Blockchain – die nächste Online-Revolution?

23.11.17 16:19 von Esther Gensrich

BlockchainBlockchain ist das neuste Buzzword der Online-Welt und könnte schon bald eine Revolution des Internets hervorrufen. Aber was genau ist Blockchain, wie funktioniert sie, und wo lässt sie sich einsetzen? Oft herrscht Ahnungslosigkeit, wenn es an die Erklärung der innovativen Datenbanken geht. Hat man den Mechanismus dahinter jedoch einmal verstanden, erscheint das Thema gar nicht mehr so kompliziert.

Was ist Blockchain, und wie funktioniert sie?

Starten wir mit einem Beispiel- Stellen Sie sich vor, der Marketing Manager eines großen Unternehmens hat ein Meeting mit seinem kompletten Team einberufen. Ziel ist es, das neu entwickelte Design-Konzept für das Unternehmen vorzustellen und somit jeden Mitarbeiter des Marketings auf den neuesten Stand zu bringen. Dabei wird jeder aufgefordert, sich während des Meetings Notizen zu machen und auch schon währenddessen mit seinem Nachbar die Notizen abzugleichen. Nur, wenn am Ende tatsächlich alle Notizen übereinstimmen, wird das neue Konzept eingeführt und der Manager kann davon ausgehen, dass auch jeder Mitarbeiter es richtig umsetzen wird.

Die Blockchain funktioniert ganz ähnlich. Sie stellt eine dezentrale Datenbank dar, die man sich vereinfacht als kontinuierlich wachsende Liste von Datensätzen vorstellen kann. Darin werden Transaktionen zwischen zwei Anwendern dokumentiert und mittels kryptographischer Verfahren, also der Generierung verschlüsselter Informationen, aneinander gekettet. Diese Informationen bestehen aus den Transaktionsdaten, einem Zeitstempel und dem sogenannten Hashwert, ein aus den anderen Informationen errechneter Zeichenwert. Vergleichbar ist das Prinzip mit dem der Buchführung. Zwischen den angesprochenen virtuellen Konten muss Einigkeit bestehen, bevor die „Kontokette“ weitergeführt wird. Unwichtig ist dabei erst einmal, worüber Buch geführt wird. Der Austausch von Verträgen oder Werten einer Währung sind dabei nur zwei Beispiele.

Der Konsens zwischen den einzelnen Teilnehmern bildet ein Schlüsselkonzept der Blockchain. Jeder Nutzer hat Zugriff auf die gespeicherten Daten, Änderungen können nur bei der Übereinkunft der einzelnen Parteien vorgenommen werden. Dabei bauen alle Transaktionen aufeinander auf. Sobald ein Block vollständig ist, also alle Nutzer ihr Einverständnis gegeben haben, wird der nächste erzeugt.

Auditing beschreibt dabei das Protokollieren der Datensätze, mit dem nachvollzogen werden kann, zu welchem Zeitpunkt welcher Nutzer eine bestimmte Aktion durchgeführt hat.

Was macht die Blockchain so besonders?

Der erste große Pluspunkt der Blockchain ist ihr besonderer Schutz gegen Manipulation durch die Speicherung des Hashwertes eines Datensatzes. Dieser Wert wird durch einen Algorithmus errechnet und kann nachträglich nicht mehr geändert werden, wodurch die Integrität der Blockchain garantiert wird.

Außerdem besticht die Blockchain durch Einfachheit, auch wenn sie zunächst kompliziert erscheint. Denn das Konzept bewirkt den Wegfall eines Mittelsmanns in den Transaktionen. Stattdessen sind für die Abwicklung nur diejenigen Personen erforderlich, die auch tatsächlich von der Transaktion betroffen sind. Vor allem das Ausbleiben von Transaktionskosten ist dabei positiv zu bewerten.

Und was war nochmal Bitcoin?

Bitcoin ist eine digitale Währung und bisher das populärste Beispiel für die Anwendung der Blockchain. Diese ist dabei die technische Basis für die Abwicklung der Überweisungen der Krypto-Währung zwischen den digitalen Brieftaschen zweier Nutzer. Die kryptographischen Verfahren stellen dabei sicher, dass die Transaktion wirklich von dem jeweiligen Eigentümer ausgeführt wird und Geldeinheiten nicht mehrfach ausgegeben werden.

Andere Anwendungsgebiete der Blockchain

Nicht nur Währungen, auch Verträge können mittels Blockchain übermittelt werden. Sie werden als Smart Contracts, also intelligente Verträge, bezeichnet und profitieren wie die anderen Anwendungen von dem Wegfall eines Mittelsmanns, in diesem Fall Juristen und Anwälte. Die Blockchain überwacht dabei, dass die Verträge rechtmäßig abgefasst und ausgeführt werden und die Vertragspartner alle Bedingungen erfüllen.

Darüber hinaus könnten durch die Blockchain zukünftig Unternehmen wie AirBnB und Uber ihre Funktion verlieren, da diese momentan noch zwischen den einzelnen Anbieter und den Kunden einer Branche vermitteln. Auch Banken oder Streaming-Dienste wie Spotify und Netflix könnten langfristig der Blockchain zum Opfer fallen.

Auch auf die Energiebranche lässt sich das Konzept der Blockchain übertragen, da dort Energieversorger den Mittelsmann zwischen Produzent und Verbraucher darstellen. Verschmelzen diese zu einem Prosumer, könnte auch die Energieversorgung direkt zwischen Sender und Empfänger ablaufen.

Fazit

Digitalisierung zielt auf Vereinfachung, hier reiht sich auch die Blockchain ein. Die neuesten Entwicklungen sprechen dafür, dass sie zukünftig in immer mehr Bereiche vordringen wird, die momentan noch einen Mittelsmann benötigen. Und nicht zuletzt das spricht dafür, dass die Blockchain tatsächlich als intelligente Datenbank die nächste Revolution des Internets sein könnte.

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Esther Gensrich

Autor: Esther Gensrich

Esther Gensrich ist seit 2003 für die MVV Energie Gruppe tätig. Dort verantwortet sie aktuell im Business Development das strategische Marketing für Geschäftskunden. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung von zukunftsorientierten und digitalen Marketingkonzepten.

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