Fördermittel und -programme für mehr Energieeffizienz

29.09.16 10:17 von David Wagenblass

Foerderung_Energieeffizienz

Industrie, Gewerbe und Handel verbrauchen in Deutschland fast zwei Drittel des gesamten Stromes (62 Prozent). Fast die Hälfte davon benötigt die Industrie (47 Prozent). Studien zeigen, dass in den meisten Betrieben gut 30 Prozent der Energiekosten eingespart werden könnten. Energieeffizienz ist deshalb ein großer Trend: Acht von zehn Betriebe planen, in den nächsten Jahren in Energieeffizienz-Maßnahmen zu investieren. Staatliche Fördermittel für mehr Energieeffizienz sollen dabei helfen, diese Pläne umzusetzen und die Kosten für Ihr Unternehmen deutlich zu senken. Wir informieren, welche Zuschüsse und Darlehen für Energieeffizienz-Maßnahmen zur Verfügung stehen und geben Tipps rund ums Beantragen der Gelder.

Eine hohe Energieeffizienz von Produktionsprozessen wird in den nächsten Jahren ein wichtiger Wettbewerbsfaktor sein. Neuen Marktteilnehmern wird dadurch der Marktzutritt erschwert. Die folgenden Fördermittel und -programme machen Ihr Unternehmen fit für diese Zukunft.

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Der Einstieg: Potenziale aufdecken

Programm Energieberatung im Mittelstand

Fördergegenstand: Energieberatungen zu Energieeffizienzprogrammen in den Bereichen Gebäude, Betriebsablauf oder industrielle und gewerbliche Anlagen. Eine anschließende Umsetzungsbegleitung kann ebenfalls gefördert werden.

Antragsberechtigte: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie freiberuflich Tätige. Nicht antragsberechtigt sind dafür Unternehmen, die eine Entlastung nach §§10, 55 und 63 ff. in Anspruch nehmen.

Voraussetzungen: Der Berater muss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als Energieberater zugelassen sein und die möglichen Einsparungen klar belegen. Ziel ist es, den Energieverbrauch um 10-20 Prozent zu senken. Interessierte Unternehmen müssen die Förderung für mehr Energieeffizienz vor Maßnahmenbeginn beim BAFA beantragen.

Förderart und -höhe: Zuschuss

  • Für Unternehmen mit jährlichen Energiekosten über 10.000 Euro: 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten, maximal jedoch 8.000 Euro.
  • Für Unternehmen mit jährlichen Energiekosten unter 10.000 Euro: 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten, maximal gibt es 1.200 Euro.

Ansprechpartner: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Telefon: 06196 9081240, Antrag stellen unter: https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieberatung/Energieberatung_Mittelstand/energieberatung_mittelstand_node.html

Weitere Förderprogramme der BAFA finden Sie hier.

Die Alleskönner: Verschiedene Fördermittel für mehr Energieeffizienz

KfW-Energieeffizienzprogramm – Energieeffizient Bauen und Sanieren

Fördergegenstand: Die KfW fördert den Neubau, den Ersterwerb und die Sanierung gewerblich genutzter Nichtwohngebäude mit dem Ziel der Energieeinsparung und Minderung des CO2-Ausstoßes. Zinsgünstige Darlehen werden auch für Einzelmaßnahmen gewährt wie Wärmedämmung, Fenster, Außentüren, Lüftung und Klima oder Beleuchtung.

Antragsberechtigte: Unternehmen, Freiberufler und Contracting-Geber

Voraussetzungen: Die Investitionen müssen wesentliche Energieeinspareffekte erzielen. Je besser die Energieeffizienz, desto mehr Förderung bewilligt die KfW.

Förderart und -höhe: Zinsgünstiges Darlehen. Die KfW fördert bis zu 100 % der Investitionskosten – in der Regel bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben. Zudem gibt es einen Tilgungszuschuss von bis zu 17,5 %, wenn das energetische Niveau eines KfW-Effizienzhauses erreicht wird.

Ansprechpartner: KfW, www.kfw.de, Infocenter: Telefon: 0800 5399001 (kostenfrei), Programminformationen: www.kfw.de/276.

KfW-Energieeffizienzprogramm – Produktionsanlagen und -prozesse

Fördergegenstand: Energieeffizienz-Maßnahmen im Bereich Produktionsanlagen und -prozesse gewerblicher Unternehmen in Deutschland und im Ausland.

Antragsberechtigte: Unternehmen, Freiberufler und Contracting-Geber

Voraussetzungen: Unternehmen müssen mit den geplanten Maßnahmen mindestens 10 % Energie einsparen. Die Energieeinspareffekte müssen Interessierte bei der Antragstellung quantifizieren und nachweisen.

Förderart und -höhe: Zinsgünstiges Darlehen. Die KfW fördert bis zu 100 % der Investitionskosten – in der Regel bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben.

Ansprechpartner: KfW, www.kfw.de, Infocenter: Telefon: 0800 5399001 (kostenfrei), Programminformationen: www.kfw.de/292.

Spezielle Programme

KfW-Energieeffizienzprogramm – Abwärme

Fördergegenstand: Investitionen in Abwärmevermeidung und -nutzung. Ziel ist es, Energie einzusparen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

Antragsteller: Unternehmen und Angehörige der Freien Berufe.

Voraussetzungen: Beantragen Sie die KfW-Darlehen vor Beginn des Vorhabens bei Ihrer Hausbank. Sie benötigen dafür ein von einem Sachverständigen erstelltes Abwärmekonzept. Gut zu wissen: Die KfW unterstützt ausschließlich Vorhaben in Deutschland.

Förderart und -höhe: Zinsgünstiges Darlehen. Die KfW fördert bis zu 100 % der Investitionskosten, maximal bis zu 25 Mio. Euro pro Vorhaben. Wer die Durchführung der Investitionen nachweist, kann zusätzlich einen Tilgungszuschuss von bis zu 40 % erhalten. KMU erhalten zusätzlich noch einen Bonus von 10 %.

Ansprechpartner: KfW, www.kfw.de, Infocenter: Telefon: 0800 5399001 (kostenfrei), Programminformationen: www.kfw.de/294.

Das Thema Abwärme ist auch in dem BAFA-Förderprogramm von Querschnittstechnologie beinhaltet. Lesen Sie nähere Informationen zur Förderung von Querschnittstechnologien in meinem Beitrag.

Fazit

Wer den Energieverbrauch und damit die Energiekosten seines Unternehmens senkt, macht es stark für die Zukunft und ist dem Wettbewerb ein Stück voraus. Verschiedene Förderprogramme für mehr Energieeffizienz helfen Ihnen, die anfänglichen Kosten im Griff zu behalten. Welches Programm das richtige für Ihr Unternehmen ist, hängt von Ihrem Energieverbrauch und Ihren Zielsetzungen ab. Bei der Evaluierung und Beantragung können spezialisierte Berater Ihnen wichtige Hilfestellungen geben.

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David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

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