Fahrassistenzsysteme: Die Top 5 für Ihre Sicherheit

16.07.20 14:22 von Elena Bose

Fahrassistenz_fuer_mehr_SicherheitSie können eine Notbremsung einleiten und steuern, Spurfehler korrigieren und den „toten Winkel“ überwachen – moderne Fahrassistenzsysteme machen das Fahren sicherer und komfortabler. Zudem sparen sie Sprit. Nicht ohne Grund setzt die Automobilindustrie daher seit Jahren verstärkt auf die elektronischen Helfer. Doch welche Assistenten sind wirklich sinnvoll? Und wohin geht der Trend?

Assistenzsysteme sind in der Lage, den Fahrer von monotonen Fahraufgaben zu entlasten und ihn vor Gefahren zu schützen, auf die er selbst nicht schnell genug reagieren kann. Dazu nutzen sie Kameras und Sensoren, die beispielsweise den Abstand zu anderen Fahrzeugen erfassen. Aber auch GPS-Daten oder Informationen aus den Navigationssystemen fließen in die Datenverarbeitung ein. Doch welche Hightech-Helfer sind wirklich wichtig?

Fünf Beispiele für sinnvolle Assistenzsysteme

  1. Notbrems-Assistent
    Ein automatisches Notbremssystem (AEBS) hilft, Auffahrunfälle mit dem vorausfahrenden Fahrzeug zu verhindern bzw. abzumildern. Es erkennt einen möglichen Zusammenstoß selbständig und warnt den Fahrer. Reagiert er nicht, leitet das System eine Notbremsung ein.
  2. Abstands-Tempomat
    Er passt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs dem Verkehrsfluss an und verhindert das Auffahren auf langsamere Fahrzeuge. Dabei wählt der Fahrer zunächst eine Wunschgeschwindigkeit und den einzuhaltenden Abstand zum Vordermann aus. Erfassen die Sensoren ein vorausfahrendes Fahrzeug, regelt der Abstands-Tempomat die Geschwindigkeit so, dass der eingestellte Sicherheitsabstand stets eingehalten wird. Ist die Straße frei, fährt das Auto mit der gewünschten Geschwindigkeit.
  3. Fernlicht-Assistent
    Autofahren im Dunkeln und bei schlechten Wetterverhältnissen hat seine Tücken. Hier hilft der Fernlicht-Assistent. Er blendet außerorts selbstständig auf, wenn kein Gegenverkehr erkennbar ist, und wieder ab, wenn sich jemand von vorne nähert. Dynamische Systeme blenden dabei nur den Bereich aus, wo das Fernlicht andere Autos stören könnte, der Rest der Straße wird weiterhin so gut und so weit wie möglich erhellt. Das lässt dem Fahrer/ der Fahrerin kritische Situationen schneller erkennen und erspart ihm den ständigen Griff zum Lichtschalter.
  4. Spurhalte-Assistent
    Dieser Fahrassistent hilft dem Fahrer, zwischen den Markierungen zu bleiben. Dabei erfassen Kameras die Fahrbahnmarkierungen. Beachtet der Fahrer diese nicht, warnt der Spurhalter– in der Regel durch eine Vibration des Lenkrads oder durch akustische Signale. In Gefahrensituationen kann das System zusätzlich aktiv per einseitiger Bremsung eingreifen und das Fahrzeug wieder in die Spur zurückführen.
  5. Totwinkel-Assistent
    Dieser Helfer warnt den Fahrer beim Spurwechsel vor anderen Fahrzeugen im toten Winkel – also jenen Bereich, den der Fahrer über die Spiegel nicht einsehen kann.

Fahrassistenz: Wohin geht die Entwicklung?

Der Trend ist eindeutig: Fahrassistenzsysteme sind in Deutschland auf dem Vormarsch. Insbesondere Park- und Spurassistenzsysteme sowie Notbremssysteme werden immer beliebter. So sind zwei Drittel aller neu zugelassenen Pkws bereits mit einem Parkassistenzsystem ausgestattet, mehr als jeder dritte Neuwagen hat ein Notbremssystem und auch ein Abstands-Tempomat steckt heute in jedem fünften Auto.

Schub bekommt diese Entwicklung jetzt zusätzlich durch die EU. Sie plant ab 2022 schrittweise die verpflichtende Einführung von Assistenzsystemen für Pkw, Lkw, Kleintransporter und Busse. Ziel ist es, mit den neuen Vorschriften bis zum Jahr 2038 rund 25.000 Todesfälle und 140.000 schwere Verletzungen im Straßenverkehr zu vermeiden.

Zudem soll so der Weg zum autonomen Fahren geebnet werden. Daran arbeitet die Automobilindustrie bereits mit Hochdruck. Aktuell entwickeln Forscher beispielsweise gerade das „hörende“ Auto. Der erste Prototyp signalisiert etwa im Bruchteil einer Sekunde, wenn sich ein Fahrzeug mit Martinshorn nähert. Die Fähigkeit, Geräusche wahrzunehmen und einzuordnen, ist im Zusammenspiel mit intelligenter Radar- und Kamera-Sensorik ein wichtiger Baustein für das autonome Fahren in der Zukunft.

Allerdings wird es laut einer aktuellen Studie im Auftrag des ADACs noch viele Jahre dauern bis das automatisierte Fahren in Deutschland Realität wird. Der Grund dafür: Autos sind im Durchschnitt bis zu zwanzig Jahre im Einsatz – neue Technologien setzen sich deshalb nur langsam flächendeckend durch.

Haben Sie sich schon mit dem Thema E-Mobility befasst? Warum es sich jetzt schon lohnt erfahren Sie in unserem Anwenderbericht.

Fazit

Laut Statistik ist menschliches Versagen für 90 Prozent aller Unfälle verantwortlich. Moderne Fahrassistenzsysteme sind daher ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur unfall- und stressfreien Mobilität der Zukunft. Denn sie unterstützen den Fahrer in vielen kritischen Situationen und machen das Autofahren sicherer. So könnten alleine in Deutschland bis zu 72 Prozent aller Auffahrunfälle mit Personenschaden vermieden werden, wenn alle Fahrzeuge ein Notbremssystem an Bord hätten.

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Elena Bose

Autor: Elena Bose

Nach ihrem Masterstudium der Germanistik und digitalen Medien war Elena Bose bei einem Tochterunternehmen der tesa SE im Bereich Produktdigitalisierung tätig. Dort verantwortete sie die internationale B2B-Marketingkommunikation. Seit 2020 verstärkt sie das Business Development Team der MVV Enamic GmbH als Referentin für Marketingstrategie für Geschäftskunden. Der Fokus ihrer Arbeit liegt unter anderem auf B2B-Branding und dem Ausbau des digitalen Marketings.

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