Stromspeicher: Warum Sie über Betriebsführung nachdenken sollten

19.03.24 14:29 von Cemrehan Engin

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Insbesondere stromintensive Industrie- und Gewerbeunternehmen profitieren von der Kombination Photovoltaikanlage plus Stromspeicher zur Eigenstromversorgung: Sie genießen eine sichere und flexible Stromversorgung zu planbaren Kosten, können Lastspitzen reduzieren und so steigende Netzentgelte vermeiden und sie können ihre CO2-Emissionen senken. Wann es sinnvoll ist, mit einer Betriebsführung die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit des Stromspeichers zu maximieren, erfahren Sie in diesem Blog.

Vorteile von Stromspeichern

Stromspeicher für die Eigenstromversorgung werden für Unternehmen immer wirtschaftlicher, sie amortisieren sich in vielen Fällen bereits nach ein bis zwei Jahren. Dafür sorgen nicht nur höhere Übertragungsnetzentgelte für Strom und die steigende CO2-Bepreisung für alle fossilen Energieträger. (Mehr Informationen dazu finden Sie im Blog "Energiepreis aktuell - Abgaben & Umlagen 2024").

Stromspeicher lassen sich für zahlreiche Geschäftsfälle einsetzen:

Eigenverbrauch optimieren

Mit einem Stromspeicher können Unternehmen aus Industrie und Gewerbe möglichst viel des erzeugten PV-Stroms selbst verbrauchen – und zwar flexibel unabhängig davon, wann der Strom durch die PV-Anlage zur Verfügung steht. Damit haben sie planbare Kosten und die Möglichkeit, den restlichen Strombedarf mit günstigen Strompreisen zu decken. Gleichzeitig tragen sie zur Dekarbonisierung des Unternehmens bei.

Lastspitzen reduzieren

Eine einzelne Lastspitze kann den Bezugspreis für Strom für den gesamten Abrechnungszeitraum erheblich verteuern. Je besser ein Unternehmen diese Spitzen über den Stromspeicher abdeckt (Peak Shaving), desto mehr Einsparungen kann es erzielen. Wie ein Unternehmen aus der Spritzguss-Branche mittels PV-Anlage, Stromspeicher und Energiemanagementsystem auf diese Weise ein Einsparpotenzial von über 500.000 Euro pro Jahr erzielt, lesen Sie im Blog: Wie sich Stromspeicher für Sie lohnen.

Notstromversorgung

Eine Stromspeicheranlage kann auch als Notstromversorgung dienen. Bei einem Stromausfall im öffentlichen Netz lässt sich die gespeicherte Energie nutzen, um relevante Geräte und Anlagen weiterhin mit Strom zu versorgen. Dies kann zum Beispiel bei kritischen Produktionsabläufen entscheidend sein, um hohe wirtschaftliche Schäden zu verhindern. Für eine entsprechende Priorisierung und ein effizientes Energiemanagement in solchen Ausnahmesituationen ist es darüber hinaus wichtig, den individuellen Energieverbrauch zu kennen und die Konzepte darauf abzustimmen.

Verfügbarkeit des Stromspeichers

Wie wirtschaftlich ein Stromspeicher diese Aufgaben tatsächlich erfüllt, hängt in erster Linie von seiner Verfügbarkeit ab. Diese ist nicht in jedem Geschäftsfall gleich wichtig. Kommt ein Speicher, wie bei der Notstromversorgung, nur sehr selten zum Einsatz, hat selbst ein tagelanger Ausfall des Stromspeichers meist keine Auswirkungen – auch nicht auf seine Wirtschaftlichkeit.

Anders bei der Reduzierung von Lastspitzen. Sie entstehen in vielen produzierenden Unternehmen und Gewerbebetrieben relativ häufig, sodass zusätzliche Kosten in sechsstelliger Höhe die Folge sein können, wenn die Speicheranlage auch nur für eine Stunde nicht betriebsbereit ist.

Mit einer technischen Betriebsführung sowie fachmännischer Wartung und Störungsbeseitigung lässt sich die Verfügbarkeit – und damit die Wirtschaftlichkeit – des Stromspeichers erheblich steigern. Doch auch die Betriebsführung selbst muss wirtschaftlich sinnvoll sein.

Wann lohnt sich die Betriebsführung für Stromspeicher?

Kurz gesagt: Je größer der Stromspeicher ist, je kritischer der Geschäftsfall des Speichers und je höher das Einsparpotenzial, desto wichtiger ist eine umfassende Betriebsführung.

Was gehört zur Betriebsführung?

Ziel der Betriebsführung ist es, dass die Speicheranlage sicher, wirtschaftlich und genehmigungskonform betrieben wird.

Dabei ist die Betriebsführung deutlich zu unterscheiden von den Monitoring-Funktionen, die in das Speichersystem integriert sind: Während die interne Überwachung bei Fehlern des Speichers eine Benachrichtigung ausgibt, sorgt die Betriebsführung dafür, dass diese gar nicht erst entstehen. Denn durch die regelmäßigen Wartungen werden Anomalien und Fehlfunktionen früh erkannt und beseitigt.

Hinzu kommt: Die Betriebsführung hat nicht nur die Speicheranlage selbst im Blick. Vielmehr bringen Anbieter ein umfangreiches technisches und wirtschaftliches Know-how mit, um alle Einflussfaktoren abdecken zu können. Denn die Ursache für eine Fehlfunktion liegt oft gar nicht im Stromspeicher selbst, sondern zum Beispiel in einer Leckage im Kühlsystem, die dazu führt, dass Teile des Speichersystems abgeschaltet werden müssen.

Skalierbarkeit garantiert Wirtschaftlichkeit

„Die Betriebsführung“ gibt es eigentlich gar nicht. Im Idealfall ist sie flexibel skalierbar für jede Speicheranlage, jeden Anwendungsfall und jedes Unternehmen. Denn nur so gewährleistet sie die maximale Wirtschaftlichkeit des gesamten Energieversorgungssystems. Mögliche Leistungsbausteine sind:

24/7 Fernüberwachung

Sie stellt sicher, dass Störungen und Abweichungen von den normalen Betriebszuständen des Stromspeichers rund um die Uhr sofort registriert werden. Damit schafft sie die Voraussetzung für eine schnelle Störungsbehebung. JUWI nutzt die Anlagendaten, die ständig in die Leitwarte einlaufen, außerdem aktiv für Analysen. Damit kann der Betrieb des Stromspeichers optimiert und Fehler oft so früh erkannt werden, dass sie erst gar nicht auftreten.

Störungsbeseitigung

Erfahrenes und qualifiziertes Personal mit Schaltberechtigung im Mittelspannungsbereich, Thermografie, Qualifikation für die Arbeit unter Spannung (AUS) sowie Hydraulikexpertise für Kühlsysteme sind für die Störungsbeseitigung bei Stromspeichern entscheidend. Je wichtiger die unterbrechungsfreie Verfügbarkeit des Stromspeichers ist, desto relevanter sind garantierte Reaktionszeiten. Unsere Kolleginnen und Kollegen von JUWI sind hierfür 24/7 erreichbar und deutschlandweit flächendeckend mit hochqualifizierten Servicetechnikern vertreten.

Wartung

Regelmäßige bzw. bedarfsgerechte Wartungen und DGUV-Prüfungen des Stromspeichers und weiterer Anlagenkomponenten, zum Beispiel des Kühlsystems, können dafür sorgen, dass Ausfälle erst gar nicht entstehen. Damit sichern sie nicht nur die Verfügbarkeit, sondern können auch die Lebensdauer des Speichersystems deutlich optimieren – und damit seine Wirtschaftlichkeit nochmals steigern. Hinzu kommen zahlreiche weitere Leistungen, von der Lebensdaueroptimierung über die Dokumentation und regelmäßige Reportings bis hin zur Geländepflege.

Vertrauen durch langjährige Erfahrung bei der Betriebsführung von Stromspeichern

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Vertrauen ist entscheidend, wenn ein Unternehmen eine wichtige oder gar kritische Anlage einem Dienstleister anvertraut. Und Vertrauen entsteht durch Erfahrung. Die kann unser Partner JUWI mit rund 30 Jahren Betriebsführung im Wind- und Photovoltaikbereich reichlich vorweisen. Das gilt auch für die Betriebsführung von Speichern.

Schon seit Anfang der 2020er Jahre kümmert sich JUWI um die Wartung und Störungsbeseitigung großer Speicheranlagen. Dazu gehört etwa ein zehn-Megawatt-Stromspeicher in Belgien, der für die Stabilisierung des Stromnetzes zuständig ist und Spitzen in der Stromerzeugung und Nachfrage abpuffert.

In Schmölln (Brandenburg) hat JUWI die Betriebsführung eines Lithium-Ionen-Speichersystems mit einer Kapazität von drei Megawattstunden übernommen. Bei einem Batteriespeicher mit 3,7 Megawattstunden im Baden-Württembergischen Seckach verantwortet JUWI neben der Betriebsführung auch den Service.

Bundesweit trägt JUWI die Verantwortung für die Betriebsführung und Fernüberwachung von rund 2.100 Megawatt Gesamtleistung.

Möchten Sie mehr über Stromspeicher und deren Betriebsführung erfahren?

Unsere Expertinnen und Experten sind für Sie da und finden gemeinsam mit Ihnen die optimale Lösung für die Betriebsführung Ihres Stromspeichers:

 

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Themen: Stromspeicher

Cemrehan Engin

Autor: Cemrehan Engin

Cemrehan Engin hat Energiewirtschaft studiert und ist seit November 2017 als Produktmanager im Business Development bei der MVV Enamic GmbH tätig. Dabei widmet er sich innovativen Energielösungen für Geschäftskunden. Seine Expertise liegt vor allem in den Bereichen Dekarbonisierung und 'All Electric Society', mit besonderem Fokus auf Photovoltaik, Speichertechnologien und Energiemanagement.

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