LED-Experteninterview: Darum lohnen sich LED für Unternehmen

05.01.17 11:12 von David Wagenblass

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Rechnet es sich für mein Unternehmen, auf LED umzurüsten? Wie viel Energie sparen die „Licht emittierenden Dioden“ überhaupt? Und wie lang ist die Amortisationszeit? Das erfahren Sie im zweiten Teil unseres Experteninterviews mit Mark Oestreich, Geschäftsführer von Luminatis Deutschland.

Lesen Sie auch den ersten Teil des LED-Experteninterviews. Darin gibt Mark Oestreich wertvolle Tipps zu den Unterschieden von LED Leuchtmittel und welche Fehler Sie bei der Umrüstung vermeiden sollten.

Wagenblass: Lohnt sich ein Wechsel auf LED für Unternehmen?

Oestreich: Wirtschaftlich betrachtet sprechen vor allem zwei Argumente für den Umstieg auf LED für Unternehmen: Sie haben eine deutlich längere Lebensdauer, und sie verbrauchen viel weniger Strom als andere Leuchtmittel. Ich empfehle LED für alle Unternehmen, bei denen:

  • die Leuchten jeden Tag hohe Betriebszeiten erreichen,
  • die aktuelle Beleuchtungsanlage älter ist als 10 Jahre,
  • die Stromkosten für die Beleuchtung sehr hoch sind und einen hohen Anteil am Primärenergiebedarf ausmachen.

In diesem Jahr wird Strom noch teurer, da die EEG-Umlage erneut steigt. Ein Wechsel des Anbieters hilft da nur bedingt, Kosten zu sparen. Eine Reduzierung des Stromverbrauchs hingegen schon.

Wagenblass: Stichwort Stromverbrauch – wie viel Strom sparen LED für Unternehmen überhaupt?

Oestreich: Durch einen Umstieg auf LED Beleuchtung können Sie im Durchschnitt mindestens 55 % einsparen. Die genaue Höhe hängt natürlich auch davon ab, welche Leuchten Sie bisher in Ihrem Betrieb verwenden. Bei Quecksilberdampflampen – den sogenannten HQL-Leuchten – können Sie zum Beispiel mit einem LED Einsparpotenzial von über 70 % rechnen. Viele Industriebetriebe werden diese zurzeit noch häufig verwendeten Leuchtmittel in naher Zukunft austauschen müssen: Seit 2016 dürfen HQL-Leuchten in der EU nicht mehr produziert, importiert oder verkauft werden. Wie zuvor die Glühbirne sollen die ineffizienten HQL-Leuchten damit zu Gunsten von energieeffizienten Beleuchtungslösungen wie LED vom Markt verschwinden.

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Wagenblass: Wie schnell rechnet sich der Umstieg auf LED für Unternehmen?

Oestreich: Das hängt in erster Linie von den oben genannten Kriterien ab: von der Brennzeit der Leuchten, der aktuellen Beleuchtungsanlage und der Höhe Ihrer Stromkosten. Nehmen wir ein Beispiel: In einem Unternehmen werden Betriebszeiten von 4000 Stunden pro Jahr erreicht, der Strompreis beträgt 17 ct/kWh, und es sind vor allem klassische Leuchtstoffröhren mit verlustarmen Vorschaltgeräten (VVG) im Einsatz. In diesem Fall ist mit einer Amortisation vor ca. 2 Jahren zu rechnen. Für Unternehmen, die von der EEG-Umlage befreit sind oder die sonstige Vergünstigungen in Anspruch nehmen können, sieht die Rechnung anders aus: Eine Amortisationszeit unter 3 Jahren ist dann nur möglich, wenn die Betriebszeit mehr als 6000 Stunden beträgt.

Wagenblass: Entscheiden sich Unternehmen ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen für LED oder was spricht noch für einen Wechsel?

Oestreich: Bei den meisten Unternehmen geben die realisierbaren Einsparungen und die kurze Amortisationszeit den Ausschlag für die LED-Technik. Manche Industriebetriebe werden jetzt aber auch ganz einfach durch das Verbot der HQL-Leuchten aktiv. Ein großes Plus von LED Lampen ist auch ihre lange Lebenszeit – hohe Kosten für die Instandhaltung der Anlage gehören damit der Vergangenheit an. Einer unserer Kunden ist Logistiker: Die Wartung und Instandhaltung seiner Lichtanlage kostete ihn bisher allein rund 80.000 Euro pro Jahr. War eine Leuchte defekt, musste er wegen der hohen Hallendecken jedes Mal einen Steiger bestellen- und die beauftragte Firma schickte aus Sicherheitsgründen immer gleich zwei Mitarbeiter, die sich gegenseitig absicherten. Sie können sich vorstellen, dass die lange Lebenszeit der Leuchtdioden in solchen Fällen sehr viel Geld spart.

Wagenblass: Können LED schon alle herkömmlichen Leuchten ersetzen? Sind sie zum Beispiel hell genug für alle Anwendungsbereiche?

Oestreich: Ja, absolut. Die LED Technologie ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass ihre Lichtleistung deutlich höher ist als die der konventionellen Lichtquellen bei gleicher Leistungsaufnahme (Watt). Auch das Vorurteil, LED würden kaltes ungemütliches Licht verbreiten, ist längst widerlegt. LED Lampen können heute alle Lichtfarben erzeugen, die Sie von herkömmlichen Beleuchtungen gewohnt sind. Sie können sie deshalb für jeden Anwendungsbereich einsetzen.

Die Leuchtdioden eigenen sich hervorragend für Büroarbeitsplätze, da sie für viel Helligkeit sorgen und sich so positiv auf die Motivation der Mitarbeiter auswirken. Wer eine Lösung für höchste Beleuchtungsansprüche sucht, ist mit LED Leuchtmittel ebenfalls bestens beraten – beispielsweise zum professionellen Ausleuchten von Verkaufsflächen oder Laborarbeitsplätzen.

Wagenblass: Haben Sie noch einen letzten Tipp für unsere Leser?

Oestreich: Achten Sie immer darauf, wie schnell sich die Umstellung Ihrer Beleuchtungsanlage amortisiert und welche Produktqualität angeboten wird (Preis-Leistungs-Vergleich) Ein seriöser Lichtprojektierer berät Sie auch in dieser Hinsicht und bietet Ihnen ein auf Ihren konkreten Bedarf abgestimmtes Produkt.

Wenn Sie ohne Eigeninvest trotzdem mit LED Kosten sparen möchten, dann schauen Sie sich doch die kostenfreie Webinar Aufzeichnung mit Mark Oestreich an. Darin gibt er Ihnen wertvolle Tipps zum Thema LED-Contracting.

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Themen: Beleuchtung, Experten-Interview

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David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

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Oktay Secer
Geschäftsführer, lunminatis Deutschland GmbH
 
T +49 621 290-3656

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