Energie sparen zu Hause: Den größten Stromfressern auf der Spur

09.02.17 15:51 von David Wagenblass

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Elektrische Haushaltsgeräte verbrauchen viel Strom. Etwa die Hälfte der Stromrechnung geht auf ihr Konto. Welche Geräte schlagen dabei am meisten zu Buche? Was kann ich tun, um Strom zu sparen? Mit unseren Energiespar-Tipps senken Sie schnell Ihre Stromkosten, entlasten Ihren Geldbeutel und schonen die Umwelt.

Strom sparen beim Kühlen

Energiesparende Kühlgeräte wählen

Alte Kühlschränke und Kühl-Gefrierkombinationen zählen zu den größten Stromfressern im Haushalt. Sie laufen im Dauerbetrieb und können im ungünstigsten Fall für ein Viertel Ihres Stromverbrauchs verantwortlich sein. Auch wenn das alte Gerät noch verlässlich kühlt, lohnt sich langfristig der Austausch gegen ein sparsameres Modell. Die größte Stromersparnis bieten aktuell Geräte der Energieeffizienzklasse A+++. So verbraucht ein Kühlschrank dieser Top-Klasse bis zu 50 % weniger Energie als ein Kühlschrank der Klasse A. Achten Sie beim Kauf auf das EU-Energielabel für Elektrogeräte. Es ist in der EU seit einigen Jahren Pflicht. Auf dem Label stehen die Energieeffizienzklasse, der Energieverbrauch und je nach Gerät auch die Geräuschklasse.

EU-Energielabel entlarvt hohen Stromverbrauch

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Wer sich beim Kauf einer neuen Kühl-Gefrierkombination für ein kleineres Gerät entscheidet, kann ebenfalls viel Strom sparen. Denn für einen Single- oder Zwei-Personen-Haushalt muss es nicht immer das größte Modell sein. Gut zu wissen: Der Stromverbrauch steigt pro 100 Liter Nutzungsvolumen um 20 %.

Kühl- und Gefrierschränke abtauen lassen

An den Innenwänden Ihres Gefrierschranks hat sich eine dicke Eisschicht gebildet? Spätestens jetzt sollten Sie das Gerät abtauen. Schon eine fünf Millimeter dicke Eisschicht erhöht den Stromverbrauch einer Kühltruhe um bis zu 30 %. Gerade jetzt im Winter ist der beste Zeitpunkt zum Abtauen: Sie können die Lebensmittel im Freien lagern, bis der Gefrierschrank wieder einsatzbereit ist.

Sie verreisen für mehr als 2 Wochen? Tauen Sie den Kühlschrank ab und schalten Sie ihn aus. Das spart Energie und Geld. Nicht vergessen: Die Tür einen Spalt breit offen lassen, damit sich kein Schimmel oder Gerüche bilden.

Stand-by einfach abschalten

Im Haushalt macht Stand-by fast ein Siebtel der gesamten Stromkosten aus. Schalten Sie Ihren PC-Monitor und Drucker besser ganz aus, wenn Sie eine längere Pause machen und ziehen Sie bei Ihrem Fernseher und DVD-Player abends den Stecker. Trennen Sie auch Ladegeräte von der Steckdose, sobald der Akku voll ist. Ideale Helfer beim Stromsparen sind die sogenannten Master-Slave-Steckdosenleisten. Diese „intelligente“ Steckdosenleiste unterbricht automatisch sämtliche Stand-by-Verbräuche der angeschlossenen Geräte, sobald das Hauptgerät abgeschaltet wird. Der Verzicht auf Stand-by lohnt sich: Sie können dadurch im Jahr rund 400 kWh und 115 Euro sparen.

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Strom sparen beim Kochen

Jeder Topf findet seinen Deckel

Wer mit Deckel kocht, braucht ein Drittel weniger Energie als beim Kochen „oben ohne“. Bei fünf Kochvorgängen pro Woche sparen Sie so rund 50 Euro im Jahr. Ebenfalls wichtig: Wählen Sie Töpfe und Pfannen immer passend zur Größe Ihrer Herdplatten aus. Jeder Zentimeter, den der Topf kleiner als die Herdplatte ist, führt zu einem Mehrverbrauch von 20-30 %.

Backofen nicht vorheizen

Auch wenn es in Rezepten oder auf der Verpackung steht: Der Backofen muss oft nicht vorgeheizt werden. Pizza, Auflauf oder Strudel können Sie genauso gut in den kalten Backofen schieben. Die Garzeit ist dann zwar etwas länger als angegeben. Sie sparen aber bis zu 20 % Strom.

Umluft statt Ober- und Unterhitze

Energie sparen Sie auch, weenn Sie mit Umluft statt mit Ober- und Unterhitze backen. Denn mit Umluft reichen bei gleicher Backdauer 20 Grad Celsius weniger. Und je geringer die Hitze, desto geringer ist der Stromverbrauch.

Wasserkocher: Auf die Menge achten

Mit einem Wasserkocher erhitzen Sie Wasser wesentlich günstiger als mit einem Elektroherd. Achten Sie auf die Befüllmenge und kochen Sie nicht mehr Wasser als nötig, das kostet unnötig Strom und Geld.

Lesen Sie in meinem ersten Beitrag zum Thema Energie sparen zu Hause, wie Sie richtig Heizen und Lüften.

Strom sparen beim Waschen

Gut neun Prozent Ihres Stroms verbraucht die Waschmaschine. Auch Wäschetrockner sind echte Stromfresser. So waschen und trocknen Sie richtig:

Neue Maschinen helfen sparen

Tauschen Sie Ihre alte Waschmaschine aus: Ein neues Gerät spart im Vergleich zu einem 20 Jahre alten Modell im Durchschnitt 200 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Damit könnte ein 300-Liter-Kühlschrank ein Jahr lang arbeiten.

An die Warmwasserleitung anschließen

Ihre Warmwasserbereitung arbeitet mit Sonnenkollektoren oder einer Wärmepumpe? Dann rechnet es sich für Sie, die Waschmaschine an die Warmwasserleitung anzuschließen.

Temperatur reduzieren

30-40 Grad reichen für Buntwäsche, bei Kochwäsche genügen 60 Grad. Wer mit 40 statt 60 Grad wäscht, spart gut die Hälfte an Strom. 30 statt 60 Grad verbrauchen gleich zwei Drittel weniger Strom. Verzichten Sie auf den Vorwaschgang: Behandeln Sie Flecken vor dem Waschen lieber mit Fleckenentfernern oder Gallseife. So sparen Sie noch einmal ein Zehntel an Energie.

Waschmaschine voll beladen

Lassen Sie Ihre Waschmaschine erst laufen, wenn die Trommel voll beladen ist. Mit jedem Waschgang, den Sie vermeiden, sparen Sie Strom und Abwasser.

Auf Wäschetrockner verzichten

Fast alle Wäschetrockner gehören zu den Großverbrauchern im Haushalt. Nur wenige Geräte kommen über die Klasse C hinaus. Im Durchschnitt verbraucht eine Trocknerladung etwa dreimal so viel Strom wie eine Waschladung. Wärmepumpen-Trockner halbieren den Energieverbrauch.

Sie haben draußen oder im Keller genügend Platz für einen Wäscheständer? Dann verzichten Sie am besten ganz auf Ihren Trockner. An der frischen Luft trocknet Wäsche umsonst.

Wäsche gut schleudern

Schleudern Sie Ihre Wäsche mit möglichst hoher Drehzahl (1400 U/min) bevor sie in den Trockner kommt. Das reduziert den Energieverbrauch um 30 %.

Geschirrspülen besser mit der Maschine

Lassen Sie die Spülmaschine ran: Sie reinigt besser und verbraucht weniger Wasser als Sie beim Spülen mit der Hand. Laden Sie die Maschine möglichst voll und spülen Sie verschmutztes Geschirr nicht von Hand vor. Entfernen Sie Speisereste einfach grob mit einem Papiertuch. Wer regenerative Energien wie Sonnenkollektoren oder auch Fernwärme nutzt, sollte seine Spülmaschine an das Warmwasser-Netz anschließen.

Strom sparen im Bad

Er ist klein und unscheinbar, verbraucht aber viel Strom: Ihr Fön. Nutzen Sie ihn deshalb so selten wie möglich. Auch bei Ihrer elektrischen Zahnbürste können Sie viel Energie sparen, wenn Sie diese nur einmal pro Woche auf die Ladestation stellen.

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Fazit

Ob die alte Kühltruhe im Keller oder der PC zu Hause – viele elektrische Geräte sind echte Stromfresser und treiben Ihre Energiekosten in die Höhe. Wer gegensteuern möchte, sollte die größten Stromverbraucher in der eigenen Wohnung enttarnen, zum Beispiel mit Hilfe eines Strommessgerätes. Solche Geräte können Sie oft kostenlos bei Ihrem Energieversorger ausleihen. Steht Ihre alte Waschmaschine oder der in die Jahre gekommene Kühlschrank auf der Liste der größten Stromverbraucher, hilft in der Regel nur die Anschaffung eines neuen sparsameren Modells. Achten Sie beim Kauf immer auf das europäische Energielabel. Viel Energie und Geld spart auch, wer bewusst mit Energie umgeht: Vermeiden Sie den Stand-by-Betrieb von Fernseher und Co. und beladen Sie Wasch- und Spülmaschinen so voll wie möglich. Denn: Am günstigsten ist die Energie, die Sie erst gar nicht verbrauchen.

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David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

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