Kosten für Wärme senken, ohne zu investieren, mit Wärme-Contracting

17.11.22 08:19 von Christoph Brodhagen

Warme-ContractingIhre Heizkosten oder der Aufwand für die Erzeugung von Prozesswärme sind stark gestiegen? Dann haben Sie sicher schon über energiesparende Maßnahmen nachgedacht. Doch was können Unternehmen tun, die keine größeren Investitionen in diesem Bereich umsetzen möchten oder können?  Wärme-Contracting kann hier eine Lösung für Ihr Unternehmen sein. Denn so können Sie Ihre Energiekosten schnell senken – ohne bilanzrelevante Verbindlichkeiten aufzubauen. Und auch Ihre Kreditlinie wird nicht belastet. In diesem Blog lesen Sie, wie das funktioniert. Und wie es Ihre Wettbewerbsfähigkeit steigert.  

Wärme-Contracting und seine Vorteile einfach erklärt

Contracting ist eine clevere Art der Zusammenarbeit zwischen einem Contractingnehmer und einem Contractinggeber. Nehmen wir zur Erklärung der Einfachheit halber an, dass wir der Contractinggeber für Ihr Unternehmen sind. Dann bauen wir Ihre komplette Wärmeerzeugungsanlage, um Ihnen die gewünschte Energie zu liefern für die Erzeugung von Wärme. Wir übernehmen also die Planung, die Realisierung und in aller Regel auch den Betrieb. Genau wie die damit verbundenen Risiken.  

Sie bezahlen dafür einen festen monatlichen oder jährlichen Betrag. So haben Sie ein „Rundum-sorglos-Paket“ zu einem fairen und festen Preis, mit dem Sie kalkulieren können. Ebenso wichtig: Sie profitieren vom Know-how unserer Experten im MVV Partnernetzwerk. 

Einige häufig gestellte Fragen im Überblick: 

  • Wie lange läuft so ein Contracting-Vertrag? In der Regel beträgt die Laufzeit 10 bis 15 Jahre – abhängig vom Projekt und von der Technologie.  
  • Betreibt der Contractor die Anlage? In den allermeisten Fällen ja. Damit wird sichergestellt, dass sie dauerhaft effizient und sicher arbeitet.  
  • Können Contractoren auch bereits bestehende Anlagen betreiben? Das ist möglich und oft auch sinnvoll. Denn dabei optimiert der Contractor die Betriebskosten. Die Anlage selbst bleibt in Ihrem Besitz.  

So funktioniert Wärme-Contracting

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  1. Schritt für Schritt zum passenden Wärme-Contracting 

    1. Was brauchen Sie?  

    Genau das müssen Sie im Vorfeld mit Ihrem Contractor abklären. Interessant ist dabei: Das eröffnet Ihnen vielleicht vollkommen neue Möglichkeiten, an die Sie gar nicht gedacht haben. Denn Contractoren bringen ein breites Wissen mit. Das sollten Sie nutzen!  

    1. Die Planung von Wärme-Contracting beginnt 

    Dafür stellt Ihr Partner im Contracting fest, wie hoch der Wärmebedarf ist. Aber auch, wie er sich in Zukunft voraussichtlich entwickeln wird. Schließlich soll die neue Anlage auch den Bedarf von morgen sicher abdecken. Im Idealfall stehen dem Contractor dafür schon Energiedaten etwa aus einem Energiemanagementsystem zur Verfügung. Gibt es diese Daten nicht, empfiehlt sich ein Messkonzept. Das ermöglicht nicht nur eine genauere Planung, sondern deckt auch lohnende Energieeinsparpotenziale auf.  

    1. Die Finanzierung wird geklärt  

    Als Gegenleistung für die Planung, den Bau und die Betriebskosten der Anlage bezahlen Sie dem Contractor einen festen jährlichen Grundpreis. Meist gilt das für einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren. Dazu gibt es einen Arbeitspreis, der von der benötigten Energiemenge abhängt. Ihr größter Vorteil: Sie müssen erst nach der Inbetriebnahme mit anfallenden Kosten rechnen und Sie binden kein Kapital.  

    1. Der konkrete Bau 

    Er erfolgt federführend durch den Contractor. Das heißt, Sie benötigen keine oder kaum personelle Ressourcen dafür. Also können Sie sich voll Ihrem Kerngeschäft widmen. Der Contractor kümmert sich zudem um die Einhaltung der Zeitpläne und Budgetrahmen. So sind Sie auf der sicheren Seite.  

    1. Sorgenfreier Betrieb  

    Solange der Vertrag läuft, erledigt der Contractor alle Aufgaben, die mit dem Betrieb der Anlage zusammenhängen. Dazu gehören neben der Wartung und Inspektion auch Reparaturen und die Beseitigung von Störungen.  

    1. Lieferung der Energie  

    Die Beschaffung der Energie übernimmt in den allermeisten Fällen auch der Contractor. Das bringt Ihnen als Vertragsnehmer meist deutliche Kostenvorteile. Genauso wichtig: Der Contractor sichert die Effizienz der Anlage und er erledigt das Energiemanagement, sodass Ihre Kosten immer transparent bleiben. 

    1. Mögliche Übernahme  

    Häufig geht die Anlage nach dem Ende der Vertragslaufzeit in den Besitz des Vertragsnehmers über. Es ist aber auch denkbar, ein Folge-Contracting zu nutzen. 

Ihre Vorteile auf einen Blick

  • Sie binden kein Kapital durch Investitionen. 
  • Sie haben kein Risiko durch den Bau oder Betrieb der Anlage. 
  • Sie erreichen Planungssicherheit und kennen Ihre festen laufenden Kosten. 
  • Sie können sich voll Ihrem Kerngeschäft widmen. 
  • Sie vermindern Ihre Energiekosten und die Emissionen. 
  • Sie nutzen neue, effiziente Technologien. 
  • Sie profitieren von maximaler Versorgungssicherheit. 

Fazit – das bringt Ihnen Wärme-Contracting

Unternehmen, die Wärme-Contracting nutzen, erhalten rundum sorglos die Energie, die sie benötigen. Sie müssen sich weder über Planung oder Bau noch um den Betrieb, die Wartung und etwaige Reparaturen der Anlage Gedanken machen. Sie bezahlen einen leicht kalkulierbaren monatlichen oder jährlichen Preis plus den tatsächlichen Verbrauch.  

Also lassen sich Modernisierungen und Effizienzsteigerungen ohne Kapitaleinsatz und ohne Beeinträchtigung der Kreditlinie realisieren.

Außerdem erhalten Sie mit dem Contracting-Modell gleichzeitig Zugriff auf das breite Wissen Ihres Dienstleisters.  

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Themen: Wärmeversorgung

Christoph Brodhagen

Autor: Christoph Brodhagen

Christoph Brodhagen hat Maschinenbau mit der Fachrichtung Energie- und Wärmetechnik studiert und ist seit 30 Jahren in der Energiewirtschaft tätig. Als Vertriebsingenieur bei der MVV Enamic GmbH widmet er sich der Umsetzung von Contracting-Lösungen für Geschäftskunden. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Energieeffizienz, KWK und Wärmeversorgung.

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