Smart Meter Einbau: Rollout auf den letzten Metern?

04.04.19 09:30 von Cemrehan Engin

Smart MeterDer flächendeckende Einsatz intelligenter Messsysteme ist zwar bereits auf politischer Ebene beschlossene Sache. Gleichzeitig verschiebt sich der stufenweise Umbau der Zähler und ihrer Infrastruktur seit Anfang 2017 immer wieder. Der Grund dafür ist der Zertifizierungsprozess für die Smart-Meter-Gateways, also für die Kommunikationsschnittstelle der intelligenten Messeinrichtungen. Ende 2018 hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) das erste Smart-Meter-Gateway zugelassen. Ein zweites Gerät steht kurz vor der Zertifizierung. Erfahren Sie hier, wie es jetzt mit dem Einbau weitergeht und welche Möglichkeiten die Liberalisierung des Messwesens Ihrem Unternehmen bringt.

Beginnt jetzt der verpflichtende Einbau der Smart Meter?

Nein, noch nicht. Erst wenn die Kommunikationsgeräte von mindestens drei Herstellern für den deutschen Markt zertifiziert sind, beginnt der verpflichtende Einbau der intelligenten Messsysteme. Das besondere Augenmerk des Bundesamts liegt dabei auf dem Datenschutz und der IT-Sicherheit: Denn das Smart-Meter-Gateway übermittelt vielfältige Daten an Netzbetreiber, Stromlieferanten und Verbraucher.

Wie sieht der Rollout-Plan für die intelligenten Messsysteme aus?

Der Einbau intelligenter Messsysteme erfolgt schrittweise ab Geräteverfügbarkeit bzw. ab 2020. Er beginnt mit Stromkunden, die: 

  • einen Stromverbrauch von mindestens 10.000 Kilowattstunden haben oder
  • die eine Erzeugungsanlage mit mindestens 7 Kilowatt betreiben, also z.B. eine PV-Anlage.

Roll out Smart Meter

Profitieren Unternehmen von den intelligenten Messsystemen?

Klares Ja. Sie bringen eine hohe Transparenz in den Energieverbrauch. So lassen sich Einsparpotenziale besser erkennen. Deshalb testet MVV bereits jetzt die neue Technik: In einem Pilotprojekt in Mannheim erhalten erste Unternehmen die neuen intelligenten Messeinrichtungen mit zertifiziertem Gateway.

Auch Unternehmen außerhalb des Mannheimer Netzgebiets können in Zukunft von den dort gesammelten Erfahrungen profitieren. Denn seit der Liberalisierung des Messwesens kann jeder Anschlussnutzer den Messstellenbetreiber in Deutschland frei wählen. Es besteht also keine Pflicht, den Stromzähler beim Rollout über den örtlich zuständigen Messstellenbetreiber austauschen zu lassen. Wer sich bereits heute für Smart Meter entscheidet, genießt einen Bestandsschutz für acht Jahre ab Einbau.

Hier erfahren Sie mehr über die Smart-Meter-Lösungen von MVV.

Können Unternehmen schon jetzt auf Smart Metering umsteigen?

Ja. Auch die aktuellen Smart Meter ermöglichen bereits einen vollen Überblick über die Energiesituation im Unternehmen.

  • Sie erfassen automatisch die Verbrauchsdaten aller Medien – Strom, Gas, Wärme und Wasser.
  • Diese stellen sie in einem digitalen Onlineportal zur Verfügung.
  • Bei ungewöhnlichen Verbrauchswerten werden sie per E-Mail benachrichtigt.
  • Damit sind die Smart Meter den herkömmlichen Ferraris-Zählern klar überlegen.

Der Wettbewerbsvorteil für Unternehmen: Durch die entstehende Transparenz können sie Einsparvorteile nutzen. Filialisten profitieren zudem von einer gebündelten Betriebsabrechnung für alle Zähler und Anlagen deutschlandweit. Zudem haben sie nur einen Ansprechpartner.

Fazit

Der Rollout der intelligenten Messeinrichtungen lässt immer noch etwas auf sich warten. Der Startschuss wird voraussichtlich nicht vor dem 3. Quartal 2019 erfolgen. Erste Unternehmen können jedoch bereits die Vorteile der neuen Technik testen: zum Beispiel im Mannheimer Marktgebiet. Die anderen können später auf die gesammelten Erfahrungen zurückgreifen – oder bereits heute die vorhandene Meter-Technologie einbauen und nutzen.

Damit Sie einen genauen Einblick in Ihre Energieeffizienz, haben bieten wir Ihnen auch einen Effizienzcheck an. Machen Sie einen Termin mit einem unserer Experten und lassen Sie sich Ihre Einsparpotenziale ausfindig machen.

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Cemrehan Engin

Autor: Cemrehan Engin

Cemrehan Engin hat Energiewirtschaft studiert und ist seit November 2017 als Produktmanager im Business Development bei der MVV Enamic GmbH tätig. Dabei widmet er sich innovativen Energielösungen für Geschäftskunden. Seine Expertise liegt vor allem in den Bereichen Dekarbonisierung und 'All Electric Society', mit besonderem Fokus auf Photovoltaik, Speichertechnologien und Energiemanagement.

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