Immer den Überblick haben – mit dem richtigen Lieferantenmanagement

18.10.18 10:27 von Esther Gensrich

LieferantenmanagementDie Konzentration auf Kernkompetenzen und die Auslagerung von Funktionsbereichen ist in den meisten Unternehmen Alltag und wirtschaftliche Notwendigkeit. Dabei entstehen vielschichtige und komplexe Wertschöpfungsketten, die neue Herausforderungen hinsichtlich der Supply Chain mit sich bringen. Gerade dem Einkauf kommt dabei eine gesteigerte Bedeutung zu. Denn in seiner Hand liegt das Lieferantenmanagement, das maßgeblich zum Unternehmenserfolg beiträgt. Lieferengpässe und -ausfälle sowie mangelhafte Ware können sich imageschädigend oder sogar existenzbedrohend auswirken. Grund genug zu wissen, wie Sie mit dem richtigen Lieferantenmanagement erfolgreich sind.

Das versteht man unter Lieferantenmanagement

Im Allgemeinen lässt sich das Lieferantenmanagement mit der aktiven Gestaltung, Steuerung und Entwicklung der Zusammenarbeit mit Lieferanten beschreiben. Im Besonderen gliedert es sich in das operative und das strategische Lieferantenmanagement sowie das Total Supplier Management (TSM). Während sich das operative Lieferantenmanagement vor allem auf die Lieferantenbewertung, -förderung und die Einkaufspreisen konzentriert, fokussiert sich das strategische Lieferantenmanagement auf den Aufbau mittel- bis langfristiger Zulieferbeziehungen. Eine ganzheitliche Herangehensweise stellt das TMS dar, das von der Auswahl und Qualifizierung potenzieller Lieferanten bis hin zur Bewertung und Entwicklung tatsächlicher Zulieferer reicht. Gerade mit dem Aufkommen der Industrie 4.0 werden Kundenwünsche immer spezifischer und Endkunden bestimmen nicht selten erst mit ihrer Bestellung die Lieferantenauswahl. Dann braucht es ein großes Lieferantenportfolio und ein funktionierendes Lieferantenmanagement, um die Kunden zufrieden zu stellen.

So optimieren Sie Ihr Lieferantenmanagement

Bewertung

Um sich auf einer sicheren Grundlage für Lieferanten entscheiden zu können, sollten Sie diese zunächst bewerten. Das gilt sowohl für bereits bestehende Lieferantenbeziehungen als auch für solche, die Sie für die Zukunft in Betracht ziehen. Harte und weiche Faktoren beeinflussen dabei Ihre Bewertung. Den harten Faktoren sind Preise bzw. Kosten, Termintreue sowie die Qualität der Produkte zuzuordnen. Unter die weichen Faktoren fallen dagegen beispielsweise die Kommunikationsfähigkeit des Lieferanten, das Qualifizierungsniveau seiner Mitarbeiter sowie die Organisation der Logistik. Auch seine Innovationsfähigkeit, das Potenzial zur Weiterentwicklung und seine Nachhaltigkeit spielen in der Bewertung eine Rolle. Generell sollten Sie bei der Bewertung Ihre eigenen Unternehmensziele im Blick behalten und die Lieferanten danach beurteilen, wie sie zum Erreichen dieser Ziele beitragen können. Eine Bonitätseinschätzung komplettiert die Bewertung, welche anschließend in eine Note übersetzt wird. Ein System dafür sollten Sie unternehmensintern und an Ihre Ziele angepasst entwickeln, so dass die für Sie relevanten Lieferanten vergleichbar werden.

Entwicklung

Besteht eine Lieferantenbeziehung bereits, sollten Sie fortlaufend an deren Entwicklung arbeiten. Analysieren Sie gemeinsam mit Ihrem Lieferanten Fehler und Prozesse, um so die Lieferleistung ständig zu optimieren. Diese Kommunikation trägt darüber hinaus auch zur internen Prozessoptimierung bei, da sie ebenso Schwachstellen im eigenen Betriebsablauf aufzeigt. Generell trägt der transparente Informationsaustausch zu einer guten Beziehung bei und kann die Loyalität auf beiden Seiten stärken. Das funktioniert über die gemeinsame strategische Planung von Zulieferer und Produzent oder auch die Einrichtung von sogenannten Lieferantentagen, bei denen Sie Ihre Zulieferer über aktuelle Entwicklungen informieren.

Auswahl

Letztendlich ist der Einkauf auch für die Auswahl der jeweiligen Lieferanten zuständig. Dabei sollte die Bewertung der Qualität der Lieferantenbeziehung berücksichtigt werden. Ohne Systemunterstützung ist der gesamte Prozess für den Einkauf jedoch sowohl zeit- als auch kostenintensiv, weshalb der Einsatz geeigneter Software im Kontext des Lieferantenmanagements von Nutzen ist. Im Lieferantenpool sind dort in elektronischen Akten alle notwendigen Informationen zu den einzelnen Zulieferern auffindbar und können bei Entscheidungen leicht herangezogen werden. Außerdem können die Systeme Mitarbeiter auf Verschlechterungen in den automatisch generierten Bewertungen aufmerksam machen. So können Sie beispielsweise durch das Erkennen einer reduzierten Bonität bei bestimmten Lieferanten frühzeitig Lieferantenausfällen vorbeugen. Außerdem bilden solche Systeme Abhängigkeiten von bestimmten Lieferanten optimal ab, wodurch damit verbundene Risiken berücksichtigt werden können.

Die zentralen Erfolgsfaktoren auf einem Blick

  • Konsistentes Bewertungsschema
  • Aufbau von Vertrauen zwischen Lieferanten und Produzent
  • Interne sowie externe Prozessoptimierung
  • Kooperatives Konfliktmanagement
  • Fortlaufender Informationsaustausch zwischen den Partnern
  • Systembasierte Verwaltung der Lieferanten

Fazit

Industrie 4.0 und immer komplexere Wertschöpfungsketten bleiben nicht ohne Folgen: Immer mehr sind Produzenten auf ihre Zulieferer angewiesen. Ein aktives Lieferantenmanagement ist damit maßgeblich für eine gelingende Beziehung mit den Zulieferern. Gerade systembasierte Lösungen tragen heute maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei.

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Esther Gensrich

Autor: Esther Gensrich

Esther Gensrich ist seit 2003 für die MVV Energie Gruppe tätig. Dort verantwortet sie aktuell im Business Development das strategische Marketing für Geschäftskunden. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung von zukunftsorientierten und digitalen Marketingkonzepten.

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