Professionelle Wege zu enkelgerechten Immobilien

Der Immobilienmarkt wandelt sich grundlegend – im Wohn-, Büro-, Gewerbe- und Industriebereich. Dabei sind Bestandshalter, Projektentwickler, Kapitalverwaltungsgesellschaften und Immobilienunternehmen gleichermaßen gefordert, ihre Portfolios an die sich verändernden Rahmenbedingungen anzupassen.

Neben ökonomischen Zielen rückt die ökologische Verantwortung in den Fokus, verstärkt durch regulatorische Vorgaben. Der nachfolgende Beitrag beleuchtet die wichtigsten Herausforderungen und Lösungen für zukunftssichere und “enkelgerechte” Immobilien.

Portrait Lucien Fischer von Lucien Fischer
3 Min.
20. Februar 2025
Professionelle Wege zu enkelgerechten Immobilien
8:09

Zukunftsfähigkeit aus vielen Perspektiven

„Enkelgerecht“ bedeutet, Gebäude und ihr Umfeld so zu gestalten, dass sie langfristig wirtschaftlichen und ökologischen Mehrwert bieten. Trotz steigender Nachhaltigkeitsanforderungen bleibt die Wirtschaftlichkeit entscheidend - Eigentümer und Investoren müssen ihre Portfolios rentabel führen.

Kosten-Nutzen-Analysen zeigen, welche Maßnahmen die Energieeffizienz steigern und die Gebäudesubstanz verbessern. Fachleute berechnen die entsprechenden Potenziale und Risiken präzise.

Dafür stehen Fördermittel und Abschreibungsmöglichkeiten bereit. Sowohl Bund als auch Länder bieten Förderungen für Modernisierung, Sanierung und energetische Optimierungen. Diese Instrumente sollten unbedingt in die Kalkulation einbezogen werden. Experten wissen, welche Förderung wo am besten greift.

Trotz der Mühe und des Aufwandes gilt: Energieeffiziente und nachhaltige Immobilien sind gefragter und erzielen höhere Verkaufspreise und Mietrenditen.

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Energieeffizienz als Mittel 
zur Wertsteigerung

Die Senkung des Energieverbrauchs ist heute Standard im professionellen Immobilienmanagement. Moderne Gebäudetechnik, intelligente Steuerungen und erneuerbare Energien bieten zahlreiche Möglichkeiten. Dazu gehören vernetzte Sensorik, Gebäudemanagementsysteme und digitale Plattformen. Diese optimieren den Energieeinsatz und ermöglichen präzise Verbrauchsanalysen. Sie lassen sich mit nachhaltigen Energieträgern, die zentral oder dezentral genutzt werden, kombinieren. Nicht zuletzt ist die energetische Sanierung eine weitere Möglichkeit, um Immobilien zukunftsfähig zu machen und deren Rentabilität zu sichern.

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Abbildung: Effizienzmaßnahmen für Gewerbeimmobilien


Antworten auf das GEG
und die CSRD finden

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) setzt den Rahmen für energieeffiziente Gebäude und fördert erneuerbare Energien. In der Praxis müssen deshalb Neubauten als auch Bestandsgebäude strenge energetische Grenzwerte einhalten. Deren Nachweise sind in der Regel Teil der Baugenehmigungs- oder Sanierungsprozesse.

Zusätzlich müssen Neubauten und neue Heizungsanlagen im Bestand anteilig mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das schafft neue Chancen, erfordert aber auch Investitionen und das individuell passende Konzept. Wichtig: Der Sanierungsbedarf sollte so ermittelt werden, dass Förderprogramme optimal genutzt werden können.

Die Corporate Sustainability Reporting Directive – kurz CSRD – verschärft die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen. Das gilt auch für die Immobilienbranche. Unternehmen ab einer gewissen Größe müssen deshalb Zahlen zu CO2-Emissionen und Energieverbräuchen erfassen und offenlegen.

Hinzu kommt: Der Kampf gegen den Klimawandel muss Teil der Unternehmensstrategie sein. Dazu gehören beispielsweise Dekarbonisierungsaudits, Sanierungsfahrpläne und neue Versorgungskonzepte.

Dekarbonisierungsaudits

Über 60 Prozent der Wohngebäude und mehr als 50 Prozent der Nichtwohngebäude in Deutschland entstanden vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1977. Entsprechend ungedämmt und energieineffizient sind diese Immobilien. Hinzu kommt, dass die meisten dieser Gebäude noch mit Erdgas oder Heizöl heizen.

Angesichts steigender Energiepreise und drohendem Wertverfall stehen diese Bestandsimmobilien vor erheblichen Herausforderungen. In Übereinstimmung mit dem Green Deal der EU verfolgt die Bundesregierung das Ziel, den Gebäudebetrieb bis 2045 klimaneutral zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, kann ein Dekarbonisierungsaudit das solide Fundament für alle kommenden Maßnahmen sein. Das Audit bietet einen umfassenden Überblick und bildet die Basis für gezielte Maßnahmen. Das kann

  • eine regenerativen Wärmeversorgung,
  • die Einhaltung der Anforderungen des GEG,
  • die Nutzung von Abwärme
  • eine mögliche Steigerung der Energieeffizienz
  • eigene Stromerzeugung durch Photovoltaik sein.

Auch Lösungen für Elektromobilität sollten geprüft werden. Zudem gilt es, regulatorische Vorgaben wie das GEG und verfügbare Fördermittel zu berücksichtigen.

Gebäudeenergieberatung

Der Gebäudebetrieb benötigt Energie – etwa für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung, Lüftung und Klimatisierung. Eine maßgeschneiderte Energieberatung hilft, den Verbrauch effizient zu steuern. Der entsprechende Sanierungsfahrplan beginnt mit einer Analyse des Ist-Zustands nach DIN V 18599.

Darauf aufbauend lassen sich dann Maßnahmen als Gesamtpaket oder einzeln umsetzen. So senkt eine verbesserte Dämmung die Heizlast und reduziert künftige Investitionskosten bei einem Heizungstausch.

Energieversorgungskonzepte

Ein zukunftsfähiges Energieversorgungskonzept erfordert eine umfassende Analyse der aktuellen Situation und des künftigen Bedarfs – von einzelnen Gebäuden über Prozesse bis hin zu ganzen Standorten oder Quartieren. Dabei müssen verschiedene Interessen sorgfältig abgewogen und verknüpft werden.

Ein belastbares Energieversorgungskonzept erfordert mehr als optimale Energiebeschaffung – es braucht eine gründliche Analyse und technische Optimierung. Dazu gehören die Auswertung von Energiedaten, die Ermittlung relevanter Kennzahlen und die Nutzung von Effizienzpotenzialen – von der Verteilung bis zur Eigenversorgung.

Ein zentraler Aspekt ist die Nutzung lokaler regenerativer Energiequellen. Für die energetische Optimierung liefert eine Simulation präzise Daten zum Heiz- und Kühllastverlauf.

Variantenvergleiche und Wirtschaftlichkeitsberechnungen ermöglichen fundierte Sanierungsentscheidungen: Kurz: Eine professionelle und individuelle Gebäudeenergieberatung mit einem Sanierungsfahrplan für Wohn- oder Nichtwohngebäude zeigt Ihnen, welche Maßnahmen möglich und sinnvoll sind.

Fördermittelmanagement

Der Gesetzgeber stellt hohe Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz, unterstützt jedoch gezielte Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene großzügig. Doch der „Förderdschungel“ ist komplex.

Fachleute, die den Fördermittelmarkt kennen, helfen passende Fördermittel zu finden und mit dem Projekt abzugleichen.

Oft lohnt es sich, das komplette Fördermittelmanagement abzugeben –

  • einschließlich der Vorbereitung der benötigten Unterlagen
  • dem Erstellen der Förderanträge
  • der Prüfung der Konformität gemäß „De-Minimis-Regelung“ und
  • der Korrespondenz mit den Fördermittelgebern sowie
  • der Erstellung des Verwendungsnachweises.

Fazit

Die Immobilienbranche steht in den kommenden Jahren vor enormen Herausforderungen. Gleichzeitig bietet dieser Wandel große Chancen. Denn nachhaltige und „enkelgerechte“ Immobilien sind langfristig rentabler, werthaltiger und erfüllen zudem die wachsenden regulatorischen Anforderungen. Mit den richtigen Partnern entsteht eine „enkelgerechte“ Immobilie, die Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung und gesellschaftliche Verantwortung vereinen.

Das BFE – Institut für Energie und Umwelt – ist ein Tochterunternehmen der MVV, das sich auf Energieeffizienz und Klimaschutz spezialisiert hat. Gemeinsam bieten beide – BFE und MVV – als eines der führenden Energieunternehmen in Deutschland einen Service an, der einzigartig ist: Die passgenaue und zukunftssichere Energieversorgung aus einer Hand für Ihre Immobilien – von der ersten Analyse bis zur Abrechnung. Das alles beginnt mit ersten und unverbindlichen Beratungsgespräch.

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Topics: Nachhaltigkeit