Energieeffizienz: Förderung für kleine und mittlere Unternehmen

11.08.16 11:58 von David Wagenblass

Foerdermoeglichkeiten

Ob Bäckerei, Hotel oder Metallbauer – Studien zeigen, dass viele kleinere Betriebe überdurchschnittlich viel Energie pro Mitarbeiter und Quadratmeter verbrauchen. Wer hier als Unternehmer in Energieeffizienzmaßnahmen investiert, spart schnell bares Geld und verschafft sich einen langfristigen Wettbewerbsvorteil. Zuschüsse und Darlehen helfen dabei, die anfänglichen Kosten zu senken. Lesen Sie hier, welche Förderprogramme und Ansprechpartner es gibt und was Sie beim Beantragen beachten müssen.

Deutschland hat ehrgeizige Klimaschutzziele und daher großes Interesse an energieeffizienten Unternehmen. Auch in den Betrieben ist Energieeffizienz ein großes Thema. So planen acht von zehn Unternehmen, in den nächsten Jahren weiter in Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren. Dabei sehen vier von fünf in der Finanzierung das größte Hindernis. Gut zu wissen: Die Öffentliche Hand bietet derzeit für Gewerbe, Handwerk, Dienstleister sowie kleine und mittlere Industrieunternehmen (KMU) sehr hohe Förderzuschüsse.

Wer fördert Maßnahmen für mehr Energieeffizienz im Unternehmen?

Die meisten Fördergelder in Deutschland vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die bundeseigene Förderbank greift Unternehmen mit äußerst günstigen Krediten unter die Arme. Schon ab 1,00 Prozent Jahreszins können Mittelständler, Handwerker oder Dienstleister dort langfristige Fördermittel erhalten. Außerdem gewährt die Bank hohe Tilgungszuschüsse.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördern Energiesparen in Unternehmen ebenfalls mit diversen Zuschüssen und Darlehen. Neben diesen großen bundesweiten Fördergebern bieten 16 landeseigene Förderinstitute sowie zahlreiche Kommunen finanzielle Unterstützung für Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen. Das passende Angebot finden Unternehmen i.d.R. im Bereich der Wirtschafts- und Standortförderung. Auch private Banken positionieren sich zunehmend als Klimaschutzpartner und bieten eigene Programme an.

Wir zeigen Ihnen in unserem E-Book Energieeffizienz, wo die größten Energiefresser im Unternehmen liegen, welche Maßnahmen und Förderungen es dafür jeweils gibt. Laden Sie es sich hier kostenlos herunter.

Was wird gefördert?

Das Angebot ist groß. Es reicht von Fördergeldern für mehr Energieeffizienz in Gebäuden und Produktionsanlagen/-prozessen über den Umstieg auf LED-Beleuchtung bis hin zu Investitionen in Querschnittstechnologien. Hierzu zählen zum Beispiel Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz bei elektrischen Motoren und Antrieben, Pumpen, Ventilatoren und Druckluftsystemen. Seit neuestem werden auch Technologien zur Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung sowie die Dämmung von industriellen Anlagen oder Anlagenteilen gefördert. Das BAFA unterstützt auch die Energieberatung von kleinen und mittleren Unternehmen.

Wer berät zu den Förderangeboten?

Eine zentrale Beratungsstelle, die über alle Fördermöglichkeiten informiert, gibt es in Deutschland nicht. In der Regel informiert jeder Fördergeber selbst über seine Angebote. Eine gute Informationsquelle für kleine und mittlere Unternehmen ist die „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“ (MIE). Ihre Träger sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Bundesumweltministerium, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag und der Zentralverband des Deutschen Handwerks. Hier finden Sie viel Wissenswertes zum Thema Energieeffizienz im Unternehmen und den verschiedenen Förderprogrammen. Einen Überblick über die wichtigsten Anlaufstellen haben wir für Sie unter dem Punkt „Fördermittel – wichtige Anlaufstellen und Kontaktdaten“ zusammengestellt.

Sie möchten sich nicht selbst durch das Fördermittel-Dickicht kämpfen? Dann wenden Sie sich am besten an einen zertifizierten Energieeffizienz-Berater. Der Energieexperte führt eine Vor-Ort-Analyse Ihres Energieverbrauchs durch. Auf dieser Grundlage berechnet er Ihre Einsparmöglichkeiten und erarbeitet einen Effizienzmaßnahmen-Katalog. Er berät Sie auch, welche Fördermöglichkeiten und -programme zu Ihrem Projekt passen.

Gut zu wissen: Viele Fördergeber wie die KfW vergeben Ihre Kredite ausschließlich an Betriebe, die einen zertifizierten Energieeffizienzberater hinzuziehen. Das BAFA fördert die qualifizierte Energieberatung und die anschließende Umsetzungsbeteiligung in kleinen und mittleren Unternehmen mit bis zu 80 Prozent.

In meinem Beitrag zu den fünf wichtigsten deutschen Energie Blogs können Sie außerdem nachlesen, welcher Energie Blog auch noch über dieses Thema informiert.

Worauf muss ich bei der Beantragung von Fördergeldern achten?

  1. Beantragen Sie immer zuerst die Fördergelder und gehen Sie die Maßnahme erst dann an. Sind die neuen LED-Lampen bereits bestellt, gibt es häufig keine Gelder mehr. Der Hintergrund: Fördergelder sollen Ihnen ermöglichen, in energieeffiziente Technik zu investieren. Haben Sie den Kaufvertrag dafür bereits unterschrieben, haben die Gelder Ihre Anreizfunktion verloren.
  2. Kombinieren Sie Fördergelder miteinander – dies ist oft möglich. Suchen Sie nach weiteren Angeboten, wenn Sie eine Fördermöglichkeit gefunden haben. Achtung: BAFA- und KfW-Programme sind nicht immer miteinander vereinbar.

Fördermittel: Wichtige Anlaufstellen und Kontaktdaten

KfW

Die Förderbank des Bundes informiert telefonisch und auf ihrer Homepage über ihre verschiedenen Förderprodukte.

Telefon: 0800 539 9001 (kostenfreie Servicenummer)

https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/index-2.html  

 

Förderberatung des BMWi

Hier erhalten Sie Informationen zu den Förderprogrammen des Bundes, der Länder und der EU für kleine und mittlere Unternehmen. Sie erfahren, wie Sie an Fördermittel gelangen, wie die Konditionen der Förderprogramme sind und welche Anlaufstellen für Sie interessant sind.

Telefon: 01888 615 8000

http://www.bmwi.de/

 

Förderdatenbank des Bundes

Die Förderdatenbank des Bundes im Internet gibt einen aktuellen Überblick über die Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union.

http://www.foerderdatenbank.de

 

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA

Die BAFA informiert und fördert u.a. die Energieberatung für den Mittelstand, Beratungen zum Energieeinspar-Contracting für KMUs, Maßnahmen an Kälte- und Klimaanlagen, KWK-Anlagen und Energieeffizienzmaßnahmen bei den Querschnittstechnologien.

http://www.bafa.de

 

Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz, MIE

Ratsuchende erhalten Auskunft über mögliche Förderprogramme. Außerdem bekommen Sie Informationen und Tipps zu der Frage, wie kann ich meine Energieeffizienz im mittelständischen Unternehmen erhöhen.

Telefon: 0800 934 23 75 (kostenfreie Servicenummer)

E-Mail: service@mittelstand-energiewende.de

https://www.mittelstand-energiewende.de/index.html 

 

EnergieAgentur.NRW

Das Web-Tool der EnergieAgentur sucht Ihnen für konkrete Optimierungsbereiche das passende Förderprogramm heraus. Beispielsweise zum Thema Beleuchtung, BHKW, Wärmepumpen oder zu Maßnahmen für mehr Energieeffizienz im Unternehmen.

http://www.energieagentur.nrw/foerderung

Fazit

Von Alleskönnern wie dem KfW-Energieeffizienzprogramm „Bauen und Sanieren“ bis hin zu Spezialprogrammen wie der BAFA-Energieberatung oder der BAFA-Förderung hocheffizienter Querschnittstechnologien: Die Zahl der Fördermöglichkeiten ist groß. Dabei lohnt sich die Suche nach dem richtigen Partner und dem richtigen Programm. Außerdem können Sie viele Programme untereinander kombinieren – im Idealfall betragen die Zuschüsse und Kredite bis zu 100 Prozent der förderfähigen Investitionskosten. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen möchten, holen Sie einen Energieeffizienzberater an Ihre Seite. Er kennt den Weg durch den Fördermittel-Dschungel und begleitet Sie von Anfang an.

 

Werden Sie zum Effizienzsieger in fünf Schritten! Wir helfen Ihnen dabei, in dem wir mit Hilfe unseres Effizienzchecks Ihre Einsprmöglichkeiten aufdecken und für Sie geeignete Maßnahmen finden. Vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch mit einem unserer Experten.

Neuer Call-to-Action

Aktuelles

David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

* Pflichtfelder

Informiert bleiben

Wir informieren Sie über die Themen Energieeffizienz, Energiebeschaffung, clevere Energielösungen sowie aktuelle Trends und Technologien.

Los geht's