Die Statistik des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. spricht eine deutliche Sprache: Annähernd jeder dritte Brand in deutschen Betrieben ist der Erhebung zufolge auf Elektrizität zurückzuführen. Vielfach unterschätzt wird, dass veraltete Beleuchtungsanlagen eine große Gefahrenquelle sind. Halogen-Glühlampen etwa erreichen Temperaturen von mehreren hundert Grad. Lesen Sie hier, worauf Sie beim Brandschutz achten müssen und welche Anforderungen an die Beleuchtung in feuergefährdeten Betriebsstätten bestehen.
Fakt ist: In Leuchten werden etwa 80 bis 90 Prozent der zugeführten elektrischen Energie in Wärme umgesetzt. Herkömmliche Glühbirnen und Halogen-Glühlampen sind deshalb mit elektrischen Wärmegeräten vergleichbar und können Brände verursachen: Zum Beispiel, wenn sich Lampen durch die Wärmeentwicklung aus ihren Halterungen lösen. Fallen diese auf leicht entflammbare Materialien wie Dämmwolle, können sie zu einem Brand führen. Staub kann diese Gefahr noch vergrößern. Darum gehört das Einhalten ausreichender Sicherheitsabstände zu den wichtigen Brandschutzanforderungen bei der Beleuchtung.
Moderne LED-Leuchten verringern Brandgefahr
LED-Leuchten entwickeln deutlich weniger Wärme als Glühlampen, da sie in der Regel am Leuchtkörper mit kleinen Lüftungsöffnungen versehen sind. Da sie weder UV- noch Infrarotlich abstrahlen, erhitzen sie sich zudem weniger an den Lichtaustrittsstellen. Neben dem deutlich geringeren Energieverbrauch, einer langen Lebensdauer und der hohen Schaltfestigkeit spricht somit auch der Brandschutz für den Einsatz von LED-Leuchten.
Was sind die wichtigsten Maßnahmen gegen Brände bei der Beleuchtung?
- Achten Sie auf ausreichende Sicherheitsabstände zwischen brennbaren Stoffen und wärmeabstrahlenden Betriebsmitteln wie Leuchten, Transformatoren und Konvertern.
- Lassen Sie bei Leuchten und Transformatoren/Konvertern in Zwischendecken oder Hohlräumen besondere Vorsicht walten, denn bei diesen kann die Luftzirkulation bzw. Wärmeableitung unzureichend sein.
- Achten Sie auf Defekte durch Alterung, z. B. spröde gewordene Isolation.
- Wählen Sie passende Leuchten oder Leuchten-Komponenten, z. B. Transformatoren oder Konverter. Moderne LED-Leuchten etwa entwickeln deutlich weniger Wärme als Halogen-Glühlampen.
- Stellen Sie sicher, dass Überstrom-Schutzeinrichtungen vorhanden und richtig bemessen sind.
- Achten Sie auf ausreichende Leiterquerschnitte sowie auf geeignete und fehlerfreie Anschluss- und Verbindungselemente (Klemmen).
- Verwenden Sie keine elektrisch leitenden Teile von Gebäuden und Einrichtungsgegenständen als stromführende Leiter.
- Vermeiden Sie Gefahrenquellen durch herausfallende heiße Lampen oder Lampenteile geplatzter Lampen, indem Sie beispielsweise LED-Leuchten einsetzen oder im Bereich der Lampen leicht entzündlichen Gegenstände entfernen. Das gilt besonders in Räumen mit hoher Feuchtigkeit, erhöhter Explosionsgefahr oder aggressiven Atmosphären – also beispielsweise für Batterieräume oder Bereiche, in denen mit Säure gearbeitet wird. Näheres zu den Brandschutzanforderungen auch unten unter „Was gilt in feuergefährdeten Betriebsstätten?“.
Wie können Sie geeignete Leuchten erkennen?
Geeignet Leuchten sind mit einem Brandschutzsymbol versehen. Diese Kennzeichnung soll verhindern helfen, dass durch unsachgemäße Errichtung oder Verwendung von Leuchten Brände entstehen. Denn Leuchten müssen entsprechend dem Baustoff ausgesucht werden, auf dem sie installiert werden bzw. der sie umgibt. Wenn Leuchten keine Brandschutzkennzeichnung haben, dürfen sie deshalb nur auf normal entflammbaren Baustoffen direkt montiert werden – etwa auf Beton (DIN EN 60598).
Foto: licht.de
Wie können Sie bei Wartung und Instandhaltung Brandgefahren verringern?
Achten Sie beim Austausch von Bauteilen darauf, möglichst Originalteile oder solche mit gleichwertigen mechanischen, elektrischen und thermischen Eigenschaften zu verwenden. Vorschaltgeräte müssen aus Brandschutzgründen mindestens der gleichen Temperaturgruppe angehören und für die gleiche Umgebungstemperatur ausgelegt sein.
Eine wichtige Brandschutzanforderung ist zudem, fehlende Schutzkörbe und zerbrochene Schutzgläser umgehend zu erneuern. Achten Sie beim Auswechseln von Leuchtmitteln auf die maximal zulässige Nennleistung der Lampen. Leuchten sollten zudem regelmäßig von Staub und anderen Verschmutzungen gesäubert werden, um Bränden vorzubeugen.
Wie schützen Sie feuergefährdete Betriebsstätten?
In feuergefährdeten Bereichen müssen spezielle Leuchten eingesetzt werden. Welche richtig sind, hängt von den spezifischen Umgebungsbedingungen ab:
- Es sind brennbare Stäube oder Fasern vorhanden? Dann sind Leuchten mit dem Schutzgrad IP 5X vorgesehen.
- Es gibt brennbare feste Stoffe? In diesen Fällen müssen Sie auf Leuchten mit dem Schutzgrad IP 4X zurückgreifen.
- Ovalleuchten oder andere Leuchten ohne entsprechenden Schutzgrad dürfen Sie in solchen Räumen oder Bereichen nicht einsetzen.
Geeignete Leuchten sind auch an der D-Kennzeichnung nach EN 60598-2-24 erkennbar. Das D-Zeichen zeigt, dass die Leuchten eine begrenzte Oberflächentemperatur aufweisen. So können sich etwa Fasern oder Stäube nicht entzünden, wenn sie in Kontakt mit den Leuchten kommen.
Die Schadenversicherer fordern zudem einen Herausfallschutz für die Leuchten – etwa durch Schutzscheiben für die gesamte Lichtaustrittsöffnung: Denn Niedervolt-Halogen-Lampen können platzen, was durch herabfallende heiße Lampenteile dann einen Brand verursachen kann.
Fazit
Elektrizität ist statistischen Erhebungen zufolge die Brandquelle Nr. 1 in deutschen Betrieben. Daher lohnt es sich, auch Brandgefahren durch die Beleuchtung nicht aus dem Blick zu verlieren. Viele Gefahrenquellen lassen sich relativ einfach vermeiden – besonders durch die Wahl der richtigen Leuchte: Moderne LED entwickeln weniger Wärme, so dass von ihnen kaum eine Brandgefahr ausgeht. Zudem reduzieren sie durch ihre lange Lebensdauer den Aufwand für Wartung und Instandhaltung. Auch der Einsatz von Originalteilen beim Austausch und die Beachtung der Brandschutzsymbole auf der Verpackung können Brandgefahren verringern.
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Autor: David Wagenblass
Produktmanager Elektromobilität, MVV Enamic GmbH
David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.
Inhaltsverzeichnis
- Wärmeversorgung (13)
- Steuern und Abgaben (12)
- Energiemanagement (11)
- Dekarbonisierung (10)
- E-Mobility (9)
- Energiemessung (9)
- Energiebeschaffung Strom / Gas (8)
- Fördermittel und -programme (7)
- Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik (6)
- Photovoltaik (6)
- Rechenzentrum (6)
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