Erfolgreich durch Soziale Nachhaltigkeit

05.12.19 12:16 von Benjamin Focke

soziale NachhaltigkeitSind Sie sich den sozialen Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit bewusst? Wie sozial nachhaltig ist Ihr Unternehmen? Soziale Nachhaltigkeit appelliert an die Verantwortung für unser Handeln gegenüber unseren Mitmenschen. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die Vorteile sozialer Nachhaltigkeit in Unternehmen und was Sie selbst in Ihrem Unternehmen tun können, um sozial nachhaltig zu handeln.

Soziale Nachhaltigkeit

Sie ist eine der drei Säulen von Nachhaltigkeit und zielt zusammen mit ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit auf eine zukunftsgerichtete Gesellschaft ab. Soziale Nachhaltigkeit beschreibt damit die gesellschaftliche Komponente der Nachhaltigkeit.

Es werden vor allem soziale Werte und Systeme einer Gesellschaft betrachtet. Innerhalb von Unternehmen betrifft dies hauptsächlich den Umgang mit Mitarbeitern sowie die Beziehungen zu Interessengruppen.

Die Ziele: Gleiche Chancen für alle, existenzsichernd und fair

In den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen sind die Ziele der sozialen Nachhaltigkeit fest verankert. Länderübergreifend werden Armut und Hunger bekämpft und Ungleichheiten in und zwischen Ländern angegangen. Menschenrechte für alle sollen verwirklicht und Geschlechtergleichstellung sowie Selbstbestimmung aller Frauen und Mädchen erreicht werden.

Auch wird für Verbraucherinteressen und fairen Wettbewerb sowie gegen Korruption und Steuermissbrauch gekämpft. Bei sozialer Nachhaltigkeit steht das Thema Arbeit zur Existenzsicherung und Gleichstellung im Mittelpunkt. Um kulturell, materiell und sozial am Alltagsleben teilhaben zu können, benötigen die Menschen ein geregeltes und gerechtes Einkommen.

Ziele, die soziale Nachhaltigkeit in Unternehmen betreffen, sind neben gerechtem Einkommen die Einhaltung von Arbeitsrechten, Gesundheitsschutz und allgemeine Sozialstandards der Beschäftigten.

Welche Maßnahmen zur sozialen Nachhaltigkeit gibt es?

Mit gesellschaftlich gerechten Anpassungen im Büroalltag und bei der Öffentlichkeitsarbeit übernehmen Unternehmen Verantwortung und zeigen soziales Engagement.

Soziale Maßnahmen lassen sich in einen unternehmensinternen und -externen Bereich gliedern.

 

Unternehmensinterne soziale Maßnahmen

  • Angemessene Arbeitszeiten und flexible Arbeitsmodelle. Hier geht es um die Vermeidung, Verringerung bzw. den Ausgleich von Überstunden und um flexible Arbeitszeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Lesen Sie hier mehr über moderne Arbeitszeitmodelle.
  • Angemessene Entlohnung und Lohngleichheit. Sorgen Sie für ein leistungsgerechtes Einkommen sowie für tarifliche Löhne und Lohnzuschläge.
  • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Schulen und sensibilisieren Sie regelmäßig Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Bieten Sie Sportkurse und Veranstaltungen zur Gesundheitsförderung an.
  • Beschäftigung und Jobsicherheit. Hierzu zählen unbefristete Arbeitsverhältnisse sowie die Rücksichtnahmen bei privaten Sondersituationen.
  • Beteiligung Ihrer Beschäftigten. Innovative Vorschlagswesen zur Sammlung von Ideen und finanzielle Beteiligungen am Unternehmen, wie z.B. ein Genossenschaftsmodell, integrieren und motivieren Ihre Beschäftigten.
  • Betriebsklima. Achten Sie auf freundlich gestaltete Büros und Aufenthaltsräume und würdigen Sie die Leistung Ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch Lob. Laden Sie regelmäßig zu Teambuilding-Maßnahmen ein.
  • Mobile Maßnahmen. Bieten Sie E-Ladesäulen für Mitarbeiter oder z.B. reservierte Parkplätze für Fahrgemeinschaften an.
  • Soziale Sicherheit und Sozialleistungen. Hierzu zählen die betriebliche Altersvorsorge und eine Bezuschussung der Kinderbetreuung.
  • Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen. Führen Sie informelle Beschwerdemechanismen ein und unterstützen Sie einen gewerkschaftlich organisierten Betriebsrat.
  • Vielfalt und Chancengleichheit. Hierzu gehören Teilzeitausbildung, die Ausbildung und Beschäftigung älterer Menschen oder Menschen mit Migrationshintergrund sowie Menschen mit Behinderungen.

 

Unternehmensexterne soziale Maßnahmen

  • Datenschutz. Sensibilisieren Sie Ihre Beschäftigten im Umgang mit sensiblen Daten.
  • Energy Solidarity Token. Spenden Sie eingesparte Energie direkt an Schulen oder andere soziale Einrichtungen.
  • Ethische Geschäftspraktiken. Hierzu zählen die Einrichtung einer Compliance-Beschwerdestelle und das Unterlassen von Steuervermeidung.
  • Gesellschaftliches Engagement. Kooperieren Sie mit Bildungs- und sozialen Einrichtungen, sponsern Sie Kultur- und Sportveranstaltungen,  geben Sie Geld-, Zeit- und Sachspenden.
  • Gesundheit und Sicherheit Ihrer Kunden. Verzichten Sie auf den Einsatz gesundheitsschädlicher Chemikalien bzw. Produkte.
  • Lebensverhältnisse umliegender Gemeinden. Achten Sie auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Infrastruktur sowie auf eine Verminderung der Lärmbelästigung.
  • Nachhaltiger Einkauf. Bewerten Sie Lieferanten und Produkte hinsichtlich sozialer Kriterien und arbeiten Sie langfristig mit regionalen Lieferanten zusammen.
  • Vermarktung und Transparenz. Stellen Sie ökologische und sozial relevante Produktinformationen bereit.

Neuer Call-to-Action (CTA)

Welche Vorteile hat soziale Nachhaltigkeit für Unternehmen?

Wenn Sie eine Unternehmenskultur pflegen, die fair, respektvoll und werteorientiert auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingeht, fördert dies das Mitarbeiterengagement, die Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Produktivität Ihrer Beschäftigten.

Folgen sind eine bessere Arbeitgebermarke, eine höhere Kundenzufriedenheit und die Tatsache, dass Sie sich von Konkurrenten abheben. Dies wirkt sich zudem positiv auf Ihr Image aus.

Die Übernahme von Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft wird auch als Corporate Social Responsibility (CSR) bzw. Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung bezeichnet. Es ist ein Schlüsselbegriff der Unternehmensethik und gleichzeitig eine Leitidee, die aufgrund ihrer “Freiwilligkeit” von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich interpretiert wird.

Soziale Nachhaltigkeit erkennen

Wie erkennen Sie nachhaltige Unternehmen?

Durch Produktlabels und durch nachhaltige Managementsysteme machen Unternehmen auf sich aufmerksam. Sie sind Bestätigung für besondere Leistungen in Bezug auf eine nachhaltige Unternehmensführung und bieten eine wichtige Orientierung, um zu sehen, welche Unternehmen mit Vorbildfunktion vorangehen.

Nachhaltige Managementsysteme verpflichten zu einem Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) und steuern Wertschöpfungsprozesse. Ein Beispiel dafür ist das europäische System EMAS für Umweltmanagement. Die Zertifizierung dafür erhalten Unternehmen oder ihre Standorte.

Produktkennzeichen bzw. Labels zeichnen die Merkmale eines bestimmten Produkts oder Dienstleistung aus und wirken bei Kunden als Signal für eine Gütekontrolle. Dazu zählen z.B. das Fairtrade-Label, das EU-Bio-Logo oder der Blaue Engel.

Fazit

Von Unternehmen wird erwartet, dass sie gesellschaftlich verantwortlich handeln und gleichzeitig nachweisen, dass sie dieser Verantwortung gerecht werden. Nehmen Sie diese Erwartung ernst, um von Ihren Interessengruppen, Ihrer Konkurrenz sowie der Öffentlichkeit akzeptiert zu sein. Positionieren Sie sich als ein Unternehmen, das sozial nachhaltig handelt und kommunizieren Sie dies nach außen, als aktiver Partner der Gesellschaft. So schaffen Sie eine wichtige Grundlage für langfristigen Erfolg.

Teilen Sie uns Ihre Meinung mit

Das könnte Sie auch interessieren

Benjamin Focke

Autor: Benjamin Focke

Benjamin Focke ist seit Juni 2018 als Vertriebsleiter Businesskunden bei der MVV Enamic GmbH tätig. Dort ist er für nachhaltige und effiziente Energieversorgungslösungen bei (überwiegend) Industrieunternehmen zuständig. Davor arbeitete er 6 Jahre bei einer Bosch-Tochter im Bereich Entwicklung und Vertrieb von Energie- und Ressourceneffizienzlösungen in der Produktion.

* Pflichtfelder

Informiert bleiben

Wir informieren Sie über die Themen Energieeffizienz, Energiebeschaffung, clevere Energielösungen sowie aktuelle Trends und Technologien.

Los geht's