Viele Wege führen nach Rom: Ähnliches lässt sich auch über den richtigen Weg zur Steigerung der Energieeffizienz sagen. Zwei Hauptrouten für Unternehmen sind das Energieaudit und das Energiemanagementsystem. Wo liegen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Ansätze? Und wie können Unternehmen feststellen, auf welchem Weg sie schneller und sicherer ans Ziel kommen? Lesen Sie mehr in unserem aktuellen 4-Punkte-Check.
Energieaudit oder Energiemanagementsystem?
Welcher der beiden Wege für Ihr Unternehmen „passt“, hängt von Ihren Zielen ab. Die folgenden vier Ziele stehen dabei im Vordergrund.
Ziel 1: Gesetzliche Verpflichtungen erfüllen
Ein Energieaudit ist seit 2015 gesetzliche Pflicht für alle Betriebe, die nicht als kleines und mittleres Unternehmen eingestuft werden (KMU). Dieses Audit muss alle vier Jahre erneut durchgeführt werden, für 2019 steht also bereits die Wiederholung der Energieaudits an. Die rund 100.000 betroffenen Unternehmen in Deutschland haben dennoch die Wahl: Wer ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 einführt, ist von der Pflicht zu Folge-Energieaudits befreit.
Ziel 2: Vergünstigungen bei Umlagen und Abgaben sichern
Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe können ihre Stromsteuer und die Energiesteuer über den Spitzenausgleich reduzieren. Dafür muss der Betrieb bestimmte rechtliche Voraussetzungen erfüllen – zum Beispiel ein Energiemanagementsystem einführen. Dasselbe gilt für die Nutzung der besonderen Ausgleichsregelung nach §63 ff. EEG 2014. Damit können stromintensive Unternehmen – abhängig vom Gesamtstrombezug – eine deutliche Reduzierung der EEG-Umlage und damit der eigenen Energiekosten erreichen.
Ziel 3: Den Aufwand gering halten
Ein weiterer Unterschied zwischen dem Energieaudit und dem Energiemanagementsystem ist der damit verbundene Aufwand.
Beim Energieaudit müssen alle Energieverbräuche strukturiert erfasst werden. Dann gilt es, effizienzsteigernde Maßnahmen zu identifizieren und zu ermitteln. Die Kosten dafür sind vergleichsweise niedrig.
Ein Energiemanagementsystem ist weitreichender und setzt deutlich umfangreichere Anpassungen voraus. Dies ist mit einem höheren Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden. Wenn Sie keine Zeit haben sich selbst um das Energiemanagement zu kümmern, können Sie sich auch jederzeit einen Energiemanager mieten.
Ziel 4: Einsparpotenziale maximal ausschöpfen
Ein Energieaudit kann dazu beitragen, Transparenz zu schaffen und Einsparpotenziale zu heben. Das kann sich für Großunternehmen ebenso rechnen wie für mittelständische Betriebe. Allerdings gibt es keine Pflicht, die empfohlenen Maßnahmen auch tatsächlich umzusetzen.
Wer ein Energiemanagementsystem installiert, entscheidet sich dagegen für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Konkret: Es müssen fortlaufend Maßnahmen umgesetzt werden, durch die sich die Energieeffizienz verbessert. Auf der Habenseite sinkt dadurch der Verbrauch, was unter dem Strich zu signifikanten Einsparungen führen kann. Auch Nachhaltigkeitsziele lassen sich damit erreichen.
Energiemanagementsystem | Energieaudit | |
Vorteile |
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Nachteile |
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Einsparung |
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Geeignet für |
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Fazit
Energieaudit oder Energiemanagementsystem? Die Antwort auf diese Frage hängt stark davon ab, welche Ziele ein Unternehmen verfolgt. Mit Blick auf die Energiekosten und die Nachhaltigkeitsziele kann es sich lohnen, anstelle eines Energieaudits ein Energiemanagementsystem zu installieren. Kompetente Experten mit entsprechender Erfahrung und Know-how können bei der Bewertung und der Entscheidungsfindung unterstützen.
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