Im Gespräch mit Martin Glaser, BRAUN Möbel-Center, und Arthur Tibelius vom BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH
Eine Schrecksekunde für den Filialisten
Keine Beanstandungen durch das BAFA: BRAUN Möbel-Center hatte schon 2015 erfolgreich ein Multi-Site-Energieaudit durchgeführt. Auch bei der verpflichtenden Wiederholung des Energieaudits setzten die Reutlinger jetzt darauf. Ein Gespräch mit dem verantwortlichen Prokuristen Martin Glaser und seinem BFE-Ansprechpartner Arthur Tibelius über Erfahrungen, Erkenntnisse – und über eine Schrecksekunde.
War die Entscheidung für ein Multi-Site-Energieaudit richtig?
Martin Glaser (BRAUN Möbel-Center): „Auf jeden Fall! Wir haben jeweils drei unserer zehn Standorte einbezogen und die Erkenntnisse sind sehr gut übertragbar. Daher wissen wir unter dem Strich genau, wo wir jetzt ansetzen können, um die Energieeffizienz zu steigern. Für Filialisten wie uns sehe ich ein Multi-Site-Energieaudit als perfekte Lösung: mit gleichem Erkenntnisgewinn bei geringerem Zeit- und Kostenaufwand.“
Eine Schrecksekunde gab es aber doch ...
Martin Glaser (lacht): „So kann man das sagen. Eines Morgens war ein Schreiben des BAFA in der Post: Wir waren in die Zufallsstichprobe gekommen und der Abschlussbericht unseres Erstaudits sollte überprüft werden. Ich habe dann schnell BFE angerufen …“
Arthur Tibelius (BFE): „… und dann war die Schrecksekunde auch schon vorbei. Bis heute hat das BAFA noch keinen unserer Abschlussberichte bemängelt und mittlerweile sind schon über 100 Kunden überprüft worden. Genauso war es auch bei BRAUN Möbel-Center: Das BAFA hat die Unterlagen geprüft und keine Beanstandungen gehabt.“
Darum also das gleiche Vorgehen bei der Wiederholung?
Martin Glaser: „Für uns stand fest, dass wir wieder BFE als Partner wählen. Das erste Energieaudit lief reibungslos, die Zusammenarbeit war unkompliziert – auch weil BFE sehr flexibel auf unsere Anforderungen eingegangen ist. Wir sind in einer sehr wettbewerbsintensiven Branche aktiv und unser Kerngeschäft nimmt uns zeitlich stark in Anspruch. Darum war es uns wichtig, dass wir nicht in einem zu eng gesteckten Zeitrahmen arbeiten müssen.“
Was hieß das konkret für das zweite Energieaudit?
Martin Glaser: „BFE hat schon vor einiger Zeit wieder mit uns Kontakt aufgenommen. Entsprechend haben wir die Wiederholung des Energieaudits frühzeitig begonnen – und das war auch gut so, denn wir mussten ja mehrere Standorte in das Multi-Site-Verfahren einbeziehen. So konnten wir das Projekt zeitlich entspannt takten.“
Arthur Tibelius: „Wir wissen aus mehr als 350 Auditierungen, wie wichtig ein rechtzeitiger Start ist. Bei vielen unserer Kunden gibt es saisonal bedingt hohe Auslastungen oder Urlaubszeiten. Dann hat man keinen Kopf dafür, Unterlagen für das Energieaudit zusammenzustellen oder mögliche Maßnahmen zu diskutieren.“
Ihre Empfehlung ist also: Wiederholungsaudit frühzeitig starten?
Arthur Tibelius: „Exakt. Wenn der Abschlussbericht kurz vor ‚Torschluss‘ noch nicht fertiggestellt ist, wächst der Druck auf Unternehmensseite. dem BAFA künftig aktiv mitteilen, wenn der Abschlussbericht fertiggestellt ist. Damit wird auch transparent, wenn die Fristen für die Wiederholung des Energieaudits nicht eingehalten wurden.
Wir halten es da lieber mit der Läuferweisheit ‚Mit Stil ins Ziel‘ – rechtzeitig starten und entspannt über die Ziellinie – also der erfolgreichen Wiederholung des Energieaudits!“