Digitale Transformation – auch in der Unternehmenskultur

17.05.18 09:00 von Esther Gensrich

Digitalisierung Unternehmenskultur

Ob Konzern, Mittelständler oder Start-Up – wer im digitalen Zeitalter überleben will, kommt an der digitalen Transformation nicht vorbei. Und damit sind nicht nur Unternehmensprozesse gemeint. Auch die Unternehmenskultur muss transformiert werden, denn veraltete Organisationsstrukturen stehen der umfassenden Digitalisierung eines Unternehmens oft im Weg. Führungskräfte sowie Mitarbeiter sind dabei gleichermaßen gefordert.

Was genau ist eine Unternehmenskultur?

Bei der Unternehmenskultur spricht der Name für sich. Wie die Kultur einer Gesellschaft beschreibt auch die Kultur eines Unternehmens die gelebten Einstellungen, Normen, Werte und Verhaltensmuster der Mitglieder der Organisation. Diese haben sich in der Regel aus der Geschichte und den bisherigen Funktionsweisen des Unternehmens entwickelt und sind nur schwer im Top-Down-Ansatz zu verändern. Vielmehr muss die Kultur durch die Führungsebene vorgelebt werden, um die Mitarbeiter dafür zu gewinnen.

Wie wird Ihre Unternehmenskultur digital?

So agil und entwicklungsstark wie die Digitalisierung selbst sollte auch die digitale Unternehmenskultur sein. Flexible Arbeitsstrukturen und eine horizontale Organisationsstruktur mit autonomen Teams ersetzen starre Hierarchien. Damit erhalten Mitarbeiter mehr individuelle Freiheit und Eigenverantwortung für ihre Aufgaben.

Social Collaborations werden gerade mit Hilfe digitaler Plattformen ermöglicht. Neben der Kommunikation dienen diese auch beispielweise zum Austausch von Verträgen oder anderen wichtigen Dokumenten, was Arbeitsprozesse beschleunigt. Denn dank der Digitalisierung arbeiten Teams unabhängig von Ort und Zeit zusammen.

Auch die Führungsebene wandelt sich. War sie früher noch größtenteils für wichtige Entscheidungen zuständig, motiviert sie heute Arbeitnehmer, Entscheidungen selbst zu treffen. Dies ist vor allem deshalb möglich, weil Entscheidungen zunehmend datenbasiert getroffen werden. Die Daten werden dabei zumeist sowohl digital erhoben als auch analysiert. So gewinnen Führungskräfte zusätzlich Zeit, den digitalen Wandel vorzuleben.

Die veränderte Unternehmensorganisation wird maßgeblich durch innovative Arbeitsmodelle und den Arbeitsplatz 4.0 ermöglicht. Digitalisierte Unternehmensprozesse bilden dabei das Grundgerüst, auf dem die digitale Unternehmenskultur gebaut wird.

Mit den personellen Veränderungen wird Digitalkompetenz sowohl unter Mitarbeitern als auch Führungskräften zum Erfolgsfaktor. Schulungsmaßnahmen sollen es Mitarbeitern ermöglichen, sich in das digitale Umfeld einzuarbeiten. Fehlendes Know-how kann zusätzlich durch Fachkräfte in die Firma geholt werden, wodurch die Digitalkompetenz auch immer mehr zu einem zentralen Einstellungsfaktor wird.

IT-Experten können dabei helfen, die für jedes Unternehmen individuell notwendigen Maßnahmen anzustoßen, die die digitale Transformation der Unternehmenskultur ermöglichen. Ein einem sozialen Netzwerk gleichendes Intranet ersetzt bereits in zahlreichen Unternehmen die klassische Kommunikation und dient gleichzeitig als Informations-Datenbank sowie als modernes weltweites Kommunikations-Tool.

Wie gelingt der Veränderungsprozess?

Um die Konkurrenz- und Zukunftsfähigkeit in modernen Unternehmen zu gewährleisten, ist eine digitale Unternehmenskultur unbedingt notwendig.

Diese wird gleichermaßen von der Führungsebene als auch den Mitarbeitern getragen. Die Agilität des Managements ist Grundvoraussetzung für ein angepasstes Handeln. Außerdem müssen Führungskräfte dafür sorgen, die Mitarbeiter zur Umsetzung und Mitgestaltung der digitalen Unternehmenskultur zu motivieren. Das Management sollte hier mehr auf Vertrauen statt auf Kontrolle setzen.

Wichtig ist, den Mitarbeitern einen „Sence of urgency“, also ein Gefühl der Dringlichkeit zu vermitteln und damit die Bereitschaft zur Veränderung zu erzielen. Dies funktioniert am besten, wenn die Mitarbeiter selbst den Nutzen der veränderten Kultur erkennen. Das können die vereinfachte Kommunikation und Zusammenarbeit durch digitale Arbeitsplätze oder auch das bessere Betriebsklima durch eine gelockerte Hierarchie sein. Fakt ist: Technische sowie personelle Neuerungen brauchen einen Bedarf, um angenommen zu werden und zu einer digitalen Unternehmenskultur beizutragen.

Welche Herausforderungen müssen Sie meistern?

Die erste Herausforderung haben Sie sicherlich bereits selbst lokalisiert: die Motivation Ihrer Mitarbeiter. Erst wenn alle Mitarbeiter eines Unternehmens hinter einer angestrebten Veränderung stehen, kann diese auch funktionieren. Leben Sie sie jedoch vor und demonstrieren den Mehrwert des Kulturwandels, können Sie auf Ihre Mitarbeiter zählen.

Zudem hängt es mit der Art Ihres Unternehmens zusammen, mit welchen Herausforderungen Sie rechnen müssen. Konzerne verfügen oft über die finanziellen Möglichkeiten, eine Veränderung anzutreiben, ihre komplizierten Strukturen erschweren allerdings die Umsetzung. Mittelständlern und Start-Ups fällt diese zwar leichter, oftmals fehlt es dort jedoch an den finanziellen Mitteln. In allen Fällen gilt: Nähern Sie sich Ihrem Ziel Schritt für Schritt.

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Fazit

Zukunftsorientierte Unternehmen leben es bereits vor: Eine digitale Unternehmenskultur trägt maßgeblich zum Erfolg im digitalen Zeitalter bei. Denn erst, wenn die digitale Transformation auch in den Köpfen der Mitarbeiter und damit der Kultur der Organisation angekommen ist, kann das Potenzial der Digitalisierung voll ausgeschöpft werden.

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Esther Gensrich

Autor: Esther Gensrich

Esther Gensrich ist seit 2003 für die MVV Energie Gruppe tätig. Dort verantwortet sie aktuell im Business Development das strategische Marketing für Geschäftskunden. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung von zukunftsorientierten und digitalen Marketingkonzepten.

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