Druckluft-Contracting – eine Win-win-Situation?
Beim Contracting liefert Ihnen ein Energiedienstleister (der Contractor) die benötigte Nutzenergie, zum Beispiel in Form von Wärme, Kälte, Strom oder Druckluft. Sie profitieren dabei von einer ganzheitlichen Lösung aus einer Hand. Das heißt: Der Contractor übernimmt nicht nur alle Aufgaben, sondern oft auch das Investitions- und Betriebsrisiko.
Und das ist vorteilhaft für beide Seiten, denn Contractor und Kunde haben beide ein wirtschaftliches Interesse daran, die Effizienz nachhaltig zu verbessern und Einsparungen zu generieren.
Was bringt Contracting bei druckluftbetriebenen Anlagen?
Contracting kann sich bei druckluftbetriebener Energieversorgung jeder Größenordnung in Industrie, Handel und Gewerbe positiv auswirken. Dabei ist die Anschaffung unternehmenseigener Kompressoren häufig hinfällig. Sie müssen kein Kapital binden und sich weder um die Finanzierung der Anlage noch um deren Betrieb und Wartung kümmern. Im Gegenzug zahlen Sie dem Contractor einen laufzeitabhängigen festen Grundpreis und einen Arbeitspreis. Die Lieferverträge laufen meist zehn bis 15 Jahre.
Sie können die Anlage auch selbst finanzieren und der Contractor übernimmt den Betrieb für einen von Ihnen definierten Zeitraum. In diesem Fall haben die Verträge meist eine kürzere Laufzeit.
Druckluft-Contracting in Ihrem Unternehmen – die Vorteile:
- Einsparung von Energiekosten
- Erhöhung der Energieeffizienz
- Gar keine oder geringere Kapitalbindung
- Kostentransparenz und verbindliche Verträge
- Beitrag zum Klimaschutz
- Bereitstellung von Know-how durch den Contractor
- Professionelles Energiemanagement
Welche konkreten Modelle gibt es für das nachhaltige Druckluft-Contracting?
In der Praxis bieten sich beim modernen, nachhaltigen Druckluft-Contracting zwei Varianten an.
Energieliefer-Contracting:
Dieses Modell ist angezeigt, wenn die Energieanlage in Ihrem Unternehmen nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht und eine Sanierung oder gar Neuanschaffung notwendig ist. Der Contractor übernimmt die fälligen Investitionskosten und liefert Ihnen die Nutzenergie.
Betriebsführungs-Contracting:
In diesem Fall bleiben Sie Eigentümer Ihrer Anlagen. Als Pächter und Betreiber stellt der Contractor das Personal, gewährleistet die Lieferung der benötigten Energie und kümmert sich um Wartung und Instandsetzung. Zudem sorgt er für einen wirtschaftlichen Einkauf der Energieträger und deren transparente Abrechnung.
Darüber hinaus stehen zwei weitere Contracting-Modelle zur Verfügung: Das Energieeinspar-Contracting und das Finanzierungs-Contracting. Informationen dazu finden Sie in meinem Blog zum Thema Energiekosten sparen durch Contracting an.
Sie können sich beim Druckluft-Contracting außerdem immer für eine Komplettlösung entscheiden oder je nach Bedarf aus folgenden maßgeschneiderten Leistungen auswählen:
- Analyse der Medienversorgung: Datenerhebung, Bewertung, Grobkonzept
- Projektierung: Detailkonzept, konkretes Vertragsangebot
- Realisierung: Ausschreibung und Überwachung der Bau- bzw. Optimierungsmaßnahmen, Inbetriebnahme der Anlage
- Anlagenbetrieb und -instandhaltung: Betriebsführung, Inspektion, Betriebsoptimierung, Instandsetzung und individuelle abgestimmte Wartung
- Energiemanagement: Zugang zu Ihren aktuellen Energiewerten, Analyse und Bewertung Ihrer Verbrauchsdaten, abschließender Energiebericht
Fazit
Mit Druckluft-Contracting lässt sich der Energieverbrauch in Ihrem Unternehmen nachhaltig reduzieren. Dabei müssen Sie selbst keine Investitionen tätigen, sondern können alle Aufgaben an einen externen Contractor übertragen. Da dieser ebenfalls ein betriebswirtschaftliches Interesse an der Effizienz der Anlage hat, profitieren Sie von einem professionellen Energiemanagement und spürbaren Einsparungen. Da Sie sich beim Druckluft-Contracting in der Regel mehrere Jahre vertraglich an den Dienstleister binden, informieren Sie sich im Vorfeld – zum Beispiel anhand von Referenzprojekten -, welcher Anbieter zuverlässig und erfahren ist.
Autor: David Wagenblass
Produktmanager Elektromobilität, MVV Enamic GmbH
David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.
Inhaltsverzeichnis
- Wärmeversorgung (13)
- Steuern und Abgaben (12)
- Energiemanagement (11)
- Dekarbonisierung (10)
- E-Mobility (9)
- Energiemessung (9)
- Energiebeschaffung Strom / Gas (8)
- Fördermittel und -programme (7)
- Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik (6)
- Photovoltaik (6)
- Rechenzentrum (6)
- Beleuchtung (5)
- Druckluft (5)
- Nachhaltigkeit (5)
- Wärmepumpe (5)
- Experten-Interview (4)
- Lastmanagement (4)
- Netzentgelte (4)
- Stromspeicher (4)
- Fernwärme (3)
- Power Purchase Agreement (3)
- Energieaudit (2)
- Wasserstoff (2)
- ISO 50001 (1)