Die Großhandelspreise für Wärmeenergie in Form von Strom, Öl oder Gas sind immens gestiegen. Von kurzfristigen Auswirkungen kann schon lange nicht mehr gesprochen werden. Aber auch unabhängig von der aktuellen Situation am Energiemarkt werden fossile Energien angesichts der Klimaziele und zum Beispiel durch die CO2-Bepreisung auch langfristig teuer bleiben. Ist Biomasse hier die richtige Alternative? Lesen Sie mehr in diesem Blogartikel.
Was ist Ihr wichtigstes Thema in Sachen Wärmeenergie? Geht es Ihnen in erster Linie um den Preis? Um Versorgungssicherheit und Zukunftssicherheit? Oder spielt für Sie CO2-Reduktion die größte Rolle? Diese und ähnliche Fragen stellen wir Kunden immer wieder. Und die Antwort darauf ist meistens: eine Mischung aus allem. Unserer Erfahrung nach macht es genau das auch lohnenswert, über Biomasse und Holz als Energieträger nachzudenken. Weil Biomasse in allen drei Bereichen punktet. Aber lesen Sie am besten weiter, dann werden Sie sehen, warum das so ist.
Hohe Energiekosten belasten die Wirtschaft
Unternehmen suchen nun nach Möglichkeiten, die Energiekosten dauerhaft zu senken – und so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Biomasse kann hierfür eine passende Lösung sein. Denn:
- Bei großen Anlagen mit gleichmäßiger, ganzjähriger Wärmeabnahme lohnt sich die Umstellung der Wärmeerzeugung auf Biomasse bereits heute.
- Bezogen auf die reinen Brennstoffkosten ist Wärme aus Biomasse sogar deutlich günstiger als Wärme aus fossilen Brennstoffen.
- Biomasse-Anlagen werden staatlich stark bezuschusst. Je nachdem, ob Sie Heizwärme oder Prozesswärme damit erzeugen, nehmen Sie 20 – 55 Prozent Förderung mit.
So wenig CO2 ausstoßen wie möglich
Eines ist klar: Es führt kein Weg an der Dekarbonisierung (CO2-Reduktion) vorbei. Auch deshalb nicht, weil der Gesetzgeber vorschreibt, dass wir alle CO2-neutraler werden müssen. Biomasse ist per Definition CO2-neutral. Dabei liegt die Überlegung zugrunde, dass das freigesetzte CO2 an anderer Stelle aus der Atmosphäre entnommen und über den Prozess der Photosynthese in neue Biomasse umgesetzt wird. Sehen Sie hier die Emissionsfaktoren für verschiedene Energieträger, jeweils mit einkalkulierter Vorkette:
Erdgas: | 215 g/kWh |
Heizöl: | 300 g/kWh |
Steinkohle: | 333 g/kWh |
Braunkohle: | 408 g/kWh |
Deutscher Strommix: | < 400 g/kWh |
Hackschnitzel: |
3 g/kWh |
Das klingt nach einer Rechnung, die für Sie aufgehen könnte? Dann informieren Sie sich doch einfach bei unserem kostenlosen Webinar. Aus diesem stammt übrigens auch die Beispiel-Rechnung und es gibt darin noch mehr Fakten für Sie als Entscheidungsgrundlage.
Verfügbarkeit und Liefersicherheit – auch hier punktet Holz
Holz hat einen Vorteil, der auf der Hand liegt: Es wächst nach. Und Holz ist regional verfügbar. Das ist in Zeiten, in denen Lieferketten wackeln, entscheidend. Außerdem fällt Holz für Biomasse an vielen Orten quasi als Abfall an: bei der Landschaftspflege, als Waldrestholz, Verschnitt in der Sägeindustrie oder als Altholz, das vorher schon genutzt wurde. Man verwertet also zu einem guten Teil „Reste“, wenn man diese Form von Wärme nutzt. Und erstaunlich ist: Der Holzbestand in unseren Wäldern schrumpft nicht, er wird aktuell sogar jedes Jahr größer.
Regionalität und gute Verfügbarkeit
- Holz für Biomasse stammt in aller Regel aus der regionalen Kreislaufwirtschaft
- Der Transportweg von Holz für Biomasse ist kurz (meist zwischen 0 und 30 km)
- Holz wird nicht knapp, im Gegenteil. Wir bauen in Deutschland jedes Jahr einen Vorrat von ca. 100.000 GWh auf.
Biomasse ist vielfältig nutzbar
Für beinahe alle Prozesse, die Wärme benötigen, lässt sich Holz einsetzten: Heizen, Warmwasser- und Prozesswärmeerzeugung, Sterilisation, Trocknen, Reinigen … Die Liste ist lang. Sehen Sie selbst:
Für Kommunen, Quartiere, Nahwärmenetz |
Zum Heizen und für die Warmwasserbereitung |
Für die Industrie, für Krankenhäuser und Fernwärmenetze |
Als Prozesswärme, Fernwärme oder für die Sterilisation |
Für Industrie & Wärmeerzeugung |
Als Prozessdampf für Blanchieren, Waschen, Heizen, Trocknen. Aber auch zur Reinigung und Sterilisation |
Mit Kraft-Wärme-Kopplung für die Industrie |
Als Prozessdampf und Prozesswärme sowie für Wärmeauskopplung und Nahwärme; dank Kraft-Wärmekopplung auch als Stromquelle für die Eigenversorgung |
Lohnt sich der Einsatz von Biomasse für Sie? Jetzt selbst kalkulieren
Nutzen Sie einfach unseren MVV-Biomasse-Rechner für eine erste grobe Einschätzung Ihrer Vorteile mit Biomasse!
Gerne kalkulieren wir auch mit Ihnen gemeinsam, wie sich Biomasse als Wärmeträger für Sie lohnen kann. Dabei beziehen wir dann alle individuellen Parameter ein. Sprechen Sie uns einfach an!
Autor: Stefan Husemann
Stefan Husemann hat an der Universität Siegen Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Er arbeitet seit über 20 Jahren in den Bereichen Facility Management, Energieversorgung und Energiemanagement. Seit 2018 ist er als Key Account Manager Ansprechpartner für Business Kunden der MVV Enamic in allen Energiefragen. Er unterstützt Kunden auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung bis zur Klimaneutralität.
Inhaltsverzeichnis
- Wärmeversorgung (13)
- Steuern und Abgaben (12)
- Energiemanagement (11)
- Dekarbonisierung (10)
- E-Mobility (9)
- Energiemessung (9)
- Energiebeschaffung Strom / Gas (8)
- Fördermittel und -programme (7)
- Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik (6)
- Photovoltaik (6)
- Rechenzentrum (6)
- Beleuchtung (5)
- Druckluft (5)
- Nachhaltigkeit (5)
- Wärmepumpe (5)
- Experten-Interview (4)
- Lastmanagement (4)
- Netzentgelte (4)
- Stromspeicher (4)
- Fernwärme (3)
- Power Purchase Agreement (3)
- Energieaudit (2)
- Wasserstoff (2)
- ISO 50001 (1)