Pumpen und Motoren: Energieeffizienz rauf, Energiekosten runter

01.03.18 10:06 von David Wagenblass

Energieeffizienz Pumpen & MotorenSie sind wahre Energiefresser: Elektrisch angetriebene Pumpen und Motoren verursachen 68 Prozent des industriellen Strombedarfs. Die gute Nachricht: Satte 18 bis 90 Prozent des Stromverbrauchs von Pumpen können allein mit einer Optimierung des Gesamtsystems Pumpe eingespart werden. Erfahren Sie hier, wie Pumpen und Motoren wirtschaftlicher arbeiten können.

Warum arbeiten die wenigsten Pumpen energieeffizient?

Häufig sind mehrere Gründe für den hohen Energieverbrauch von Pumpensystemen und elektrischen Motoren verantwortlich. Viele verbrauchen von Beginn an unnötig viel Energie, da sie überdimensioniert und damit ineffizient sind. Das heißt: Das Pumpensystem ist nicht optimal auf den Einsatzzweck abgestimmt. Durch mangelnde Regulierung von Pumpe und Motor kommt es zu erhöhtem Verbrauch, denn die Pumpen können nicht entsprechend der benötigten Leistung eingestellt werden. Die Pumpen laufen stattdessen unabhängig vom Bedarf immer mit der selben Leistung. Dabei gilt: Je älter der Motor, desto höher ist häufig der Energieverbrauch. Ältere Modelle sind zudem kaum regulierbar. Mit einer neuen Anlage - wie etwa einer Hocheffizienz-Pumpe - lassen sich dagegen hohe Wirkungsgrade erzielen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Wartung: Wird diese nicht regelmäßig durchgeführt, können Pumpen bis zu 15 Prozent an Wirkungsgrad verlieren.

Mögliche Gründe für den hohen Energieverbrauch von Pumpensystemen:

  • Leistungsfähigkeit ist überdimensioniert
  • Fördermenge entspricht nicht dem tatsächlichen Bedarf
  • Wirkungsgrad der Pumpe ist gering (besonders im Teillastbereich)
  • Pumpenregelung ist nicht optimal ausgelegt
  • Instandhaltung und regelmäßige Wartung werden vernachlässigt
  • Anlage ist veraltet und arbeitet ineffizient

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Wann lohnt sich eine Umrüstung?

Betrachtet man die Lebenszykluskosten von Pumpensystemen, liegen die Energiekosten weit über den Anschaffungs- und Instandhaltungskosten. Über den gesamten Zyklus macht der Stromverbrauch zwischen 40 und 90 Prozent der Gesamtkosten aus. Eine Optimierung der bestehenden Anlage und im Bedarfsfall auch die Investition in sparsame Pumpenantriebe kann sich also durchaus für Ihren Betrieb rechnen. In manchen Fällen können Sie allein durch die Verbesserung der Drehzahlregelung spürbare Einsparungen erzielen. Bei einer Umrüstung gilt: Je mehr Komponenten der Anlage optimiert und aufeinander abgestimmt werden, desto weniger Energie wird verschwendet. Ein Gradmesser für die Notwendigkeit der Neuanschaffung eines Pumpensystems kann eine Analyse der Lebenszykluskosten sein.

Lebenszykluskosten pumpentechnischer Anlagen

Welche Förderungen gibt es für Energieeffizienzmaßnahmen?

Die Bundesregierung fördert Maßnahmen, die die Energieeffizienz von Querschnittstechnologien verbessern. Dazu gehören auch elektrische Motoren und Antriebe sowie Pumpen für industrielle und gewerbliche Anwendungen. Einen Antrag können Unternehmen mit einer Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland sowie Energiedienstleister (Contractoren) stellen. Möglich ist die Antragsstellung ausschließlich über die auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlichten elektronischen Antragsformulare.

Gefördert werden Einzelmaßnahmen ebenso wie die Optimierung technischer Systeme.

Förderung von Einzelmaßnahmen

  • Der Ersatz und die Neuanschaffung einzelner Anlagen oder Anlagenteile Aggregate (ab einem Netto-Investitionsvolumen von 2.000 Euro) werden mit einem Förderbetrag von bis zu 30.000 Euro je Vorhaben (d. h. der Summe aller Einzelmaßnahmen) an einem Standort bezuschusst.
  • Die Förderfähigkeit von Einzelmaßnahmen wird anhand technischer Effizienzkriterien beurteilt.

Zuschuss für die Optimierung technischer Systeme

  • Bei der Optimierung technischer Systeme liegt das Mindest-Netto-Investitionsvolumen bei 20.000 Euro. Der maximale Förderbetrag beträgt 100.000 Euro. Beinhaltet der Antrag Maßnahmen zur Optimierung industrieller oder gewerblicher Pumpensysteme, wird ein Förderbetrag von bis zu 150.000 Euro gewährt.
  • Die Maßnahmen sind nur förderfähig, wenn eine Energieeinsparung von mindestens 25 % gegenüber dem IST-Zustand des jeweiligen technischen Systems erzielt und nachgewiesen wird. Neuanschaffungen werden nur gefördert, wenn diese hocheffizient sind.

Lesen Sie auch meinen Blogartikel zu dem Thema: „Staatliche Förderung für Querschnittstechnologien: So profitieren Sie davon“.

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Gibt es Zuschüsse für die Heizungsoptimierung?

Durch hocheffiziente Pumpen und einen hydraulischen Abgleich des Heizsystems können Unternehmen den Energieverbrauch ihres Heizsystems deutlich reduzieren. Daher werden entsprechende Energiespar-Maßnahmen ebenfalls vom Staat unterstützt. Die Antragstellung erfolgt online auf der Website des BAFAs.

  • Die Förderung beträgt 30 % der Nettoinvestitionskosten. Sie wird gewährt für Leistungen sowohl im Zusammenhang mit dem Ersatz von Heizungs-Umwälzpumpen und Warmwasser-Zirkulationspumpen durch hocheffiziente Pumpen als auch im Zusammenhang mit dem hydraulischen Abgleich, höchstens jedoch 25.000 Euro pro Standort.

Fazit

Es kann sich für Unternehmen lohnen, elektrisch angetriebene Pumpen und Motoren auf ihre Energieeffizienz hin unter die Lupe zu nehmen. Das gilt insbesondere für ältere Anlagen, denn hier ist das Einsparpotenzial enorm. Aufgrund der hohen realisierbaren Energieeinsparungen amortisieren sich die Anschaffungskosten für ein neues Pumpensystem häufig in kurzer Zeit. Aber auch eine bessere Abstimmung einzelner Komponenten kann den Energieverbrauch bereits deutlich senken. Ob ein Austausch des kompletten Systems nötig ist oder eine Optimierung des bestehenden ausreicht, muss individuell für jedes Pumpensystem analysiert und bewertet werden. Ein erster Richtwert können die Lebenszykluskosten der Anlage sein.

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David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

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