BHKW Förderung: Sichern Sie sich maximale Zuschüsse

18.05.17 14:57 von David Wagenblass

BHKWEin Blockheizkraftwerk erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme. Dadurch sinken Ihre Energiekosten und der C02-Ausstoß deutlich. Wie Bund und Länder die Anschaffung und den Betrieb eines BHKW fördern, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Verschiedene staatliche Geldgeber fördern die Installation eines Blockheizkraftwerks mit zinsgünstigen Krediten und einmaligen Zuschüssen – damit die anfänglichen Investitionskosten nicht zum Stolperstein werden.

BHKW Förderung durch das BAFA

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlt einen Invesitionszuschuss für den Bau eines Mini-BHKW mit einer elektrischen Leistung bis 20 Kilowatt. Je nach Größe des BHKW können Sie für Ihr Unternehmen mit einer Förderung von 1.900 bis 3.500 Euro rechnen. Für Anlagen mit einer besonders hohen Strom- oder Wärmeausbeute gibt es zusätzlich einen Wärme- oder Stromeffizienzbonus.

Gut zu wissen:

  • Die geplante Anlage muss auf der Liste der förderfähigen Mini-KWK-Anlagen
  • Beantragen Sie die Förderung vor dem Projektstart – am besten über das elektronische Antragsformular des BAFA.

Möchten Sie wissen, ob sich ein BHKW für Ihr Unternehmen lohnt? Dann lesen Sie auch meinen Blogartikel "Lohnt sich ein Blockheizkraftwerk für Ihr Unternehmen".

KfW-Darlehen und Zuschüsse

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert die in BHKW verwendete Technik der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) durch zinsgünstige Kredite. Finanziert werden die Errichtung, die Erweiterung oder der Erwerb der KWK-Anlage bis zu einer Höhe von hundert Prozent der Nettoinvestitionskosten. Wichtig: Ihre Hausbank muss die Fördergelder vor Beginn der Maßnahme bei der KfW beantragen, sonst wird der Antrag abgelehnt.

Die KfW-Programme im Überblick

Erneuerbare Energien – Standard (Kredit Nr. 270)

Dieses Programm fördert Mikro- oder Nano-Blockheizkraftwerke, die mit Biomasse, Biogas oder Erdwärme betrieben werden. Antragsberechtigt sind Unternehmen, Kommunen, Landwirte, Genossenschaften, Vereine und Privatpersonen.

Zinsgünstige Förderdarlehen für Groß- und Mini-BHKW (Kredit Nr. 271)

Das Programm Erneuerbare Energien – Premium unterstützt die Nutzung von Wärme aus regenerativen Energien. Gefördert werden wärmegeführte, mit Biomasse betriebene BHKW mit bis zu 2 Megawatt Nennwärme.

KfW Energieeffizienzprogramm – Produktionsanlagen/-prozesse (Kredit Nr. 292)

Gefördert werden Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Produktionsanlagen und -prozesse gewerblicher Unternehmen, die eine Energieeinsparung von mindestens 10 % bringen.

BHKW Förderung der Bundesländer

Fast alle Bundesländer fördern darüber hinaus die Anschaffung und den Betrieb eines BHKW. Die aufgelegten Programme werden regelmäßig weiterentwickelt - erkundigen Sie sich deshalb am besten über den angegebenen Link, welche Fördermöglichkeiten Ihr Bundesland Ihrem Unternehmen aktuell bietet. Finden Sie keine passende Förderung für ein Blockheizkraftwerk in der Auflistung der Bundesländer, wenden Sie sich an Ihre Stadt oder Kommune.

Förderprogramme nach Bundesländern

KWK-Gesetz: Mit dem produzierten Strom Geld verdienen

Betreiber von BHKW können sich aber nicht nur Kredite und Investitionszuschüsse sichern. Die wichtigste Förderung ist die Vergütung des erzeugten Stroms. Sie setzt sich aus drei Teilen zusammen: Dem „üblichen Strompreis“, dem Zuschlag nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-Gesetz) und der Vergütung der vermiedenen Netzkosten.

  1. Vergütung des „üblichen Strompreises“

Jeder Stromerzeuger kann mit dem Netzbetreiber aushandeln, was der eingespeiste Strom wert ist. Ist kein Preis vereinbart, gilt der „übliche“ Preis für Baseload-Strom an der Leipziger Strombörse. Für das erste Quartal 2017 betrug dieser 4,132 Cent pro Kilowattstunde ("KWK-Index"). 

  1. KWK-Zuschlag

Für jede erzeugte Kilowattstunde wird außerdem ein Zuschlag bezahlt – unabhängig davon, ob der Strom selbst genutzt oder ins öffentliche Stromnetz einspeist wird. Die Höhe des Zuschlags ist abhängig von der elektrischen Leistung des BHKW. Betreiber von Anlagen mit einer elektrischen Leistung von maximal 50 Kilowatt erhalten 8 Cent pro Kilowattstunde für den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom. Die Förderung für selbst verbrauchten Strom liegt bei 4 Cent pro Kilowattstunde.

Wer eine sehr kleine Anlage mit einer elektrischen Leistung von bis 2 Kilowatt betreibt, kann sich den Zuschlag über die maximal geförderten 60.000 Vollbenutzungsstunden auch pauschal vorab auszahlen lassen. Dies entspricht einem Einmalbetrag von 2.400 Euro. Voraussetzung für die Förderung ist, dass das BAFA die KWK-Anlage zugelassen hat.

Neu eingeführt mit dem KWK-Gesetz 2016: Die Anlagenklasse „Midi-BHKW“ von 50 bis 100 Kilowatt elektrischer Leistung. Dafür gibt es im Zeitraum von 30.000 Vollbenutzungsstunden einen Zuschlag von 6 Cent je kWh für die Einspeisung ins Stromnetz. Für die Eigenversorgung erhalten Betreiber 3 Cent je kWh.

  1. Vergütung der vermiedenen Netzkosten

Das Blockheizkraftwerk produziert den Strom direkt dort, wo er benötigt wird. Lange Transportwege entfallen und für die vermiedenen „vorgelagerten“ Netzkosten erstattet der Netzbetreiber eine Vergütung von 0,1 bis 2 Cent pro kWh.

In unserer kostenlosen Webinar Aufzeichnung erläutert Ihnen Matthias Heldmann die Funktionsweise eines BHKW und welche Wirtschaftlichkeitsfaktoren zu beachten sind. Erfahren Sie mehr über die Aufzeichnung - mit einem Klick auf folgenden Banner.

Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Wer ein Blockheizkraftwerk mit Biomasse betreibt, kann sich zwischen zwei Förderangeboten entscheiden: Dem KWK-Zuschlag oder der Einspeisevergütung nach dem EEG-Gesetz. Die EEG-Vergütung wird für Anlagen bis 500 kW Leistung gezahlt und für 20 Jahre garantiert. Wie viel der Betreiber bekommt, richtet sich nach der Anlagenleistung und der Art der verwendeten Biomasse.

Fazit

Die Anschaffungskosten für ein Blockheizkraftwerk sind für viele Unternehmen zunächst ein großer Kostenblock (BHKW Kosten). Doch verschiedene staatliche Institutionen greifen Interessenten beim Umstieg auf die energieeffizienten Kraftpakete unter die Arme: Mit zinsgünstigen Krediten, einmaligen Zuschüssen und attraktiven Vergütungen für den erzeugten Strom. Lassen Sie sich bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung am besten von einem qualifizierten Energieexperten vor Ort beraten. Er unterstützt Sie auch dabei, staatliche Fördermittel für die Anschaffung und den Betrieb eines BHKW zu beantragen. 

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Themen: Blockheizkraftwerk, Power Purchase Agreement

David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

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