Unternehmen können bei der Beleuchtung viel Energie und Geld sparen: Das gilt insbesondere für LED-Lösungen – sie sorgen dafür, dass die Stromkosten für die Beleuchtung um bis zu 70 Prozent sinken. Wie Betriebe ihre Energiekosten mit dem richtigen Licht in den Griff bekommen und worauf es beim Umstieg auf eine energieeffiziente Beleuchtung ankommt, erfahren Sie hier.
Stromfresser Beleuchtung: Stimmt das?
Wer die Stromkosten in seinem Unternehmen drosseln möchte, setzt am besten bei der Beleuchtung an: Denn laut Umweltbundesamt liegen hier die größten Einsparpotenziale – egal ob in der Industrie, im Handel oder im Büro. So hat das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) im Jahr 2011 errechnet, dass Unternehmen durch eine effiziente Beleuchtung allein bis zum Jahr 2020 rund 9 Milliarden Kilowattstunden Strom einsparen könnten. Auf eine energieeffiziente Beleuchtung umzurüsten, lohnt sich für jeden Betrieb: Rund 70 Prozent weniger Energie verbraucht eine moderne Beleuchtungsanlage mit LED im Vergleich zu einer Altanlage aus den 80er Jahren mit Dreibanden-Leuchtstofflampen.
Beleuchtung: Energieverbrauch und –einsparpotential
So sparen Unternehmen bei der Beleuchtung
Energieeffiziente Leuchtmittel und ein bewusster Umgang mit der Energiequelle Licht sind die Kernelemente, mit denen Unternehmen ihre Stromrechnung deutlich senken können. Dazu bieten sich eine Vielzahl von verschiedenen Maßnahmen an. Wer diese umsetzen möchte, muss in der Regel zunächst investieren. Dafür müssen Unternehmen aber kein Eigenkapital einsetzen: Verschiedene Contractingmöglichkeiten ebnen den Weg zu einer energieeffizienten Beleuchtung, ohne das Betriebskapital gebunden werden muss. Die Investition amortisiert sich zudem schnell über die eingesparte Energie – meist bereits nach einem Drittel der LED-Lebensdauer. Dabei gilt als Faustregel: Je älter und ineffizienter ein Beleuchtungssystem ist und je mehr Stunden die Anlage im Betrieb ist, desto schneller rentiert sich die Investition in LED-Technik. Ein Beispiel: In einem Betrieb brennen die Leuchten pro Jahr 4.000 Stunden, der Strompreis beträgt 17 ct/kWh und es sind vor allem klassische Leuchtstoffröhren im Einsatz. Für diesen Betrieb ist eine Amortisation von unter 2 Jahren möglich.
Konventionelle Lampen ersetzen
Alternativen zur mittlerweile aus dem Verkauf gezogenen Glühlampe sind Energiesparlampen und LED. Energiesparlampen verbrauchen 80 Prozent weniger Strom als Glühlampen. Sie haben eine Lebensdauer von bis zu 15.000 Stunden, bei Glühlampen sind es etwa 1.000 Stunden.
Am effizientesten sind LED. Sie verbrauchen gegenüber Glühlampen sogar um bis zu 90 Prozent weniger Strom. Zudem beträgt die Lebensdauer der leuchtenden Dioden bis zu 50.000 Stunden. Der höhere Anschaffungspreis für LED rechnet sich schnell. Denn durch ihre lange Lebensdauer entfällt ein häufiger Wechsel des Leuchtmittels und damit auch ein hoher Wartungsaufwand.
Weitere Maßnahmen zum Stromsparen
- Bewegungsmelder machen dort Sinn, wo Lampen eher selten frequentierte Bereiche ausleuchten müssen – wie in Hauseingängen, Abstellkammern oder Waschräumen.
- Zeitschaltuhren können so eingestellt werden, dass nicht benötigtes Licht auch wirklich ausgeschaltet ist – zum Beispiel in der Nacht oder wenn sicher ist, dass alle Mitarbeiter den Raum verlassen haben.
- Dimmen eignet sich besonders gut, wenn Tageslicht einen Teil der benötigten Helligkeit übernimmt und das künstliche Licht unterstützt.
- Licht aus bei genügend Tageslicht! Die Regel ist einfach und wirkungsvoll. Meist hilft es schon, sie im Unternehmen regelmäßig in Erinnerung zu rufen.
Maßnahmen zur Energieeffizienz und die mögliche Ersparnis beim Stromverbrauch
Quelle: Energieagentur NRW
Tipps für die Anschaffung neuer Leuchtmittel
Doch wie erkennen Kunden, ob ein Leuchtmittel wenig Strom verbraucht und lange hält? Worauf sollten sie bei der Auswahl neuer Energiesparlampen und LED achten? Entscheidend sind die folgenden Kriterien:
- Energielabel der Europäischen Union (EU) zeigen die Energieeffizient eines Leuchtmittels (A++ = sehr effiziente Leuchtmittel bis zur schlechtesten Effizienzklasse E). LED erreichen dabei die besten Klassen A+ und A++.
- Die Lebensdauer gibt an, wie viele Stunden die Lampe leuchtet.
- Die Helligkeit wird in Lumen angegeben – je mehr, desto heller. 1.400 Lumen entsprechen dabei etwa einer 100 Watt-Glühlampe.
- Die Lichtfarbe zeigt der Kelvin-Wert an. Eine warme Lichtfarbe hat einen niedrigen Wert und ein helles Licht hat einen hohen Wert.
- Die Anzahl der Schaltzyklen ist ein Indiz dafür, wie oft eine Lampe ein- und ausgeschaltet werden kann, ohne dass sie ausfällt. Eine Lampe mit 500.000 Schaltzyklen kann z.B. zehn Jahre lang mehr als 100 Mal täglich an- und ausgeschaltet werden.
- Die Qualität des Leuchtmittels ist entscheidend. Das günstigste Produkt rechnet sich langfristig nicht immer am meisten.
Lichtexperten zu Rate ziehen
Entscheidend für eine gute und energieeffiziente Beleuchtung ist zudem, dass das Licht genau zum jeweiligen Einsatzort passt. Lassen Sie sich deshalb bei der Modernisierung Ihrer Beleuchtung am besten von einem Lichtexperten beraten. Er prüft unter anderem, wo welcher Bedarf an künstlichem Licht besteht und ob ein Lichtmanagementsystem die Energiekosten reduzieren kann. Muss ein Arbeitsplatz sehr hell ausgeleuchtet werden, weil beispielsweise besondere Anforderungen an die Sehaufgabe bestehen, ist eine LED-Beleuchtung mit einer hohen Lumenzahl und einer hellen Lichtfarbe (= hoher Kelvin-Wert) die richtige Wahl. Wird die Lampe oft an- und ausgeschaltet – etwa im Sanitärbereich – hilft ein hoher Schaltzyklus beim Kostensparen. Hier senken LED mit einer langen Lebensdauer von über 50.000 Schaltzyklen den Aufwand für die Wartung deutlich. Zum Vergleich: Energiesparlampen können maximal 30.000 ein- und ausgeschaltet werden, eine Glühlampe gerade 1.000 Mal. Weil Sanitärbereiche in der Regel nur temporär genutzt werden, können die Energiekosten hier auch durch ein intelligentes Lichtmanagementsystem mit Präsenzmelder weiter gesenkt werden.