Welche BHKW Kosten fallen in der Anschaffung und beim Betrieb an?

23.03.17 12:28 von David Wagenblass

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Mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) können Sie Ihre Energiekosten oftmals deutlich senken und Ihren C02-Ausstoß reduzieren. Für viele Unternehmen kann sich eine solche Anlage deshalb lohnen. Lassen Sie sich aber nicht „blenden“ und prüfen Sie die Wirtschaftlichkeit genau: Wie viel ein Blockheizkraftwerk kostet und welche Faktoren darüber hinaus die Wirtschaftlichkeit beeinflussen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist ein Blockheizkraftwerk?

Ein BHKW ist eine Anlage, die gleichzeitig Strom und Wärme produziert. Sie funktioniert nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Im Gegensatz zu anderen (Heiz-)Kraftwerken wird die Abwärme der Stromerzeugung dabei nicht ungenutzt an die Umgebung abgegeben, sondern vor Ort zum Heizen genutzt. Die Energieeffizienz eines BHKW ist deshalb sehr hoch. Für Ihr Unternehmen bedeutet dies: Sie sparen teuren Brennstoff.

 

 

Für wen lohnt sich ein BHKW?

Ein Blockheizkraftwerk lohnt sich vor allem für Unternehmen oder Einrichtungen, die das ganze Jahr hindurch einen relativ hohen Wärmebedarf haben. Die Anlage ist in der Regel dann wirtschaftlich, wenn sie mindestens zwei Drittel des Jahres läuft: also 5.500 von 8.760 Stunden im Jahr.

Welche BHKW Kosten fallen an?

Die Preise für ein kleines Blockheizkraftwerk beginnen bereits bei unter 10.000 Euro. Hiermit ist meist nur die reine Anschaffung des Blocks gemeint, Nebenkosten sind noch nicht inbegriffen. Je größer die Leistung und damit die Größe des BHKW, desto höher ist natürlich auch der Preis. So können die Blockheizkraftwerk Kosten im industriellen Anwendungsbereich schnell im sechsstelligen Betrag liegen.

Mit der Größe des Blockheizkraftwerks sinken aber auch die Kosten pro Kilowatt (kW) produzierter elektrischer Leistung. Generell gilt deshalb: Je mehr Strom eine Anlage erzeugen kann, desto geringer sind die Investitionskosten pro installierter elektrischer Leistung. Das bedeutet: Eine große Anlage ist zwar teurer als eine kleine, aber sie ist gleichzeitig auch wirtschaftlicher.

Bei einem BHKW sind die reinen Anschaffungskosten der größte Kostenfaktor. Als einmalige Kosten kommen abschließend noch die Anbindung an das Versorgungsnetz und der fachgerechte Einbau hinzu. Die Höhe der Blockheizkraftwerk Kosten hängt dabei immer stark von den Gegebenheiten vor Ort ab.

Neben dem Preis für Anschaffung und Montage sind die laufenden Kosten eines BHKW entscheidend für seine Wirtschaftlichkeit. Hierzu zählen: Die Kosten für Brennstoff, Wartung, Instandhaltung und Bedienung der Anlage.

Brennstoff

Die Kosten und der Verbrauch von Brennstoffen sind der größte Posten im laufenden Betrieb eines Blockheizkraftwerks. Wie viel Brennstoff ein BHKW verbraucht, hängt vom Motor, der Leistung und dem gewählten Brennstoff ab.

Die wichtigsten Brennstoffe im Überblick:

Erdgas

  • Besonders günstig, da es nicht gelagert werden muss
  • Lieferant kann bei Preisänderungen leicht gewechselt werden
  • Verbrennt sauber è weniger Wartungsarbeiten è lange Lebensdauer des BHKW
  • Vergütung für den erzeugten Strom über das KWK-Gesetz, zusätzlich zahlt Netzbetreiber den üblichen Preis für den aufgenommenen Strom

Heizöl

  • Preis für Heizöl eher hoch
  • Benötigt viel Wartung, Motor muss schneller überholt werden als bei einem Erdgas BHKW
  • Vergütung für den erzeugten Strom über das KWK-Gesetz, zusätzlich zahlt Netzbetreiber den üblichen Preis für den aufgenommenen Strom

Holzpellets, Biogas oder Rapsöl

  • Derzeit noch günstig
  • Betrieb mit nachwachsenden Rohstoffen wird mit Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) belohnt

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Wartung und Bedienung

Alle 2000 bis 4000 Betriebsstunden muss ein Fachmann das BHKW warten. Die Kosten dafür betragen bei kleineren BHKW etwa 2 bis 3 Cent pro kWh. Mit wachsender Leistung eines Blockheizkraftwerks sinken die Wartungskosten. Bei großen BHKW können Sie bereits mit 0,75 Cent pro kWh rechnen.

Unser Tipp: Schließen Sie mit dem Hersteller der Anlage einen Wartungsvertrag mit festen Kosten je Kilowattstunde erzeugten Stroms ab. Sie können dabei zwischen verschiedenen Verträgen wählen: Von der einfachen Wartung bis hin zum „Rundum-Sorglos-Paket“ mit Betriebsoptimierung. Auf Wunsch kann Ihr Unternehmen auch mit in die Wartung eingebunden werden.

Gut zu wissen: Ein Wartungsvertrag ist oftmals auch Voraussetzung, um eine staatliche BHKW Förderung zu erhalten.

Zu den laufenden Betriebskosten kommen bei größeren Anlagen noch die Personalkosten für die Bedienung der Anlage hinzu.

Lesen Sie in meinem Artikel zu BHKW Contracting, wie Sie die Anschaffung auch ohne Investitionskosten realisieren können.

Fazit

Bei einem Blockheizkraftwerk sind die Anschaffungskosten der größte Kostenblock. Ob ein BHKW wirtschaftlich ist oder nicht, hängt aber immer von den Gesamtkosten aus Investition und Kapitalkosten, Brennstoff-, Wartungs- und Betriebskosten ab. So kann sich auch ein höherer Anschaffungspreis bei guter Auslastung innerhalb von wenigen Jahren amortisieren. Lassen Sie sich bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung am besten von einem qualifizierten Energieexperten vor Ort beraten. Er unterstützt Sie auch dabei, staatliche Fördermittel für den Kauf und den Einbau eines BHKW zu beantragen.

Themen: Blockheizkraftwerk

David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

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