Human Centric Lighting: Lichtkonzepte für die "innere Uhr"

07.11.19 15:43 von Esther Gensrich

HCLLeistungsträger binden und die Produktivität steigern: Das sind für immer mehr Unternehmen zentrale Herausforderungen. Dazu gehört, dass sich die Beschäftigten am Arbeitsplatz wohlfühlen und gesund bleiben – und genau an diesem Punkt setzt „Human Centric Lighting“ an. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Licht auch auf unsere innere Uhr wirkt und damit auch stark auf das Wohlbefinden. Das lässt sich mit moderner LED-Technik und intelligenter Steuerung im Betrieb nutzen.

Wie wirkt Licht auf Menschen?

Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass eine gute Beleuchtung stimmungs- und leistungsfördernd sein kann. Zudem müssen die Verantwortlichen eine ganze Reihe von Normen beachten, etwa die DIN EN 12464-1:08.2011.

Doch Licht wirkt sich neben der „Beleuchtungsfunktion“ auch emotional und biologisch aus. Über bestimmte Zellen in der Netzhaut des Auges steuert es unsere innere Uhr. Diese orientiert sich naturgemäß am Tageslicht – und wenn die Arbeitsplatzbeleuchtung dem zu wenig entspricht, beeinträchtigt das Wohlbefinden, Stimmung und Gesundheit der Beschäftigten. Die biologische oder „melanopische“ Lichtwirkung wird auch in der DIN SPEC 5031-100 erwähnt. Es geht darum, dass die nicht-visuellen Wirkungen von Licht über spezielle Fotorezeptoren vermittelt werden. Diese tragen das lichtempfindliche Molekül Melanopsin.

Wie funktioniert biologisch wirksame Beleuchtung?

Das Prinzip ist: Die biologische Beleuchtung ergänzt die natürliche Wirkung des Tageslichts, indem sie sich über den Tag hinweg bis zu einem gewissen Grad daran anpasst. Dabei werden Aspekte wie Lichtverteilung, Beleuchtungsstärke und Lichtfarbe einbezogen.

  • Morgens beispielsweise enthält das Tageslicht einen hohen Blauanteil, was sich aktivierend auswirkt.
  • Geht es auf den Abend zu, steigen die Rotanteile im Licht, um den Körper auf die nächtliche Ruhephase vorzubereiten.

Lichtsysteme können dies berücksichtigen und die Beleuchtung entsprechend anpassen.

Wie lässt sich das im Betrieb effizient technisch umsetzen?

Die Grundlage dafür sind Lichtquellen, die zwei Kriterien erfüllen: ein großes Lichtspektrum und eine gute Steuerbarkeit. Dafür ist aus heutiger Sicht die LED-Technik am besten geeignet:

  • Sie bietet ein weites Lichtspektrum mit Bestandteilen, die sich sehr flexibel verändern lassen.
  • Damit eröffnet die LED-Technik gute Möglichkeiten, den Farbtemperaturverlauf und die Stärke der Beleuchtung an den Tagesverlauf anzupassen: stufenlos und für die Beschäftigten unauffällig.

Doch wie sieht es in Sachen Energieeffizienz aus: Bedeutet Human Centric Lighting einen höheren Energieverbrauch? Zunächst einmal kann ein höherer Automatisierungsgrad einer älteren Beleuchtung in Verbindung mit modernen LED-Anlagen den Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent senken. Die Lichtanpassung an den Tagesverlauf wiederum kann bis zu einem Drittel mehr Energie verbrauchen. Unter dem Strich bedeutet das in der Regel immer noch eine Effizienzsteigerung.

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Welche Anwendungsgebiete für Human Centric Lighting gibt es?

  • Ein Haupteinsatzbereich sind Bürogebäude: speziell Räume, in denen sich die Beschäftigten längere Zeit am Stück aufhalten, also etwa die Arbeits- und Konferenzbereiche.
  • Auch in Produktionsbereichen kann Human Centric Lighting die Arbeits- und Lebensqualität der Beschäftigten spürbar erhöhen: Denken Sie beispielsweise an Nachtarbeiter, die an sich schon mit einem verschobenen Tagesrhythmus zu kämpfen haben.
  • Wichtig sind moderne Lichtlösungen beispielsweise auch in Schulen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Näheres dazu finden Sie im Blogbeitrag „Beleuchtung im Seniorenheim“.

Fazit

Human Centric Lighting wird sich in den nächsten Jahren immer mehr durchsetzen. In Verbindung mit der Umstellung Ihrer Beleuchtung auf LED-Lichtkonzepte lässt sich unter dem Strich damit sogar die Energieeffizienz steigern. Um die Vorteile voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen Experten ins Boot holen, die Erfahrung mit entsprechenden Lichtkonzepten haben.

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Themen: Beleuchtung

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Esther Gensrich

Autor: Esther Gensrich

Esther Gensrich ist seit 2003 für die MVV Energie Gruppe tätig. Dort verantwortet sie aktuell im Business Development das strategische Marketing für Geschäftskunden. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung von zukunftsorientierten und digitalen Marketingkonzepten.

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Oktay Secer
Geschäftsführer, lunminatis Deutschland GmbH
 
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