Energieeffizienz bei Querschnittstechnologien (Teil 2): Sparen beim Belüften, Heizen und Kühlen

20.10.16 15:13 von David Wagenblass

Querschnittstechnologie

Energieeffizienzmaßnahmen bei elektrischen Antrieben (Motoren und Pumpen) sowie im Bereich Prozesswärme waren der Schwerpunkt meines ersten Beitrags über das Thema „Energieeffizienz bei Querschnittstechnologien“. Im zweiten Teil erfahren Sie, wie Sie in Ihrem Unternehmen viel Energie beim Belüften, Heizen und Kühlen sparen und Ihre Betriebskosten nachhaltig senken können.

Energiehungrige Lüftungssysteme und Klimaanlagen

Wissen Sie, welche Kosten Ihre Lüftungsanlage verursacht? Oft fristen sie ein Schattendasein, Hauptsache sie erfüllen ihren Zweck. Doch Sie können hier viel Geld sparen: Durch eine energetische Optimierung senken Sie den Energieverbrauch in der Regel um etwa 25 %. Ein gutes Lüftungskonzept erhöht gleichzeitig die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter und reduziert den Krankenstand.

So erhöhen Sie die Energieeffizienz bei Lüftungsanlagen

  • Lassen Sie die Ventilatoren nicht ohne Pause laufen: Oft hilft schon eine einfache Zeitsteuerung. Noch effizienter ist es, den aktuellen Lüftungsbedarf mit Sensoren zu erfassen und die Leistung des Ventilators über einen Frequenzumrichter zu steuern.
  • Tauschen Sie veraltete Ventilatoren mit schlechten Wirkungsgraden aus: Allein mit dieser Energieeffizienz-Maßnahme können Sie oft über 25 % der verbrauchten Energie einsparen.
  • Lassen Sie Ihre Lüftungsanlage regelmäßig warten und reinigen. Durch einen regelmäßigen Filtertausch reduzieren Sie Druckverluste.
  • Spüren Sie Leckagen in den Lüftungskanälen auf und lassen Sie diese gut dämmen: Leckagen und der Eintritt von Wärme in den Luftstrom einer Klimaanlage erfordern eine zusätzliche Ventilatorleistung und erhöhen den Aufwand für die Luftaufbereitung.
  • Vermindern Sie Druckverluste, indem Sie die Kanalquerschnittsfläche und –form optimieren und Kanäle gradlinig führen.
  • Nutzen Sie die Möglichkeiten der Wärmerückgewinnung aus Produktionsprozessen oder aus der Abluft.

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Heizung: Optimieren oder erneuern?

Die meisten Heizungen in Industrie und Gewerbe arbeiten nicht optimal. Ob Ihre Heizkosten zu hoch sind, kann am besten ein erfahrener Energieberater vor Ort feststellen. Warnsignale für zu hohe Heizkosten sind: Ihr Heizkessel ist älter als 7 Jahre, die Heizung arbeitet mit Öl oder Strom, die Heizung wurde lange nicht gewartet oder sie besitzt keinen Pufferspeicher.

Kostengünstig: Heizanlage optimieren

Durch einfache Sofort-Maßnahmen können Sie Ihre Energiekosten schnell senken:

  • Rüsten Sie eine automatische Heizungssteuerung und einfache Abgasklappen nach
  • Lassen Sie die Heizung jährlich kontrollieren, reinigen und warten
  • Entkoppeln Sie Mehrkesselanlagen und installieren Sie Folgeschaltungen
  • Dämmen Sie das Verteilersystem
  • Senken Sie die Vorlauftemperatur

Langfristig rentabel: Heizung austauschen

Am meisten Geld sparen Sie langfristig durch den Einbau einer neuen Heizanlage. Nutzen Sie Abwärme oder Solarenergie. Auch der Umstieg auf ein eigenes Blockheizkraftwerk rechnet sich trotz hoher Anschaffungskosten in vielen Fällen. Sie möchten kein eigenes Kapital in die neue Heizanlage investieren? Dann ist BHKW-Contracting oder eine andere Form des Energie-Contractings der richtige Weg für Sie.

 

Effiziente Kältetechnik: Energieverluste einfrieren

Kälte und Kühlung wird in Industrie und Gewerbe oft benötigt: Für Maschinen und Anlagen, Lebensmittel und Waren. Die vorhandene Kühltechnik können Sie durch Energieeffizienzmaßnahmen oft um bis zu 30 % optimieren und damit Ihre Kosten deutlich senken. Einen entscheidenden Energiekosten-Gewinn bringen folgende Energieeffizienzmaßnahmen:

Energiespartipps Prozesskälte

  • Vermeiden Sie unnötige äußere Wärmelasten – besonders im Sommer. Wichtig hierfür sind eine gute Wärmedämmung, Sonnenschutz, Türdichtungen, Kaltluftvorhänge und eine Trennung in eine Heiß- und Kaltzone.
  • Optimieren Sie die Verdampfungs- und Kondensationstemperatur. Kältemittel bringen weitere Energieeffizienz bei Querschnittstechnologien.
  • Lassen Sie die Kälteanlage regelmäßig reinigen und warten.
  • Nutzen Sie die Abwärme der Kälteanlage. Ideal ist, wenn diese direkt in den Brauchwasser- und Heizungskreislauf eingespeist werden kann.
  • Achten Sie bei Kühlmöbeln auf die Energieeffizienz: Unterbrechen Sie nicht die Kühlkette und achten Sie beim Beladen auf die Stapelmarken. Stellen Sie Kühlgeräte in kühle Raumbereiche ohne Zugluft oder direkte Sonneneinstrahlung.
  • Schalten Sie Anlagen(-teile) ab, die Sie nicht benötigen.
  • Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter, Kälte als kostbares Gut wahrzunehmen.

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Wann lohnt sich eine Energieeffizienzmaßnahme?

Ob es um den Austausch eines Motors oder das Dämmen der Rohrleitungen geht - das entscheidende Kriterium für jede Energieeffizienzmaßnahme ist immer: Was kommt unter dem Strich heraus? Wie wirtschaftlich ist die Umsetzung der Maßnahme? Denn jede Entscheidung für energieeffiziente Technologien ist auch eine Investitionsentscheidung für Ihr Unternehmen.

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Informieren Sie sich auch über die Möglichkeiten einer Förderung von Querschnittstechnologien in meinem Beitrag. Darin erhalten Sie Informationen zu verschiedenen Programmen und was Sie bei einer Beantragung beachten sollten.

Fazit

Diese Maßnahmen zeigen: Die Energiekosten sind ein wichtiger Faktor bei der Auswahl eines Systems oder dem Austausch von Systemkomponenten. Denn geringe Betriebskosten sorgen für permanente Einsparungen über die Lebensdauer einer Anlage. Ihre Investitionen rechnen sich schnell. Das Gleiche gilt für passende Energieeffizienzmaßnahmen bei Querschnittstechnologien: Sie amortisieren sich in kurzer Zeit und ermöglichen hohe Kapitalrenditen. Lassen Sie sich diesen Wettbewerbsvorteil nicht entgehen. Eine fachgerechte Energieberatung hilft Ihnen, die Wirtschaftlichkeit einer Investition vorab durch eine genaue Analyse zu klären. Energieberater unterstützen Sie auch dabei, überdimensionierte Anlagen und Komponenten zu vermeiden und die Anlagenleistung bedarfsgerecht zu steuern.

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David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

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