Was ist industrielle Abwärme?
Industrielle Abwärme ist die Wärmeenergie, die in industriellen Prozessen als Nebenprodukt entsteht. Oft bleibt sie ungenutzt und entweicht unkontrolliert in die Umgebung – ein vermeidbarer Energieverlust.
Industrielle Abwärme entsteht in nahezu allen Branchen und vielen Produktionsprozessen, insbesondere in:
- Hochtemperaturprozessen – z. B. in der Stahl-, Glas- und Zementindustrie.
- Dampf- und Heizprozessen – z. B. in der Papier-, Chemie- und Lebensmittelindustrie.
- Kühlprozessen – z. B. in Rechenzentren und Kühlhäusern.
- Verbrennungsprozessen – z. B. in Kraft- und Blockheizkraftwerken.
Die Einteilung der Prozesswärme erfolgt üblicherweise nach Temperaturniveaus:
- Hochtemperaturwärme: > 1.000 °C für die Zement-, Glas-, Keramik-, Metall- und Stahlindustrie.
- Mitteltemperaturwärme: 500 - 1000 °C für Chemie und Metallverarbeitung
- Niedertemperaturwärme: < 500 °C: für alle Industrien mit Wärmebedarf für Heizen, Trocknen, Darren, Blanchieren etc., von Lebensmittelherstellung bis Papier und Druck.
Die nachfolgende Graphik zeigt den industriellen Wärmebedarf, normiert auf 100% je Wirtschaftszweig und farblich unterteilt in Temperaturniveaus. Die Niedertemperaturwärme wird in zwei Bereiche (100 – 500 °C und < 100 °C) unterteilt.
Vorteile der Nutzung industrieller Abwärme
Die Nutzung der Abwärme bietet Industrien und Gewerbe wirtschaftliche und ökologische Vorteile. Sie steigert die Energieeffizienz, senkt Kosten und unterstützt dabei, die Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Energieeffizienz und Kosteneinsparungen
Ein Großteil der eingesetzten Energie geht in industriellen Prozessen als Abwärme verloren, lässt sich aber durch innovative Technologien wieder zurückgewinnen. So können Unternehmen ihren Energieverbrauch und die Energiekosten deutlich senken. Die Einsparungen variieren je nach Branche, Prozess und eingesetzter Technologie. Bei der Drucklufterzeugung sind bis zu 85 % Rückgewinnung möglich.
Reduktion von CO2-Emissionen und Umweltbelastungen
Die Nutzung von Abwärme senkt den Einsatz fossiler Energieträger. Unternehmen verkleinern so ihren ökologischen Fußabdruck und minimieren Kostenrisiken durch steigende CO2-Preise.
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und des Unternehmensimages
Unternehmen, die Abwärme effizient nutzen, verbessern ebenfalls ihre Wettbewerbsfähigkeit. Sie senken Kosten und positionieren sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Das verbessert ihre Chancen, bei Ausschreibungen und Verhandlungen mit Partnern, die Wert auf eine umweltfreundliche Produktion legen.
Beispiele erfolgreicher Abwärmenutzung in der Industrie
Abwärme lässt sich überall dort nutzen, wo sie entsteht: in fast allen Industriezweigen, da die modernen Produktionsprozesse viel Energie verbrauchen.
Zementindustrie
Die Zementindustrie gehört zu den energieintensivsten Branchen weltweit. In den Drehrohröfen und Klinkerkühlern entstehen Temperaturen von über 1.400 °C, wodurch große Mengen Abwärme freigesetzt werden. Diese lässt sich zur Stromerzeugung oder Prozesswärme nutzen – das steigert die Energieeffizienz und reduziert den CO2-Ausstoß.
Besonderheiten: |
Die Zementproduktion erfordert hohe Temperaturen von über 1.400 °C im Klinkerofen. Dabei entsteht erhebliche Abwärme, insbesondere im Vorwärmer und Klinkerkühler. |
Herausforderungen: |
Die Integration von Wärmerückgewinnungssystemen in bestehende Anlagen ist technisch anspruchsvoll. Unterschiedliche Abgaszusammensetzungen erfordern spezialisierte Technologien für eine effiziente Nutzung. |
Wärmequellen: |
Abgase aus dem Vorwärmer und Heißluft aus dem Klinkerkühler |
Lösungen: |
Wärmerückgewinnung, Betrieb von ORC-Anlagen oder Einspeisung in Fernwärmenetze. |
Einsparpotenzial: |
Durch die Implementierung von Abwärmenutzungsanlagen können Zementwerke jährlich mehrere Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Das deckt einen erheblichen Teil des Eigenbedarfs und senkt die Produktionskosten. So produziert ein Zementwerk in der Schweiz durch Abwärmenutzung jährlich 6,7 Mio. kWh Strom, ausreichend für 1.700 Haushalte (Quelle). |
Metall- und Stahlindustrie
Hochöfen, Schmelzanlagen und Glühprozessen setzen eine enorme Hitze frei, die als Abwärme verloren geht. Diese lässt sich effizient zur Stromerzeugung oder Vorwärmung von Rohstoffen nutzen.
Besonderheiten: |
Sehr hohe Prozesswärmeniveaus durch Schmelzen und Glühen von Metallen. |
Herausforderungen: |
Abwärme ist zwar sehr heiß, , aber oft stark verschmutzt oder schwer zu erfassen. |
Wärmequellen: |
Hochöfen, Schmelzöfen, Abgase. |
Lösungen: |
Stromerzeugung durch ORC-Anlagen, Vorwärmung von Rohstoffen oder direkte Heizsysteme für benachbarte Betriebe. |
Glasindustrie
Die Glasindustrie gehört zu den besonders energieintensivsten Branchen, da Schmelzprozesse Temperaturen von bis zu 1.700 °C erfordern, Dabei entstehen kontinuierlich große Mengen Abwärme, die bisher oft ungenutzt bleiben. Moderne Wärmerückgewinnungssysteme nutzen diese Energie effizient.
Besonderheiten: |
Die Glasschmelze erfolgt bei Temperaturen über 1.000 °C. Dadurch entsteht kontinuierlich Abwärme. |
Herausforderungen: |
Die Abwärme ist oft verschmutzt. Zudem stellen die hohen Temperaturen Anforderungen an das Material der Wärmerückgewinnungssysteme. Hinzu kommt, dass die diffuse Abwärme schwer zu erfassen und effizient zu nutzen ist. |
Wärmequellen: |
Abgase aus den Schmelzwannen und Abwärme von Regeneratoren |
Lösungen: |
Installation von Gemengevorwärmern, die die Abwärme nutzen, um das Rohmaterial (Gemenge) vorzuwärmen. Dies reduziert den Energiebedarf der Schmelzprozesse. Ein Beispiel ist die Nutzung diffuser Abwärme zur Trocknung und Vorwärmung von Altglasscherben. Das vermeidet Produktionsstörungen und spart Energie. |
Einsparpotenzial: |
Laut einer Studie des Umweltbundesamtes können etwa 30 % der anfallenden Abwärme durch geeignete Technologien tatsächlich genutzt werden. Dieses Potenzial variiert je nach spezifischen Bedingungen und eingesetzten Technologien (Quelle). |
Chemische Industrie
Auch in der chemische Industrie gibt es verschiedenste Prozesse, die große Mengen an Abwärme erzeugen – von Reaktionswärme über Destillationsprozesse bis hin zu Abgasen. Diese Abwärme wird mit modernen Technologien zurückgewonnen und für interne Prozesse oder externe Wärmeabnehmer genutzt.
Besonderheiten: |
Vielseitige Prozesse mit starker Variation in Temperatur und Zusammensetzung der Abwärmeströme. |
Herausforderungen: |
Abwärme kann toxische oder explosive Gase enthalten, die spezielle Wäscher oder Filter erfordern. |
Wärmequellen: |
Reaktionsprozesse, Destillation, Abgase. |
Lösungen: |
Wärmetauscher zur Rückgewinnung reiner Abwärme, ORC-Systeme oder Wärmepumpen. |
Papierindustrie
Die Papierindustrie verbraucht enorme Mengen an Energie, insbesondere in der Stoffaufbereitung, in Trocknungsprozessen und Dampfkreisläufen. Ein Großteil der eingesetzten Dampfenergie für die Papiertrocknung wird als Wasserdampf aus den Trockenhauben abgesaugt. Wärmerückgewinnungsanlagen wärmen die Haubenzuluft vor und versorgen andere Verbraucher mit Wärme.
Besonderheiten: |
Hoher Energiebedarf bei der Trocknung |
Herausforderungen: |
Abwärme fällt oft auf mittlerem Temperaturniveau an. Das erschwert die direkte Nutzung. Die Nutzung zur Dampferzeugung ist möglich, jedoch aufwendig. |
Wärmequellen: |
Trocknungsprozesse, Dampf und Abluft, warmes Abwasser. |
Lösungen: |
Einsatz von Wärmetauschern und Warmwasserpumpenkreisläufen, Wärmepumpen oder Auskopplung von Abwärme in Fernwärmenetzen. Hochtemperatur-Wärmepumpen im Zusammenspiel mit Dampfverdichtern ermöglichen die Elektrifizierung der Dampferzeugung. |
Lebensmittelindustrie
In der Lebensmittelindustrie sind thermische Prozesse wie Kochen, Pasteurisieren Kühlen und Trocknen an der Tagesordnung. Die dadurch entstehende Abwärme wird durch Wärmepumpen oder Wärmetauscher zurückgewonnen und erneut für Produktionsschritte wie z.B. die Heißwasserbereitung eingesetzt.
Besonderheiten: |
Hohe Anforderungen an hygienische Prozesse und Temperaturkontrolle. |
Herausforderungen: |
Niedrigtemperaturwärme ist schwer direkt nutzbar. Die Substitution von Dampf ist technisch möglich, aber aufwendig. |
Wärmequellen: |
Koch- und Kälteanlagen, Pasteurisierungsprozesse und Trocknungsprozesse. |
Lösungen: |
Wärmepumpen zur Nutzung der Abwärme aus Kälteanlagen und Rückgewinnung von Wärme für die Warm- und Heißwassererzeugung. |
Brau- und Getränkeindustrie
Die Brau- und Getränkeindustrie gehört zu den energieintensivsten Branchen in Deutschland. Bei der Würzekühlung, Kälteerzeugung und in Abfüllprozessen entstehen große Mengen an Abwärme. Durch innovative Wärmerückgewinnungssysteme nutzt die Industrie diese Wärme für Prozesse wie Heißwasserbereitung oder Raumheizung.
Besonderheiten: |
Prozess des Sudkochens ist diskontinuierlich. Viele Prozesse arbeiten mit Prozessdampf, der nicht so leicht substituierbar ist. |
Herausforderungen: |
Moderne Brauereien arbeiten in der Regel schon sehr effizient. Weitere Maßnahmen, wie die Integration von Wärmepumpen, lohnen sich häufig erst ab einem gewissen Jahresausstoß. |
Wärmequellen: |
Würzekühlung, Heißwasserbereitung, Kälteanlagen, Druckluftkompressoren, Flaschenreinigungsanlagen, Abwasser. |
Lösungen: |
Gleichzeitiger Kühl- und Heizwärmebedarf sind optimale Voraussetzungen für den Einsatz von Wärmepumpen. Herkömmliche Wärmerückgewinnungssysteme zur Wiederverwendung der Wärme für Prozesswasser oder Raumheizung sind in modernen Brauereien bereits Stand der Technik. |
Rechenzentren
In Deutschland gibt es etwa 3.000 Rechenzentren, in denen durch die Kühlung von Servern und anderen technischen Komponenten Abwärme entsteht. Diese kann an andere Wärmeabnehmern weitergeleitet werden und zur Verfügung gestellt werden und erwirtschaftet so Einnahmen für den Betreiber.
Besonderheiten: |
Konstante Abwärme durch den Betrieb von Servern, meist bei niedrigen Temperaturen. |
Herausforderungen: |
Niedrige Temperaturlimits erschweren die Weiterleitung in bestehende Wärmenetze. |
Wärmequellen: |
Serverbetrieb und Kühlanlagen. |
Lösungen: |
Direktheizung von Gebäuden und Auskopplung von Abwärme in Fernwärmenetze. |
Mehr erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zu: Abwärme von Rechenzentren
Herausforderungen und Grenzen der Abwärmenutzung
Was ist technisch machbar? Was rechnet sich auf lange Sicht? Wie ist die Rechtslage und wie können die Investitionen refinanziert werden? Die Nutzung industrieller Abwärme bringt viele Fragen und Herausforderungen mit sich. Wir meistern sie mit Expertise, Erfahrung und starken Partnern.
Technische Herausforderungen
Ein zentraler Aspekt ist die technische Integration in bestehende Prozesse Zunächst gilt es, Abwärmequellen zu identifizieren und ihr Potenzial zu bewerten – entscheidend sind Temperatur, Menge und Verfügbarkeit.
Die Wärme wird über Wärmetauscher ausgekoppelt und auf ein Sekundärmedium übertragen. Dort wird sie direkt genutzt oder mit einer Wärmepumpe auf ein höhere Temperaturniveau gebracht.
In einer ORC-Anlage wird die Wärme auf ein Arbeitsmedium übertragen, teilweise in Strom umgewandelt und überschüssige Energie auf niedrigem Temperaturniveau abgeführt. Eine durchdachte Infrastruktur sorgt für effizienten Transport und Speicherung der Wärme – ohne die Produktionsabläufe zu stören.
Die technische Umsetzung der Abwärmenutzung hängt stark von den Eigenschaften der Abwärme ab. Hochtemperaturabwärme (> 500 °C) aus der Stahl- oder Zementindustrie , wird relativ einfach für Stromerzeugung oder Prozesswärme genutzt. Mittleren Temperaturen (100-500 °C), etwa in der Papier- oder Chemieindustrie, bietet die Wärmerückgewinnung nach dem Pinch-Point-Prinzip oder mit Hochtemperaturwärmepumpen effiziente Lösungen. Auch die Nutzung von Niedertemperatur-Abwärme (< 100 °C) über Wärmetauscher, Zwischenkreisläufe, Wärmepumpen und Wärmespeicher ist mit marktreifer Technik möglich und sinnvoll.
Eine weitere Herausforderung ist die zeitliche Verfügbarkeit der Abwärme. Viele Industrieprozesse laufen nicht rund um die Uhr. Das führt zu Schwankungen im Abwärmeaufkommen und in den Temperaturbereichen. Speicher puffern hier den zeitlichen Versatz zwischen Wärmeangebot und Wärmebedarf. Das ermöglicht eine bessere Auslastung der Wärmerückgewinnungsanlage. Auch die Entfernung zwischen Abwärmequelle und -verbraucher gilt es zu berücksichtigen. Während manche Unternehmen Abwärme direkt für interne Prozesse nutzen, erfordert die Einspeisung in Wärmenetze eine durchdachte Planung der Infrastruktur, um Transportverluste zu minimieren.
Wirtschaftliche Überlegungen: Investitionen mit langfristigem Mehrwert
Neben der Technik entscheidet die Wirtschaftlichkeit über die Rentabilität der Abwärmenutzung. Investitionen amortisieren sich mittel- bis langfristig durch geringere Energiekosten, reduzierte CO2-Abgaben und Fördermittel. Ein Energieversorger mit Erfahrung in der Industrie unterstützt Unternehmen dabei , individuelle Wirtschaftlichkeitsanalysen durchzuführen, Fördermittel zu beantragen und maßgeschneiderte Finanzierungsmodelle zu entwickeln.
Ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor ist die Volatilität der Energiepreise. Unternehmen, die früh in Abwärmenutzung investieren, schützen sich vor künftigen Preissteigerungen.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Seit dem 1. Januar 2025 sind Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtenergieverbrauch von mehr als 2,5 GWh verpflichtet, ihre Abwärmepotenziale und -quellen systematisch zu erfassen und zu dokumentieren.
Dazu melden Unternehmen ihre Abwärmepotenziale an die Bundesstelle für Energieeffizienz (Link: BfEE - Plattform für Abwärme).
Ab einem Gesamtenergieverbrauch > 7,5 GWh schreibt das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) die Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) vor. Entsprechende Maßnahmen zur Nutzung der Abwärme, so die Logik des EnEfG, sollen Teil der Umsetzungspläne gemäß EnMS werden. Mithilfe der sogenannte Valeri-Methode (Validierung nach DIN EN 17463 (VALERI) - GUTcert) wird die Wirtschaftlichkeit von Einzelmaßnahmen daran bemessen, ob ihr Kapitalwert vor der Hälfte der Nutzungsdauer positiv wird. Letztlich kann jedoch jedes Unternehmen selbst entscheiden, ob und wann es in Abwärmemaßnahmen investiert.
Die Grafik zeigt den Entscheidungsbaum aus dem Merkblatt zum EnEfG:
Interessante Fördermöglichkeiten zur Senkung der Investitionskosten
Unternehmen, die Technologien zur industriellen Abwärmenutzung integrieren möchten, profitieren von verschiedenen Förderprogrammen:
Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW)
Dieses Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt Unternehmen bei Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz. Es umfasst mehrere Module, die zum Teil auch für die Abwärmenutzung relevant sind:
- Modul 1: Querschnittstechnologien – fördert den Erwerb und die Installation effizienter Technologien, einschließlich Wärmerückgewinnungseinrichtungen in raumlufttechnischen Anlagen, Wärmeübertragern für Drucklufterzeugungsanlagen und Wärmeübertragern zur Abwärmenutzung aus Abwasser- oder Prozesswasserströmen.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten bis zu 40 % der förderfähigen Investitionskosten als Zuschuss. Bei größeren Unternehmen sind bis zu 30 % möglich sind. - Modul 4: Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen – unterstützt Optimierungsmaßnahmen zur Abwärmenutzung, die nachweislich zu einer Endenergieeinsparung führen. Hierfür ist die Vorlage eines Energieeinsparkonzepts erforderlich. Dieses wird von einem zugelassenen Energieberater erstellt. Die Förderquote für Wärmepumpen für Nicht-KMU beträgt derzeit 25% für förderfähigen Kosten einschließlich Planung und Beratung. Mehr dazu finden Sie hier: BAFA - Modul 4: Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen – Basisförderung
Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)
Die BEW ist interessant für Unternehmen, die rückgewonnene Abwärme in Wärmenetze einspeisen wollen Die BEW zielt darauf ab, den Neubau von Wärmenetzen mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien sowie die Dekarbonisierung bestehender Netze zu fördern. Unternehmen erhalten Zuschüsse für Investitionen in Infrastruktur und Technologien zur Integration von Abwärme in Wärmenetze . Die Förderung umfasst bis zu 40 % der förderfähigen Ausgaben, mit einem maximalen Förderbetrag von 100 Millionen Euro pro Vorhaben für zwei Jahre.
Experten-Know-how für die Beantragung erforderlich
Wer einen Förderantrag nach EEW stellen möchte, muss das Antragsformular des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ausfüllen. Zwingend ist in diesem Zusammenhang auch die Vorlage eines Einsparkonzepts. Dies muss von bei der BAFA-gelisteten Energieberatenden erstellt werden. Das Einsparkonzept bildet eine wesentliche Grundlage für die Beurteilung, ob und in welchem Umfang die Maßnahmen bezuschusst werden können. Selbstverständlich unterstützen wir Sie auch hier.
Fazit
Abwärme ist wertvolle Energie, die oft ungenutzt verpufft.. Seit der Einführung des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) im November 2023 erfassen Unternehmen ihre Abwärmepotenziale systematisch. Eine zentrale Plattform verbessert die Datenlage und vernetzt Industrie, Wärmekunden und Lösungsanbieter. Nutzen Sie diese Chance, um die Energieeffizienz zu steigern, Kosten zu senken und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Herausforderungen meistern. Chancen nutzen. Mit der MVV.
Die MVV-Unternehmensgruppe bildet mit ihren Gesellschaften eine umfangreiche Wertschöpfungskette im Bereich der Abwärmenutzung ab. Das BFE Institut für Energie und Umwelt, ein Tochterunternehmen von MVV Enamic, verfügt über ein Team von BAFA-gelisteten Energieberatenden. Im Rahmen eines geförderten Transformationsplans wird die Abwärmenutzung konzeptionell berücksichtigt. Ebenso verfügt die BFE über Fördermittelexperten, die die Anträge bei der BAFA im Namen unserer Kunden stellen können.
Für die Projektierung, Finanzierung, den Bau und Betrieb umfangreicher Lösungen zur Nutzung, Auskoppelung und/oder Verstromung von Abwärme ist die MVV ein kompetenter und zuverlässiger Partner. Unsere Geschäftskundeneinheit MVV Enamic bietet ein Full-Service-Paket für eine wirtschaftliche und sichere Energieversorgung aus einer Hand.

Autor: Jörg Schlehe
Vertriebsingenieur, Vertrieb Business-Kunden, MVV Enamic GmbH
Nach seinem Maschinenbaustudium in Aachen begann Jörg Schlehe sein „Leben im Kraftwerk“ als Betriebsingenieur für die Degussa AG. Als Leiter der GuD-Kraftwerke einer Tiefdruckerei in Norditalien sowie einer Papierfabrik initiierte und leitete er Energieeffizienzprojekte. Ab 2013 leitete er das technische Assetmanagement für MVV Enamic mit Verantwortung für 90 dezentrale Energielösungen bzw. Contractingverträge. Seit 2020 ist Herr Schlehe Vertriebsingenieur für Kunden aus der Industrie.
Inhaltsverzeichnis
- Wärmeversorgung (15)
- Steuern und Abgaben (13)
- Energiemanagement (11)
- Dekarbonisierung (10)
- Energiemessung (10)
- E-Mobility (9)
- Energiebeschaffung Strom / Gas (8)
- Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik (8)
- Fördermittel und -programme (7)
- Nachhaltigkeit (6)
- Photovoltaik (6)
- Rechenzentrum (6)
- Beleuchtung (5)
- Druckluft (5)
- Wärmepumpe (5)
- Experten-Interview (4)
- Lastmanagement (4)
- Netzentgelte (4)
- Stromspeicher (4)
- Fernwärme (3)
- Power Purchase Agreement (3)
- Energieaudit (2)
- Wasserstoff (2)
- ISO 50001 (1)