Mit dem 2019 vorgestellten Green Deal hat sich die Europäische Union zum Ziel gesetzt, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Für die Immobilienwirtschaft bedeutet dies, dass bis zu diesem Zeitpunkt das Null-Energie-Gebäude ohne Treibhausgasausstoß Standard sein soll. Die mit dem Green Deal verbundenen ESG-Anforderungen (Englisch: Environment, Social and Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) stellen an die Unternehmen der Branche erhöhte Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Immobilien sowie an soziale und Governance-Aspekte.
Umweltdaten präzise überwachen und erfassen
Im Rahmen der ESG-Kriterien gewinnt die Umweltauswirkung von Unternehmen an Bedeutung. Diese haben mit digitalen Messdiensten aber ein leistungsstarkes Werkzeug, um die eigenen klimaschützenden Maßnahmen transparent zu machen. Denn damit können Umweltdaten, wie Energie- und Wasserverbrauch und Emissionen, präzise überwacht und erfasst werden. Mit den Messlösungen von Qivalo aus dem MVV Partnernetzwerk können Unternehmen Umweltdaten in hoher Taktung überwachen und analysieren. Dadurch wiederum können Ressourcen besser verwaltet, der ökologische Fußabdruck reduziert und Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele effektiver erreicht werden.
Transparente Berichterstattung und Compliance
Die digitale Transformation des Messwesens verbessert aber auch die Governance-Aspekte, da die Datengenauigkeit und -verfügbarkeit eine transparente Berichterstattung und Compliance unterstützen. Unternehmen ermöglicht dies, gesetzliche Vorschriften einzuhalten, internationale Standards sicherzustellen und das Vertrauen der Stakeholder zu stärken.
Herausforderungen bewältigen
Die Einhaltung von ESG-Kriterien ist heute erfolgsrelevante Managementaufgabe von Unternehmen. Sind Sie mit Ihrem Unternehmen auf einem guten Weg? Güngör Saritas von Qivalo gibt Ihnen Empfehlungen, worauf Sie besonders achten sollten, und sagt Ihnen, wie digitale Dienstleistungen Sie unterstützen können:
1. ESG-Ziele klar definieren
Legen Sie klare und messbare ESG-Ziele fest, die zu Ihren Werten und Geschäftszielen passen. Definieren Sie dabei, welche Prozesse digitalisiert oder automatisiert werden können. Somit können z. B. Ziele wie die Senkung von CO2-Emissionen klar definiert und der Prozess automatisiert aufgesetzt werden.
2. Daten sammeln und analysieren
Mithilfe der digitalen Messdienstleistungen können Sie relevante Verbrauchs- und damit auch Umweltdaten in hoher Taktung sammeln und analysieren. Diese Daten dienen Ihnen dann als Grundlage für datenbasierte Analysen und damit verbunden für fundierte Entscheidungen und Erfolgsmessungen.
3. Überwachung und Reporting
Überwachen Sie die Leistung Ihrer ESG-Initiativen kontinuierlich und erstellen Sie regelmäßig Berichte. Mithilfe von digital erfassten Messdaten lassen sich leichter automatisierte Berichte erstellen und Transparenz gewährleisten.
4. Effizienz steigern
Digitale Messdienstleistungen tragen zu höherer Ressourceneffizienz innerhalb der Organisation, niedrigeren Energiekosten und minimierten Ausfällen bei. Umweltziele und Kosteneinsparungen werden dadurch einfacher erreicht.
5. Mitarbeitende beteiligen
Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden in Ihre ESG-Initiativen ein und schaffen Sie ein Bewusstsein dafür. Mithilfe digitaler Messdienstleistungen können Sie den Mitarbeitenden transparent Daten in hoher Taktung zur Verfügung stellen und sie in den Prozess der Nachhaltigkeit einbeziehen.
6. Flexibel reagieren
Überprüfen Sie Ihre ESG-Ziele regelmäßig und passen Sie diese an, um auf neue Herausforderungen und Chancen reagieren zu können. Dank ihrer Flexibilität können sich digitale Messdienstleistungen den verändernden Anforderungen anpassen.
Die Herausforderungen meistern
Die Verantwortlichen in den Unternehmen sehen sich bei der Realisierung ihrer ESG-Ziele häufig mit Herausforderungen hinsichtlich der Transparenz, Betriebskosten und Komplexität der Daten konfrontiert. Digitale Messdienstleistungen stellen für diese spezifischen Probleme passende Lösungswege dar.
Mangelnde Transparenz
Oft fällt es Unternehmen schwer, relevante Daten für die ESG-Berichterstattung zu sammeln und aufzubereiten. Dieser Mangel an Transparenz kann dazu führen, dass Nachhaltigkeitsziele nicht angemessen verfolgt werden können.
Mittels digitaler Messdienstleistungen können Umweltdaten wie Energieverbrauch, CO2-Emissionen und Ressourcennutzung präzise und in hoher Taktung erfasst werden. Das gewährleistet Transparenz und Genauigkeit und ermöglicht eine fundierte ESG-Berichterstattung.
Hohe Betriebskosten
Eine ineffiziente Ressourcennutzung und veraltete Anlagen können zu hohen Betriebskosten führen. Viele Unternehmen möchten nachhaltiger wirtschaften, hohe Investitionen und laufende Kosten halten sie aber davon ab, es zu tun.
Auch hier kann die digitale Messung eine sehr effektive Lösung sein, indem sie es den Unternehmen ermöglicht, schnell und transparent Ineffizienzen aufzudecken, Ausfälle zu minimieren und operative Kosten zu senken. Die Investitionen in moderne Überwachungssysteme zahlen sich schnell aus und führen langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen.
Komplexität und Datenaufbereitung
Die Menge an verfügbaren Daten im ESG-Kontext kann überwältigend sein. Daraus ergibt sich für Unternehmen die Herausforderung, die relevanten Daten zu identifizieren, zu interpretieren und in ihre Entscheidungsprozesse zu integrieren.
Digitale Messdaten können in bereits existierende und vorgefertigte Berichte und Dashboards sehr einfach eingebunden werden. Das erleichtert es den Unternehmen, die benötigten Informationen zu visualisieren und zu verstehen. Dies wiederum reduziert die Komplexität und macht es einfacher, ESG-Daten zu nutzen.
Fazit
Die Digitalisierung des Messwesens ist ein leistungsstarkes Werkzeug für Unternehmen und Organisationen, um ihre ESG-Ziele zu erreichen. Mithilfe digitaler Messdienstleistungen können Energieverbräuche medienübergreifend präzise erfasst, überwacht und analysiert werden, um nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. Die Daten können darüber hinaus auch vor dem Hintergrund anderer regulatorischer Vorgaben, wie der Heizkostenverordnung und dem Messstellenbetriebsgesetz, genutzt werden.
Die Kombination von Digitalisierung und ESG schafft eine Win-win-Situation für Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsleistung verbessern, Ressourcen und Prozesse effizient gestalten wollen und gleichzeitig langfristige Wettbewerbsvorteile erzielen möchten.
Autor: Güngör Saritas
Geschäftsführer, Qivalo GmbH
Güngör Saritas hat bereits in seinem Studium der Wirtschaftsinformatik und Business Information Systems (M.A.) das hohe Potenzial der Digitalisierung in der Energiewirtschaft für sich entdeckt. Seit fast 20 Jahren schreitet er voran in der Prozessoptimierung und -harmonisierung, um die Digitalisierung der Energiewirtschaft voranzutreiben. Neben einer der ersten Apps für B2B-Kunden, dem MVV Energiecockpit, hat er wegweisend das erste SAP CRM on HANA Projekt erfolgreich eingeführt und viele weitere Digitalisierungsprojekte in der Energiewirtschaft mitgeprägt. Seit 2020 ist Güngör Saritas Geschäftsführer bei der Qivalo GmbH, um Prozesse und Produkte in der Messdienstleistung vollständig zu digitalisieren und weiter aufzubauen.
Inhaltsverzeichnis
- Wärmeversorgung (13)
- Steuern und Abgaben (12)
- Energiemanagement (11)
- Dekarbonisierung (10)
- E-Mobility (9)
- Energiemessung (9)
- Energiebeschaffung Strom / Gas (8)
- Fördermittel und -programme (7)
- Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik (6)
- Photovoltaik (6)
- Rechenzentrum (6)
- Beleuchtung (5)
- Druckluft (5)
- Nachhaltigkeit (5)
- Wärmepumpe (5)
- Experten-Interview (4)
- Lastmanagement (4)
- Netzentgelte (4)
- Stromspeicher (4)
- Fernwärme (3)
- Power Purchase Agreement (3)
- Energieaudit (2)
- Wasserstoff (2)
- ISO 50001 (1)