Einkauf 4.0 – der digitalisierte Einkauf

31.08.17 11:59 von Esther Gensrich

Digitalisierung im EinkaufIn der Wertschöpfungskette eines Unternehmens spielt der Einkauf ohne Frage eine zentrale Rolle. So verwundert es nicht, dass im Zuge der Industrie 4.0 auch er digitalisiert wird. Mit der Digitalisierung des Einkaufs hin zum Einkauf 4.0, nimmt sich dieser verstärkt der Autonomisierung von Prozessen rund um die Beschaffung von Waren, Betriebsmitteln, Werkstoffen und Dienstleistungen an.

Der Einkauf als Wegbereiter der industriellen Revolution

Bei der industriellen Revolution dreht sich alles um die intelligente Vernetzung. Von der Verknüpfung unterschiedlicher Unternehmensbereiche über die Herstellung einer Verbindung zwischen Mensch und Maschine bis hin zur Digitalisierung der Zusammenarbeit von Unternehmen greift die Industrie 4.0 in den Unternehmensalltag ein. Der Einkauf fungiert dabei als Schnittstelle zwischen allen internen und externen Partner der Lieferkette. Bei der Entwicklung vom Einkauf zum Einkauf 4.0 wird von diesem aufgrund seiner Wichtigkeit auch oft als Wegbereiter oder Schrittmacher der industriellen Revolution gesprochen.

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Flexibilisierung der Supply Chain

Die Liefer- und Versorgungkette (Supply Chain) beschreibt ein Netzwerk aus Unternehmen, welche an unterschiedlichen Prozessen der Wertschöpfung für den Endkunden beteiligt sind. Diese können Dienstleistungen oder auch Produkte sein. Auch die Supply Chain muss sich dem neuen Tempo der digitalisierten Unternehmenslandschaft anpassen. Da die Kundenbedürfnisse bezüglich individualisierter Produkte stetig steigen, wird es zukünftig immer weniger möglich sein, auf Vorrat zu produzieren. Kleine Mengen müssen daher immer mehr auf Abruf gefertigt, bestellt und geliefert werden können. Die digitale Supply Chain und damit auch die digitale Anbindung an Zulieferer ist dabei ein unverzichtbares Instrument, um den Produktionsablauf zu vereinfachen und zu beschleunigen. Verfahren wie lieferantenverwaltete Lager mit automatisierten und eigenständigen Bestellungen sind bereits in großen Unternehmen angekommen. Auch neue Technologien halten Einzug: Es ist damit zu rechnen, dass beispielweise dem 3-D-Drucker in absehbarer Zeit immer mehr Bedeutung zukommt.

E-Procurement und E-Sourcing

Beschäftigt man sich mit der Digitalisierung im Einkauf bzw. Einkauf 4.0, kommt man an den Begriffen E-Procurement und E-Sourcing nur schwer vorbei. Das sollten Sie aber auch nicht beabsichtigen, da beide Verfahren Vereinfachungen für Ihr Unternehmen bereithalten. Das E-Procurement steht für die elektronische Beschaffung aller im Wertschöpfungsprozess benötigten Produkte und Dienstleistungen. Dabei werden klassisch das Internet sowie andere Informations-und Kommunikationssysteme, wie ERP- oder EDI-Systeme genutzt. E-Sourcing knüpft daran an und unterstützt den Einkäufer, die richtigen Lieferanten für seine Bedürfnisse auszuwählen und damit die Effektivität des Einkaufs maßgeblich zu steigern. Mittels des E-Sourcing kann der eigene Bedarf spezialisiert und ausgeschrieben werden, Lieferanten können passend ausgewählt und anschließend bewertet werden.

Umsetzung der Digitalisierung im Einkauf

Jedes Unternehmen, das sich der Digitalisierung angenommen hat, wird sich früher oder später auch mit dem Einkauf 4.0 auseinandersetzen. Wichtig ist dabei, dass dem Management die Rolle des Initiators zukommt und dieses bereichsübergreifend die neuen Entwicklungen umsetzt. Unverzichtbar sind Mitarbeiterschulungen, um die neue Denkweise für das gesamte Unternehmen umsetzbar zu gestalten. Es kann mitunter hilfreich sein, sich Gedanken über neue Zusammenarbeits-Modelle zu machen, z.B. mit IT-Spezialisten, Marktkennern oder Start-Ups. Besonders hilfreich sind dabei der gegenseitige Informationsaustausch sowie die „Outside-In-Sicht“, also der externe Blick auf interne Unternehmensprozesse. Ebenfalls empfehlenswert ist ein sogenanntes Innovations-Scouting, um technologisch immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Fazit

Wenn sich Ihr Unternehmen der industriellen Revolution verschrieben hat, wird auch die Digitalisierung des Einkaufs in naher Zukunft ein Thema in Ihrem Unternehmen werden. Dem dürfen Sie aber hoffnungsvoll entgegenblicken, da der digitalisierte Einkauf als wichtiger Unternehmensbereich zahlreiche Vereinfachungen und Optimierungen für die Wertschöpfungskette bereithält. So lassen sich beispielweise die richtigen Lieferanten gezielter auswählen und damit die Effektivität des Einkaufs deutlich verbessern. Als Resultat steigern Sie somit die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens – und das wird mit Sicherheit in Ihrem Interesse sein.

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Esther Gensrich

Autor: Esther Gensrich

Esther Gensrich ist seit 2003 für die MVV Energie Gruppe tätig. Dort verantwortet sie aktuell im Business Development das strategische Marketing für Geschäftskunden. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung von zukunftsorientierten und digitalen Marketingkonzepten.

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