Smart Home: Wie sicher ist die schöne neue Welt?

15.10.20 11:14 von Elena Bose

Smart Home – SicherheitKameras mit Google-Anschluss, per Smartphone gesteuerte Heizungen oder Türen, die sich aus der Ferne öffnen lassen: Smart Home ist in vielen Häusern längst Realität geworden. Doch wie ist es um die IT-Sicherheit bestellt? Öffnet die neue Technologie auch Hackern Tür und Tor? Erfahren Sie hier, wie sicher Smart-Home-Technologien sind – und wie Sie selbst Angriffen vorbeugen können.

Jedes vernetzte Gerät ist ein potenzielles Einfallstor für Hacker

Komfortabler, sicherer und energieeffizienter – Smart Home kann viele Vorteile bieten. Doch Sie sollten sich stets die Frage stellen: Was würde passieren, wenn ein Hacker die Steuerungsmöglichkeiten an sich reißt?

Er könnte beispielsweise die Kamera eines Smart-TVs aktivieren und Sie beobachten – etwa um die beste Zeit für einen Einbruch zu ermitteln. Oder er könnte sich über Kamera und Mikrofon eines sprach- oder gestengesteuerten digitalen Assistenten wie Echo, Siri oder Alexa Einblick in Ihren Tagesablauf verschaffen. Diese Geräte sind meist über ein WLAN-Netz mit dem Internet verbunden. Ihre Sicherheitssoftware ist jedoch in der Regel begrenzt, und Daten werden oft nicht ausreichend verschlüsselt. Die Option zur Fernwartung durch die Hersteller schafft Zugriffsmöglichkeiten auf die Software. Dieses potenzielle „Einfallstor“ können aber auch Hacker nutzen.

Smart Meter: Wie sicher sind die intelligenten Zähler?

Die Umstellung auf digitale Stromzähler läuft. Wer den Thriller-Bestseller „Blackout“ gelesen hat, den beschleicht beim Gedanken daran vielleicht ein ungutes Gefühl. Denn dort spielen die Smart Meter eine unrühmliche Rolle.

Tatsächlich schaut das zuständige Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik im Zulassungsprozess sehr genau hin. Die Sicherheitsanforderungen in Deutschland sind hoch; die Stromzähler müssen beispielsweise über gesicherte Kommunikationsschnittstellen (Smart-Meter-Gateways) verfügen. Daher sollten Sie sich eher darauf konzentrieren, die anderen Einfallstore für Hacker zu schließen.

Wie sichern Sie Ihr Smart Home vor Hacker-Angriffen?

Passwort unverändert von den Werkseinstellungen übernehmen oder das merkfähige „1234“ nehmen? Das Bewusstsein für digitale Sicherheit im Smart Home ist nicht bei allen Nutzern besonders ausgeprägt. Einer Forsa-Umfrage zufolge achten 59 Prozent der Befragten nicht auf Funktionen wie automatische Sicherheitsupdates oder eine verschlüsselte Datenübertragung. Obwohl die Risiken groß sind.

Daher lohnt es sich, unsere 5 Top-Tipps zum Schutz vor Hackerangriffen zu beachten:

  • Updates: Erkundigen Sie sich schon beim Kauf danach, wie lange und wie oft der Hersteller diese durchführt. Wichtig ist besonders, dass die ‚Firmware‘ immer auf dem neuesten Stand ist. Denn sie steuert die zentralen Funktionen des Geräts.
  • Passwörter: Ändern Sie die voreingestellten Passwörter, wenn Sie das Produkt in Betrieb nehmen. Wählen Sie möglichst sichere Passwörter, zum Beispiel einen längeren Nonsens-Satz.
  • Internet-Verbindung: Mit dem Internet verbinden sollten Sie nur Geräte, die Sie aus der Ferne steuern möchten. Die anderen Geräte binden Sie einfach ins heimische Netzwerk ein: am besten über ein eigenes WLAN, das von Ihrem Haupt-WLAN getrennt ist. So können Hacker nicht auf Daten von Computern und Tablets zugreifen.
  • Verschlüsselung: Achten Sie darauf, dass die einzelnen Smart-Home-Geräte Daten immer verschlüsselt austauschen.
  • Versicherung: Überprüfen Sie Ihren bestehenden Versicherungsschutz dahingehend, ob zusätzliche IT-Risiken ausreichend abgedeckt sind.

Fazit

Mit Smart-Home-Produkten spürbar Komfort gewinnen und Einsparmöglichkeiten ausschöpfen: Es lohnt sich, dabei gleich zu Anfang auf die IT-Sicherheit zu achten. Das beginnt beim Kauf der Produkte – und es geht weiter bei der smarten Vernetzung der Geräte. Planen Sie frühzeitig, wie Sie Router, Smartphone und PC miteinander vernetzen wollen und für welche Geräte sich eigene WLAN-Netzwerke anbieten. Wenn Sie dann noch einige grundlegende Sicherheitstipps beachten, können Sie sich mit einem guten Gefühl über Ihr Smart Home freuen!

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Elena Bose

Autor: Elena Bose

Nach ihrem Masterstudium der Germanistik und digitalen Medien war Elena Bose bei einem Tochterunternehmen der tesa SE im Bereich Produktdigitalisierung tätig. Dort verantwortete sie die internationale B2B-Marketingkommunikation. Seit 2020 verstärkt sie das Business Development Team der MVV Enamic GmbH als Referentin für Marketingstrategie für Geschäftskunden. Der Fokus ihrer Arbeit liegt unter anderem auf B2B-Branding und dem Ausbau des digitalen Marketings.

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