Effizienzpotenziale nutzen: So spart Ihr Unternehmen Energiekosten

14.12.17 11:16 von David Wagenblass

Maßnahmen zur KosteneinsparungEinsparpotenziale bei den Energiekosten gibt es in fast jedem Unternehmen. Die schlimmsten Energiefresser sind vielen allerdings oft nicht bekannt. Erfahren Sie hier, wo sich besonders hohe Energiekosten verbergen und wie sie sich reduzieren lassen. Dazu reichen häufig schon ganz einfache Maßnahmen.

Die größten Einsparpotenziale im Unternehmen  

Unternehmen sind für einen beträchtlichen Teil des Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. 44 Prozent entfallen auf Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, ermittelte die Deutsche Energie-Agentur (DENA). Beim Stromverbrauch sind es nach Angaben des Umweltbundesamts sogar über 70 Prozent. Entsprechend groß sind die Einsparpotenziale für Unternehmen bei den Energiekosten. Wer mit steigenden Ausgaben für Strom und Wärme konfrontiert ist, steht vor vielen Fragen: Wo genau verbergen sich die Energiefresser? Und welche Möglichkeiten es gibt, für mehr Energieeffizienz im Unternehmen zu sorgen?

Dabei lohnt sich genaues Hinschauen: Unternehmen können durch Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung bis zu 30 Prozent ihres Energieverbrauchs einsparen - je nach Art des Betriebs und Ausgangssituation sogar noch deutlich mehr.

 

Einsparpotenziale beim Energieverbrauch in Unternehmen

Kleinen und mittleren Unternehmen fehlen häufig sowohl Ressourcen für die Einführung eines umfassenden Energiemanagements als auch Eigenkapital für größere Investitionen. Oft sorgen aber schon einzelne Maßnahmen für eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz. Die Deutsche Energie-Agentur ermittelte folgende Einsparpotenziale in Unternehmen:

Informationstechnologie

Beleuchtung

Gebäude

Druckluft

Prozesswärme

Pumpen

Lüftungstechnik

bis zu 75 %

bis zu 70 %

bis zu 60 %

bis zu 50 %

bis zu 30 %

bis zu 30 %

bis zu 25 %

Quelle: DENA  


Energieeffizienz im Unternehmen erhöhen

Sind die Energieverbraucher identifiziert, können Optionen für eine höhere Energieeffizienz im Unternehmen geprüft werden. Manchmal bringen schon kleinere Einzelmaßnahmen ein hohes Einsparpotenzial. Effiziente Maßnahmen finden sich in fast jedem Bereich.

Informationstechnologie

Informationstechnologie durchdringt inzwischen fast alle Bereiche eines Unternehmens. Bei der IT-Ausstattung herrscht dabei oft Wildwuchs im Büro und die Kapazitäten sind häufig überdimensioniert.

Die Energiekosten lassen sich allein dadurch senken, dass die Leistungsfähigkeit von PCs, Druckern und Servern am tatsächlichen Bedarf ausgerichtet wird und nicht danach, was technisch möglich ist. Dazu gehört auch, die Gerätelandschaft zu zentralisieren. Nicht jeder Mitarbeiter braucht seinen eigenen Drucker oder Scanner. Manche Geräte lassen sich am Abend oder Wochenende auch ganz abschalten. Klimatisierte Serverräume senken ebenfalls den Energiebedarf.

Besonders in Rechenzentren kommt es schnell zu erhöheten Stromkosten. Wie Sie dort die größten Stromfresser identifizieren, erfahren Sie in unserer Webinar Aufzeichnung.

Beleuchtung

Unternehmen, die viele Maschinen betreiben, haben oft so hohe Stromkosten, dass der Anteil der Beleuchtung an den Energiekosten kaum ins Gewicht zu fallen scheint. Einsparpotenziale bei der Beleuchtung – ob in Büroräumen oder in Produktions- und Lagerhallen – werden deshalb oft übersehen.

Dabei eröffnet der Fortschritt bei der LED-Technologie große Möglichkeiten bei der Sanierung von Beleuchtungsanlagen. LED sorgen längst für ein helles und angenehmes Licht und können bedenkenlos in allen Produktionsbereichen eingesetzt werden. Zudem sind sie resistent gegen Schmutz und Hitze. Vor allem aber sind LED wesentlich energieeffizienter und langlebiger als herkömmliche Systeme und entlasten so die Stromrechnung deutlich.

Wer nicht selbst in die Modernisierung der Beleuchtung seines Unternehmens investieren möchte, ist mit LED-Contracting gut beraten. Hierbei übernimmt ein externer Partner die Umrüstung und Finanzierung der Beleuchtungsanlage. Ihr Unternehmen profitiert vom Know-how des Partners und bereits ab der ersten Minute von den erzielten Energieeinsparungen.

Wärmeversorgung und Wärmeschutz im Gebäude

In Büro-, Gewerbe- oder Industriegebäuden gibt es zahlreiche Optionen für niedrigere Energiekosten. Dabei geht es etwa um eine effiziente Wärmeversorgung, die Verbesserung des Wärmeschutzes an der Gebäudehülle (Außenwände und Fenster) und die Nutzung erneuerbarer Energien oder von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Anlagen)

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Druckluft

Ob es darum geht, Werkstücke zu reinigen, pneumatische Antriebe zu versorgen oder Kühlung zu ermöglichen: Der Einsatz von Druckluft ist aus vielen industriellen Anwendungen nicht wegzudenken. Gleichzeitig ist sie jedoch eine der teuersten Energieformen, denn die notwendigen Kompressoren verursachen hohe Stromkosten. In unserem Blogartikel „Druckluft – die teuerste Energieform effizient einsetzen“ zeigen wir Ihnen in 7 Schritten, wie Sie hier Ihre Energiekosten deutlich senken können.

Eine weitere Einsparmöglichkeit ist das Druckluft-Contracting, bei dem Ihnen die benötigte Druckluft geliefert wird. Der Vorteil für das Unternehmen: Es muss sich weder um die Finanzierung der Anlage noch um deren Betrieb und Wartung kümmern.

Prozesswärme

Prozesswärme entsteht regelmäßig beim Einsatz von Maschinen und Anlagen in Industrie- und Handwerksbetrieben. Um Energiekosten zu sparen, steht auch hier die Analyse des aktuellen Energieverbrauchs der Anlagen und des Wärmebedarfs an erster Stelle. Wärmeverluste lassen sich zum Beispiel durch Dämmung von Rohrleitungen oder den Einsatz von regelbaren Brennern minimieren. Bei der Nutzung der Abwärme durch Wärmerückgewinnung kann je nach Unternehmen sogar ein Heizwärme-Überschuss erzielt werden.

Wie hoch die Einsparpotenziale im Einzelfall sind, hängt von den Prozessen und den Raumgrößen ab. So wird zum Beispiel in einer Fabrik, Druckerei oder Bäckerei mehr ungenutzte Wärme erzeugt als in einer Schreinerei oder einem Bürogebäude. Erfahren Sie mehr darüber in meinem Blogartikel zum Thema Energieeffizienz in der Industrie.

Pumpen

Pumpen mit elektrischen Antrieben sind in Industrie und Handwerk allgegenwärtig. Sie arbeiten oft ineffizient, weil sie veraltet, überdimensioniert oder ihre einzelnen Komponenten nicht optimal aufeinander abgestimmt sind. Je häufiger und intensiver die Pumpe genutzt wird, desto eher lohnt sich eine Modernisierung oder der Austausch gegen einen modernen Elektromotor.

Lüftungstechnik

Moderne raumlufttechnische Anlagen sorgen für ein optimales Raumklima in Produktions- und Lagerhallen, Bürogebäuden oder Krankenhäusern. Viele Anlagen sind jedoch nicht optimal eingestellt und verursachen dadurch unnötige Kosten. Oft schafft schon eine Reinigung der Lüftungsanlage Abhilfe. Weitere mögliche Maßnahmen sind der Einsatz von regelbaren Lüftern und Sensoren, die für eine bedarfsgerechte Lüftung sorgen, der Verzicht auf zusätzliche Komponenten wie Heizen oder Kühlen durch die Lüftungsanlage oder die Optimierung der Strömungswege, um Druckverluste zu reduzieren.

Fazit

Unternehmen verbrauchen einen Großteil der in Deutschland benötigten Energie. Oft entstehen dabei für den Betrieb unnötige Kosten durch veraltete, überdimensionierte oder nicht optimal aufeinander abgestimmte Anlagen. Wer die Energiekosten senken will, muss deshalb zunächst die Energieverbraucher identifizieren. Auf dieser Basis zeigen sich in fast jedem Unternehmen überraschend große Einsparpotenziale. Sinnvoll ist auch die Hilfe eines Energieeffizienzberaters. Er findet nicht nur energetische Schwachstellen am Heizungssystem oder bei der Beleuchtung, sondern untersucht die gesamten Produktionsabläufe und die Produktionsstätte und erschließt so zusätzliche Möglichkeiten zum Energiesparen.

Machen Sie den Effizienzcheck und lassen Sie sich Ihre Einsparpotenziale ganz einfach durch einen erfahrenen Ingenieur identifizieren. Mehr dazu erfahren Sie mit einem Klick auf folgenden Banner.

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David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

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