Grünes Rechenzentrum: Revolution bei den Stromfressern?

03.03.22 09:00 von Christian Lorson

grünes RechenzentrumE-Mails abrufen, an Videokonferenzen teilnehmen oder die Maschinenleistung überwachen: Ohne Rechenzentren geht praktisch nichts mehr – weder im Privaten noch im Büro- und Produktionsalltag. Dafür benötigen Rechenzentren allerdings jede Menge Energie – insgesamt verbrauchen sie rund ein Prozent des weltweiten Stroms. Für die Optimierung von Betriebskosten und zugleich der CO2-Bilanz sind sie damit ein wichtiger Hebel. Lesen Sie mehr über den neuen Trend der nachhaltigen und energiesparenden Rechenzentren und über Wege zur praktischen Umsetzung.

Der Trend geht zum „grünen Rechenzentrum“

Vor gut zehn Jahren lag der Energieverbrauch der deutschen Rechenzentren bei „nur“ rund zehn Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Bis 2025 könnte dieser Wert auf 18 Milliarden steigen, schätzt das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit. Einen Löwenanteil davon schlucken gar nicht die Server selbst, sondern die Infrastruktur: Die Analysten von IDC schätzen, dass für jeden Euro an Serverinvestitionen weitere 50 Cent für Stromversorgung und Kühlung anfallen.

Doch die Zeichen stehen auf Wandel. Längst ist die „Green IT“ in den hausinternen Rechenzentren angekommen, ebenso wie bei Colocation- und Cloud-Anbietern. Denn ein geringerer Energieverbrauch senkt Kosten und hilft beim Erreichen der Nachhaltigkeitsziele. Doch durch welche Maßnahmen lässt sich das erreichen?

Best Practice für ein grünes Rechenzentrum

Zunächst stellt sich die Frage, wo Ihr Rechenzentrum in puncto Nachhaltigkeit und Energieeffizienz derzeit steht.

Ein guter Ausgangspunkt bei der Antwortsuche ist es, den Energiebedarf des eigenen Rechenzentrums systematisch unter die Lupe zu nehmen. Mit Hilfe von Spezialisten wie der DC-Datacenter-Group GmbH lassen sich die größten Energiefresser enttarnen. Richtig eingesetzte Redundanz im Rechenzentrum kann die Verfügbarkeit erhöhen und zugleich Energie sparen. Als weitere Ansatzpunkte für ein schlüssiges Energiemanagementkonzept zählen geschickt konzipierte Modularität und die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung. Mehr dazu in unserem Best-Practice-Beispiel.

Energiefresser ausschalten: 5 wichtige Sofort-Maßnahmen

  • Unnötige Anwendungssoftware entfernen: Das können bis zu einem Drittel der eingesetzten Programme sein
  • Daten effizient speichern: etwa durch Deduplizierung und optimierte Datenaufteilung
  • Private Datennutzung begrenzen: klare Obergrenzen festlegen
  • Software bewusst auswählen: mit Blick auf die benötigten Hardware-Ressourcen
  • Energieeffiziente Hardware einsetzen: Öko-Siegel wie „Energy Star“, „Blauer Engel“ oder „Ecolabel“ helfen bei der Orientierung

Mehr dazu finden Sie in unserem Blogartikel „Energieeffizienz im Rechenzentrum: Mit der richtigen Hardware zum Erfolg“.

Besonders wichtig für die Erreichung eines grünen Rechenzentrums und die Reduzierung des CO2-Footprints ist, dass alle diese Komponenten ineinander spielen. Nur mit dem richtigen Energiemanagement, der passenden Hard- und Software sowie geeigneter Infrastruktur und vielem mehr erhalten Sie dann:

 

Icon Server

Sichere, hochverfügbare Datenverwaltung

Icon Energie Kosteneffizienz

Maximale Energie- und Kosteneffizienz

Icon Nachhaltigkeit

Reduzierter CO2-Footprint für mehr Nachhaltigkeit

 

Tipp: Rechenzentrum effizient kühlen

Ein hoher Anteil der verbrauchten Energie in Rechenzentren entfällt auf die Kühlung der Serverräume. Ein einfacher Ansatzpunkt für eine Optimierung ist es, die Kalt- und Warmluft strikt zu trennen: durch die Einhausung von Kalt- oder Warmgang. Dasselbe gilt für ein intelligentes Powermanagement. Konkret: Nur wenn die Server volle Leistung bringen, läuft auch das Kühlsystem auf vollen Touren.

Fazit

Grüne Rechenzentren sind im Kommen, und die Einsparpotenziale sind gravierend. Damit lassen sich die Betriebskosten senken und wichtige Nachhaltigkeitsziele erreichen. Auf dem Weg dahin gibt es eine Reihe von Ansatzpunkten – auch bei der Kühlung. Dabei bietet sich eine professionelle Begleitung an, um ein schlüssiges und umfassendes Energiemanagementkonzept zu realisieren.

Themen: Dekarbonisierung, Rechenzentrum

Christian Lorson

Autor: Christian Lorson

Christian Lorson war vor seiner Zeit bei MVV im Bereich Natural Ressources tätig, konkret im Upstream-Bereich für Tiefengeothermie- und Kohlenwasserstoffprojekte (Kohle, Erdgas, Erdöl) bei TüV Nord. Seit 2018 betreut er nun als Key Account Manager Business Kunden bei der MVV Enamic und entwickelt mit ihnen Lösungen für alle Herausforderungen in Sachen Energie.

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