Auf Franklin gehört Zukunftsmusik zum Alltag

Lisa ist spät dran. Darum bucht sie über die Mobilitäts-App schnell noch ein Elektroauto. Oder bei dem schönen Wetter doch lieber ein E-Lastenrad? Halt: Erst checkt sie noch per App, ob ein Nachbar auch gerade in die Stadt fahren will. Auf dem Beifahrersitz könnte sie unterwegs noch schauen, ob sie die Waschmaschine heute Abend anstellen sollte oder ob es morgen früh effizienter wäre. Gut jedenfalls, dass der Pförtner während ihrer Abwesenheit das Paket entgegennimmt: Lisas Tochter wartet schon sehnsüchtig auf die neuen Shirts.

Mobilitäts-App
Dank der Mobilitäts-App hat Lisa schnell und unkompliziert Zugriff z. B. auf Elektrofahrzeuge sowie den Concierge-Service.
 
 
Das klingt nach einer Mischung aus Zukunftsmusik und „Luxuswohnen“? Im Gegenteil: Im Mannheimer Benjamin-Franklin-Village gehört genau das zum Alltag, auch für unsere Beispielbewohnerin Lisa. Dort, wo früher amerikanische Offiziere wohnten, entsteht gerade ein Stadtviertel für mehr als 9.000 Menschen. Einige hundert Bewohner sind schon eingezogen. Dank der Unterstützung von MVV wird für sie in Franklin ein nachhaltiges Mobilitäts- und Energiekonzept verwirklicht, das neue Wege geht – und über die Stadtgrenzen hinaus Maßstäbe setzt.
 

Wenig Emissionen verursachen, wenig Energie verbrauchen – und möglichst viel erneuerbare Energie lokal erzeugen und nutzen.“

 
Um diese drei Ziele für mehr Nachhaltigkeit zu erreichen, haben die Stadtplaner zwei zentrale Ansatzpunkte definiert: zum einen die nachhaltige Mobilität, zum anderen die Energieversorgung.
 
 

Bernhard SchumacherFranklin mobil: Mobilität neu gedacht

Verkehrslärm, Abgase, zugeparkte öffentliche Räume: „Gemeinsam mit der Stadtverwaltung haben wir uns die Frage gestellt, wie wir das im Benjamin-Franklin-Village vermeiden können“, erläutert Bernhard Schumacher, Leiter des regionalen Vertriebs von MVV. Darum hat MVV gemeinsam mit der 7SENSES-Stiftung die Mobilitätsgesellschaft Blue Village FRANKLIN mobil gegründet. Dort ist auch ein innovatives und nachhaltiges Mobilitätskonzept für das neue Stadtquartier entstanden: Franklin mobil.

Warum sollte es eine Flatrate nicht auch für urbane Mobilität geben?

Herzstück der nachhaltigen Mobilitätskomplettlösung ist die App, die unsere Beispielbewohnerin Lisa genutzt hat. Über die App können die Bewohner auf die Angebote ihrer „Franklin-Flat“ zugreifen, zum Beispiel auf die Elektroauto-Flotte (16 Stunden im Monat kostenfrei), die E-Lastenräder und den Concierge-Service für die Paket- und Postannahme. Die weitere Vernetzung – Stichwort Mitfahrzentrale im Viertel – läuft ebenfalls über die App. „Künftig soll auch der öffentliche Personennahverkehr Teil der Flatrate werden“, so die Planung von Oliver Leicht, Geschäftsführer der neuen Gesellschaft.
  Oliver Leicht

„Mit einer neuen Wohnung ändert sich auch Ihre Alltagsmobilität. Mit unserer FRANKLIN-Flat können Sie sich mehr Mobilität für weniger Geld leisten – und Sie tun etwas für die Umwelt“, so Oliver Leicht, Franklin-Geschäftsführer.

Franklin effizient: Energieversorgung clever gemacht

„Franklin soll ein Wohnviertel sein, in dem möglichst viel erneuerbare Energie vor Ort erzeugt und genutzt wird“, schildert Bernhard Schumacher von MVV die Grundidee. Am Beispiel der Stromversorgung zeigt sich ein weiterer Vorteil des oben vorgestellten Mobilitätskonzepts: Weniger Autos bedeuten für die Bauträger den Bau von weniger Parkplätzen – so kann mehr Geld in Photovoltaikanlagen fließen. Zudem steht in den Tiefgaragen eine Reihe von Ladestationen für E-Fahrzeuge bereit.
 

„Die Bewohner kennen jederzeit die energetische Gesamtbilanz ihres Stadtviertels – und können sie beeinflussen.“

 
Möglich macht das eine weitere App, die in Echtzeit die Energieflüsse im Quartier aufzeigt. „So sieht jeder Bewohner, ob seine Waschmaschine gerade mit lokal erzeugtem Strom laufen lassen kann – oder ob er sie vielleicht besser etwas später anstellen sollte“, sagt Bernhard Schumacher. Wer mehr Strom erzeugt, als er verbraucht, bringt diesen in die Gemeinschaft ein. Dafür kann er später entsprechend mehr Strom abrufen.
 

Fernwärme trägt zur Effizienz bei 

Bei der Wärmeversorgung haben die Planer ebenfalls Wert auf höchste Effizienz gelegt: mit Fernwärme von MVV. Diese Wärme wird mit Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Durch die zusätzliche Anbindung des abfallbefeuerten Heizkraftwerks auf der Friesenheimer Insel an das Netz hat die Mannheimer Fernwärme einen Primärenergiefaktor (PEF) von 0,42 – Eigentümer und Investoren erfüllen so den Energiestandard KfW 55 und sparen Aufwand und Kosten beim Dämmen. 
 
Auf Franklin kommt hinzu, dass das lokale Fernwärmenetz auf einem insgesamt niedrigeren Temperaturniveau betrieben wird. Das steigert die Energieeffizienz.
 

Nachhaltige Mobilität + mehr Energieeffizienz = hohe Lebensqualität

Vielfältige Maßnahmen, umfassende Aktivitäten – unter dem Strich zählen für Lisa zwei Dinge ganz besonders: mehr Lebensqualität genießen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Und da ist sie in Franklin genau an der richtigen Adresse.

Vorzeigeprojekt für „C/sells“

Mit seinem nachhaltigen Mobilitäts- und Energiekonzept ist Franklin ein Vorzeigeprojekt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erkennt diese Leistung an und hat das Quartier in die bundesweite Initiative „Schaufenster Intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ aufgenommen. Denn Franklin setzt die Grundidee des Projekts „C/sells“ idealtypisch um: Zunächst wird der vor Ort erzeugte Strom verteilt und verbraucht. Jede „Zelle“ des Energiesystems gleicht Erzeugung und Verbrauch aus und übernimmt so Verantwortung für das Gesamtsystem. Die klassische zentrale Stromversorgung sorgt als Rückfallebene für die Versorgungssicherheit.