Das müssen Sie bei der Entsorgung alter Ölheizungen beachten

Wenn Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine andere Heizungstechnologie austauschen, werden nicht nur umfangreiche Arbeiten notwendig. Auch strenge Auflagen sind zu beachten, beispielsweise zum Umweltschutz. Daher darf der Rückbau nur von Fachbetrieben vorgenommen werden. Informieren Sie sich hier, was bei der Entsorgung solcher Anlagen wichtig ist.

Portrait Christoph Schockemöhle von Christoph Schockemöhle
2 Min.
07. Oktober 2021
Das müssen Sie bei der Entsorgung alter Ölheizungen beachten
4:32

Wie müssen alte Ölheizungen entsorgt werden?

Da bei Öltanks wassergefährdenden Stoffe relevant sind, müssen bei der Entsorgung Vorschriften und Gesetze berücksichtigt werden. Diese stellen sicher, dass es zu keinen Umweltschäden kommt. Insbesondere ist die Entsorgung der Öltanks von einem Fachbetrieb nach § 62 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) vorzunehmen.

Ein Fachbetrieb ist einzuschalten, wenn es darum geht, einen Öltank:

  • in Betrieb zu nehmen
  • von innen zu reinigen
  • instand zu setzen
  • dauerhaft stillzulegen

Ablauf einer fachgerechten Entsorgung:

Der Ablauf ist unabhängig davon, ob es sich um einen Tank aus Stahl oder Kunststoff handelt. Zunächst muss die Verbindung zwischen Kessel und Öltank getrennt sowie die Rohrleitungen ausgebaut und fachgerecht entsorgt werden. Danach wird das verbliebene Heizöl abgepumpt, die Schlammschicht gesondert entsorgt und der Öltank gereinigt. Am Ende muss der Tank zerschnitten und ebenfalls fachgerecht entfernt werden.

Worauf müssen Sie achten?

Die Maßnahmen zum Rück- und Umbau berühren viele Rechtsbereiche:

  • Abfallrecht
  • Arbeitsschutzrecht
  • Baurecht
  • Bodenschutzrecht
  • Gefahrstoffrecht
  • Haushaltsrecht
  • Naturschutzrecht
  • Wasserrecht, Wasserhaushaltsrecht

Daher empfiehlt es sich unter anderem, ein Rückbaukonzept einzuplanen. Dieses umfasst eine Darstellung des geplanten Ablaufs inklusive Aufführung des Abfallaufkommens und der Anforderungen, die im Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen stehen. Wie beispielsweise die Arbeitssicherheit, Gebäudesicherheit und Statik. Aber auch die Auflistung möglicher Schadstofffreisetzungen, Lagerung und Transport der Abfälle sowie die Überwachung der Maßnahme selbst sind wichtige Planungspunkte.

Zwei wertvolle Tipps zur nachhaltigen Umstellung

Je nach Größe und Tanktyp staffeln sich Kosten und Aufgabenumfang für die Entsorgung Ihrer Heizungsanlage. Hier lohnt es sich, auf Förderangebote der Bundesregierung zurückzugreifen und sich auch Expertenwissen einzuholen:

Nutzen Sie attraktive Fördermöglichkeiten

Im Zusammenhang mit förderfähigen Neuanlagen kann auch die Entsorgung Ihrer alten Anlage gefördert werden. So wird nicht nur der Einsatz erneuerbarer Energien berücksichtigt, sondern auch die damit verbundenen anfallenden Kosten.

Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird die energetische Gebäudeförderung gefördert. Besonders interessant:

  • Es reicht mittlerweile ein Antrag, um sämtliche Förderangebote nutzen zu können. Dies gilt auch für den Austausch einer zentralen Heizungsanlage in einem Haus mit mehreren Wohneinheiten oder auch in Häusern mit zwei Haushälften.
  • Das Alter einer mit Öl betriebenen Heizungsanlage ist nicht mehr entscheidend bzw. die Bauanzeige muss zum Zeitpunkt der Antragstellung lediglich mindestens fünf Jahre zurückliegen.
  • Eine Förderung der Fachplanung und Baubegleitung ist ebenfalls in der BEG integriert. Sie kann neben der Förderung für die Heizung zusätzlich mitbeantragt werden.

Nehmen Sie die Expertise von Profis in Anspruch

Viele Energiedienstleister, darunter auch MVV, helfen Ihnen bei oben genannten Förderungen und übernehmen nicht nur die Planung einer Umstellung, sondern auch die komplette Abwicklung inklusive Rückbau:

  • Absaugen des Tankinhalts
  • Reinigung der Tankanlage
  • Demontage der Tankanlage
  • fachgerechte Entsorgung der gesamten Wärmeversorgungsanlage

Informieren Sie sich weiter zu diesem Thema in einem bereits aufgezeichneten Web-Seminar oder downloaden Sie unser Whitepaper.

Fazit

Kohlenstoffdioxid-Emissionen effizient zu verringern, ist auch mit Kosten verbunden. Deshalb unterstützt die Bundesregierung den Modernisierungswillen von Immobilienbesitzern mit umfangreichen Förderungen. Außerdem gibt es Hilfe von Experten bei der Beantragung dieser Förderungen sowie bei der Planung, Finanzierung und Durchführung von Modernisierungsmaßnahmen. Dazu zählt auch die Entsorgung Ihrer alten Ölheizung. Also: Worauf warten Sie noch?

Topics: Wärmeversorgung