Intelligentes Monitoring für effizientere Anlagen: Optimieren Sie Ihren Energieverbrauch

15.06.23 08:49 von Marcus Dihn

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Im Zuge der zunehmenden Bedeutung der Energieeffizienz und Klimaschutz rücken technische Anlagen in Gebäuden vermehrt in den Blickpunkt. Dank der fortschreitenden Digitalisierung und einer kontinuierlichen, automatisierten Überwachung erhalten Gebäudebetreiber und -verwalter nun die Möglichkeit, eine vollständige Transparenz über Verbrauchswerte und Prozesse zu erlangen. Dies legt den Grundstein für ein optimales Anlagenmanagement, das den Betrieb der Anlagen auf höchstem Niveau gewährleistet.

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Viele Anlagen müssen effizienter werden

Technische Anlagen in Gebäuden sollten über die gesamte Laufzeit effizient laufen. Das tun jedoch sehr viele nicht, weil ihre Heiz- und Warmwassersysteme ineffizient eingestellt sind oder ihre Mess- und Regeltechnik nicht reibungslos funktioniert. Das führt zu beachtlichen Ineffizienzen. Der Energieverbrauch ist dadurch nicht selten um 30 Prozent höher als notwendig. Bei weiterhin hohen Energiepreisen ist dies für die Mieter eine zusätzliche Kostenbelastung, die vermieden werden kann. Die Energieeffizienz rückt zunehmend in den Fokus und spielt immer öfter eine entscheidende Rolle für die Attraktivität von Mietflächen. Die kontinuierliche Überwachung und der optimale Betrieb der Anlagen bieten für Vermieter daher entscheidende Vorteile.

Neues Gesetz sorgt für zusätzliche Dringlichkeit

Für Vermieter sorgt das neue Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz (CO2KostAufG), das am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, für zusätzliche Dringlichkeit, denn es kann für sie Mehrkosten bedeuten. Das Gesetz regelt die Aufteilung der Kosten der CO2-Abgabe zwischen ihnen und den Mietern nach einem Stufenmodell: Je höher der CO2-Ausstoß eines Gebäudes ist, desto mehr zahlen die Vermieter. Je besser allerdings die Energieeffizienz ist, desto höher ist auch der Anteil, den die Mieter übernehmen. Demnach können Vermieter durch eine gute Betriebsführung ihrer Anlagen relevante Kosteneinsparungen erzielen.

Nachhaltigkeit zunehmend wichtiger

Grundsätzlich steigen die Anforderungen an Gebäudeeigentümer, einen relevanten Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Mieter interessieren sich zunehmend für den Energieverbrauch ihres Mietobjekts und wie gut seine CO2-Effizienz ist. Schlechte Werte können hier nicht nur direkte Auswirkungen auf die Miethöhen haben, sondern auch auf die allgemeine Attraktivität von Gebäuden.

Daten als Grundlage für die Energieeffizienz

Für ein effizientes Heizsystem gibt es eine Vielzahl von Stellschrauben. Grundlage ist ein umfassendes Monitoring der Anlagen, denn Daten in Echtzeit sind der entscheidende Faktor, um die Effizienz von Anlagen zu steigern und den Energieverbrauch zu verringern. Allerdings ist eine große Anzahl von Bestandsanlagen mehrere Jahrzehnte alt. Die fehlende Digitalisierung macht sie für die Betreiber zu einer Blackbox. Digitale Enabler wie das bundesweit agierende Unternehmen Qivalo unterstützen Gebäudebetreiber und -verwalter hier mit intelligenter, digitaler Messinfrastruktur für Bestands- und Neuanlagen. Der Lösungshauspartner der MVV ermöglicht es, durch eine kontinuierliche Überwachung technischer Anlagen diese nicht nur energieeffizienter zu machen, sondern auch ihre Verfügbarkeit zu erhöhen, indem mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden.

Ineffizienzen beheben und Energie einsparen

Durch Behebung von Ineffizienzen lässt sich mit gezielten Maßnahmen der Energieverbrauch im Durchschnitt um 20 bis 30 Prozent senken. Der Grund für den Mehrverbrauch sind häufig falsch eingestellte Heizanlagen oder Probleme bei der Messinfrastruktur: Die Temperatur ist zum Beispiel zu hoch eingestellt, die Anlage läuft unnötig im Dauerbetrieb oder Verteil- und Messgeräte und Sensoren funktionieren nicht richtig. Vielen Heizanlagenbetreibern ist dies nicht bewusst.

Signifikante Kosteneinsparung durch Effizienzsteigerung

Kontinuierliches Monitoring macht solche Ineffizienzen transparent. In einem Mehrfamilienhaus mit sieben Parteien in München konnte dadurch zum Beispiel erkannt werden, dass eine Umwälzpumpe nicht effizient läuft. Der Effizienzgrad der Heizanlage lag dadurch bei nur 71 Prozent. Mit wenig Investitionen war eine Energieeffizienzsteigerung auf über 85 Prozent möglich. Infolgedessen konnten auch deutliche Kosteneinsparungen erzielt werden. Der Energieeinsatz bei 100 Prozent Heizleistung sank von 141 Prozent auf 118 Prozent, was eine Einsparung von mehr als 20 Prozent bedeutete. 

Momentan beträgt der durchschnittliche Heizenergieverbrauch 130 Kilowattstunden pro Quadratmeter, im Altbau liegt er oft bei 150 bis 200 Kilowattstunden. Wird von einem Gaspreis von rund 10 Cent pro Kilowattstunde ausgegangen, betragen die Kosten für das Mehrfamilienhaus bei 100-Quadratmeterwohnungen über 10.000 Euro. Eine Energieeinsparung von 20 Prozent bedeutet demnach eine signifikante, wiederkehrende Einsparung in Höhe von 2.000 Euro direkten Kosten plus die CO2-Kostenersparnis.

Geringe Investitionen, hohes Einsparpotenzial

Für das Anlagenmonitoring ist nicht zwingend eine Umrüstung auf Smart Meter notwendig. Die Qivalo Gesamtlösung mit der Multi-Metering-Plattform,  intelligenten Zählern und Smart Metern bietet allerdings mehr Möglichkeiten, um Energie zu sparen. Dadurch lässt sich schon ein hohes Einsparpotenzial erreichen.

Für die Digitalisierung der technischen Anlagen werden in der Regel alle installierten Messgeräte und Sensoren auf fernauslesbare Messtechnik auf Basis des Open Metering Systems (OMS) umgerüstet. Dadurch fügen sich die Smart Meter nahtlos in die neue Funkinfrastruktur ein und ermöglichen ein genaues und automatisiertes Monitoring der Anlagen. Das Smart Meter Gateway ist dabei die zentrale Instanz des intelligenten Messsystems, indem es die digitalen Sensoren und Messgeräte mit dem Kundenportal verbindet.

 

Sofort Zugriff auf die Daten

Nach Montage und Inbetriebnahme der Infrastruktur der digitalen Multi-Metering-Plattform haben die Betreiber dank der Plug&Play-Technologie sofort Einsicht in alle Daten und erfahren auf einen Blick, wie effizient ihre Anlage läuft. Im Qivalo Cockpit können sie die Daten jederzeit einsehen und erhalten die Verbrauchswerte übersichtlich dargestellt. Mit den Smart Metern können Gebäudebetreiber und -verwalter den Energieverbrauch ihrer Immobilien nahezu in Echtzeit verfolgen. Sie erkennen, wann, wo und wie viel Energie verbraucht wird und können entsprechende Maßnahmen ergreifen. Daneben gibt es eine Vielzahl von Analysemöglichkeiten.

 

Frühzeitig eingreifen, bevor die Anlage ausfällt

Die eingesetzte Technik gewährleistet durch eine Messung im 4-Minuten-Takt eine sehr hohe Auflösung. Problemstellen und Defekte, wie ein abfallender Druck in der Leitung oder der Ausfall eines Fühlers oder des Brenners, werden mithilfe der Echtzeitdaten schnell ermittelt bzw. automatisch erkannt. Dadurch kann frühzeitig eingegriffen und der richtige Servicetechniker beauftragt werden. 

In Zeiten des Fachkräftemangels ist dies ein weiterer positiver Effekt der digitalen Messlösung. Durch das zentrale Monitoring lässt sich vorab bestimmen, welcher Bestandsteil der Anlage defekt ist oder bald ausfallen könnte. Wartungseinsätze können dadurch besser geplant und knappe Personalressourcen effizienter eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil: Durch das Monitoring der Anlage reduzieren sich die Inspektionsintervalle, wodurch zusätzlich Kosten eingespart werden können. Zusätzlichen Nutzen bieten die transparenten Live-Daten. Dadurch kann der Betreiber dann Wartungspersonal in die Anlage schicken, wenn die Spotpreise niedrig sind.

 

Fazit

Der smarte Einsatz digitaler Messinfrastruktur für eine automatisierte, kontinuierliche Datenerfassung ermöglicht Gebäudebetreibern und -verwaltern die vollständige Transparenz der Verbrauchswerte und Prozesse ihrer technischen Anlagen. Sie profitieren von einer höheren Energieeffizienz, geringeren CO2-Emissionen sowie von einem effizienten Einsatz knapper Ressourcen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um eine Bestands- oder Neuanlage handelt. Die Anwender gewinnen auf Basis aller erfassten Daten aus ihrem Energieprofil Erkenntnisse, durch die sie effektive Einsparungen realisieren können.

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Themen: Energiemessung

Marcus Dihn

Autor: Marcus Dihn

Marcus Dihn ist ein erfahrener Experte im Bereich Submetering mit einer beeindruckenden Karriere, die sich über 15 Jahre erstreckt. Von Anfang an hat er sich mit den Anwendungsfällen des Submeterings vertraut gemacht und alle Facetten dieser Branche erlernt, sowohl auf kaufmännischer als auch auf technischer Ebene. Bei seiner Tätigkeit bei Qivalo trägt Marcus Dihn seit 2017 die Verantwortung für den Bereich Technik und Service. Sein Hauptziel ist es, die Messdienstbranche zu digitalisieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Durch sein fundiertes Verständnis der technischen Aspekte des Submeterings und seine umfassende Erfahrung im kaufmännischen Bereich ist er in der Lage, optimale Lösungen für Kunden zu entwickeln und gleichzeitig sicherzustellen, dass die technischen Anforderungen erfüllt werden.

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