Auslaufende EEG-Förderung, Kohleausstieg und Standortumstrukturierungen: Jetzt auf Holzenergie umsteigen

20.08.20 13:42 von Christoph Brodhagen

HolzenergieDurch den Wegfall der EEG-Vergütung nach 20 Jahren stehen etliche Altholzanlagen in Deutschland vor dem wirtschaftlichen Aus. Dadurch werden große Holzmengen frei. Ein günstiger Zeitpunkt für Industriebetriebe, jetzt auf Holzenergie umzusteigen – und die eigene Versorgungssicherheit auf einem klimaneutralen, regional nachwachsenden Brennstoff aufzubauen. Das gilt besonders für Unternehmen, die noch Energie aus Kohle nutzen: Sie können ihre CO2-Bilanz durch den Einsatz von Holz deutlich verbessern und sich aktuell hohe Fördergelder sichern. Diese Art der Versorgung kann dadurch sogar wirtschaftlicher sein als eine konventionelle Wärmeerzeugung mit Erdgas oder Heizöl. Lesen Sie hier alles Wichtige in Kürze. Mehr dazu in unserem Webinar am 27. August.

Was passiert aktuell?

Seit diesem Jahr läuft die EEG-Förderung für die ersten Altholzanlagen nach 20 Jahren aus. Dabei fallen die Anlagen zwischen 2020 und 2026 nach und nach aus der Förderung. Dadurch konkurrieren Kraftwerke, die bereits keine Förderung mehr bekommen, mit denen, die noch eine Einspeisevergütung erhalten. Insbesondere Anlagen, die nur Strom und keine Wärme produzieren, werden deshalb oft nicht mehr wirtschaftlich rentabel weitergeführt werden können.

Durch den fortschreitenden Klimawandel und damit verbundene Schadereignisse und notwendigen Waldumbau stehen bundesweit umfangreiche ungenutzte Energieholzpotenziale zur Verfügung. Die Preise für Holz sind daher in den letzten Jahren stetig gesunken, eine Trendumkehr ist nicht in Sicht.

Der Kohleausstieg kommt: Spätestens 2038 soll das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland aus klimapolitischen Gründen vom Netz gehen. Erneuerbare Energien sind also gefragt, um Klimaschutz und Versorgungssicherheit unter einen Hut zu bekommen.

Für wen ist Holzenergie interessant?

  • Unternehmen, die bisher Fernwärme/-dampf aus einem Kohlekraftwerk bezogen haben. Durch den Kohleausstieg benötigen sie langfristig eine neue Versorgung.
  • Industriebetriebe, die selbst Kohle zur Erzeugung von Prozesswärme einsetzen und ihren CO2-Fußabdruck verbessern möchten. Ein weiterer Vorteil: Dank des regionalen Brennstoffbezuges können sich diese Betriebe auf ihre Versorgungssicherheit verlassen und die Wertschöpfung bleibt in der Region.
  • Für Industriebetriebe in der Nähe einer Altholzanlage, die bisher Fernwärme aus dieser Anlage bezogen haben, welche durch die auslaufende EEG-Förderung nicht mehr rentabel weiterbetrieben werden kann.

MVV bietet auch Unternehmen eine passende Lösung, auf die eine der folgenden Situationen zutrifft:

  • Durch Ausgliederung und Verkauf wurden aus einem Unternehmen zwei oder mehrere Einheiten gebildet.
  • Die Gebäudenutzung wird nach der jeweiligen Produktion aufgeteilt.
  • Das zentrale Heizwerk und oft auch andere Infrastruktur wie Druckluft- oder Kältezentralen verbleiben bei einem der Unternehmen.
  • Gleichzeitig verändert sich der Energieverbrauch und der Wärmebedarf wird geringer.

Die Lösung? Eine Auslagerung und Optimierung der Bestandsanlagen. MVV übernimmt die Bestandsanlagen und versorgt sowohl Nutzer als auch Betreiber. Die Optimierung des Betriebs, die Anlagentechnik und auch die Finanzierung von Neuanlagen kommen aus einer Hand.

Wie lässt sich Holzenergie in der Industrie einsetzen?

Holz – ob als Restholz aus dem Wald, aus der Landschaftspflege, Altholz oder Industrierestholz – ist derzeit der bedeutendste erneuerbare Energieträger in Deutschland. Aus dem klimafreundlichen Brennstoff kann in Biomasse-Anlagen Wärme und/oder Strom gewonnen werden. Dabei kann Holz Industriebetriebe klimaneutral mit erneuerbarer Prozesswärme auf dem benötigten hohen Temperaturniveau versorgen. Für die Errichtung einer neuen Holzanlage bietet sich das Contracting-Modell an: Ein Contractor - wie beispielsweise MVV - errichtet und betreibt dabei die neue Holzenergieanlage für den Industriebetrieb. Der Vorteil: Das Unternehmen muss nicht selbst investieren und schont sein Eigenkapital für die eigentlichen Kernaufgaben. Zudem kümmert sich der Contractor um die Beantragung der staatlichen Fördergelder.

Gibt es Fördergelder für den Umstieg auf Holzenergie?

Seit Februar 2020 fördern die KfW und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Holzenergieanlagen, die Prozesswärme bereitstellen (Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien). Insgesamt gibt es Zuschüsse bis zu 55% der förderbaren Investitionskosten. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie in unserem Webinar „Energiewende – Die eigene Infrastruktur im Wandel“ am 27. August.

Energiewende und auslaufende EEG

Fazit

Zwei Drittel des industriellen Endenergie-Einsatzes entfällt auf Prozesswärme. Doch nur ein geringer Prozentsatz der Prozesswärme wird nachhaltig bereitgestellt, der Großteil basiert auf der Verbrennung von Gas und Kohle. Durch den Kohleausstieg benötigen viele Industriebetriebe jetzt ein neues Energiekonzept, das die Eigenversorgung langfristig sichert und die Betriebe wirtschaftlich stark für die Zukunft macht. Hier bietet sich der Umstieg auf Erneuerbare Energien an – beispielsweise durch das Contracting einer Biomasse-Anlage. Dabei überzeugt Holzenergie mit einem enormen CO2-Einsparpotenzial und ist nun auch durch die neuen Fördermöglichkeiten zur Erneuerbaren Prozesswärme wirtschaftlich attraktiv. Interessiert? Dann melden Sie sich zu unserem Webinar „Energiewende – Die eigene Infrastruktur im Wandel“ am 27.08 an – unsere Energieexperten freuen sich auf Sie.

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Christoph Brodhagen

Autor: Christoph Brodhagen

Christoph Brodhagen hat Maschinenbau mit der Fachrichtung Energie- und Wärmetechnik studiert und ist seit 30 Jahren in der Energiewirtschaft tätig. Als Vertriebsingenieur bei der MVV Enamic GmbH widmet er sich der Umsetzung von Contracting-Lösungen für Geschäftskunden. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Energieeffizienz, KWK und Wärmeversorgung.

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