Nachhaltigkeit und Beleuchtung: zukunftsorientiert handeln

08.03.18 15:11 von David Wagenblass

Nachhaltige_Beleuchtung_ToF_Energieeffizienz und Energiemanagement_180307.jpgNur wer sein Ziel kennt, kann danach handeln. Immer mehr Unternehmen verankern deshalb das Thema Nachhaltigkeit in ihrem Leitbild. Dazu gehört, mit Ressourcen sparsam, schonend und umweltbewusst umzugehen – zum Beispiel durch moderne Lichttechnik. Erfahren Sie hier, wie Sie durch nachhaltige Beleuchtung Ihre Energiebilanz verbessern, Ihre Kosten senken und von einer besseren Lichtqualität profitieren.

Der Anteil der Beleuchtung am weltweiten Stromverbrauch beträgt nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA/UNEP, 2014) 15 Prozent. Davon entfallen allein vier Fünftel auf Licht in der Industrie, in Handel und Gewerbe, Behörden und Verkehr. Die Beleuchtung ist außerdem für knapp 5 Prozent der weltweiten Treibhaus-Emissionen verantwortlich.

Dabei wird deutlich mehr Energie für die Beleuchtung eingesetzt als notwendig wäre: In Europa sind laut dem Grünbuch der Europäischen Kommission „Die Zukunft der Beleuchtung“ (2011) rund 75 Prozent aller Beleuchtungsanlagen älter als 25 Jahre. Entsprechend hoch sind die Einsparpotenziale.

Warum ist eine nachhaltige Beleuchtung wichtig?

Klimaschutz und die Verringerung von Treibhausgasen sind dringende Aufgaben unserer Gesellschaft. Ein Schlüssel für die Bewältigung dieser Herausforderungen ist eine effiziente und nachhaltige Energienutzung. Moderne Lichttechnik kann einen wirksamen Beitrag dazu leisten. Denn eine unserer größten Ressourcen liegt in der Energieeffizienz –  nicht verbrauchte Energie ist die beste „alternative Energiequelle“.

Eine schonende Energienutzung rechnet sich zudem: Unternehmen, die ineffiziente Beleuchtung durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen, sparen sofort viel Energie und verringern die Höhe ihrer CO2-Emissionen. Zugleich bringt ihnen der Umstieg auf eine moderne Beleuchtungsanlage eine deutlich bessere Lichtqualität.

Wann ist eine Beleuchtung nachhaltig?

Nachhaltige Beleuchtung schont die Umwelt, spart Kosten und fördert das Wohlbefinden des Menschen durch das passende Licht.

Die wichtigsten Bausteine einer nachhaltigen Beleuchtung sind:

  • Sie sind energiesparend, haben eine lange Lebensdauer und überzeugen durch ihre ausgezeichnete Lichtqualität. Mit der längeren Lebensdauer sinkt auch die Austauschrate der Lampen, und es fallen deutlich weniger Leuchtmittel zur Entsorgung an. Im Gegensatz zu Energiesparlampen sind LED zudem schadstofffrei. In der Außenbeleuchtung vermeiden sie durch klar gerichtetes Licht überflüssige Lichtimmissionen. Unter diesem Fachbegriff verstehen Experten eine Lichtverschmutzung des Nachthimmels durch stark in die gesamte Umgebung abstrahlendes Licht, dass auch in Häuser und Vorgärten dringt. Dieses stört den natürlichen Lebensrhythmus nachtaktiver Insekten.
  • Wer seine Lichttechnik mit einem übergeordneten Gebäudeautomatisationssystem verknüpft, schöpft Energieeffizienzpotentiale optimal aus. Unternehmen können beispielsweise in Bürogebäuden mit Tageslicht- und präsenzabhängigen Reglern viel Energie einsparen. So wird bei der tageslichtabhängigen Regelung das Kunstlicht nur zugeschaltet, wenn die Beleuchtungsstärke nicht ausreicht. Präsenzregler schalten das Licht automatisch aus, wenn niemand anwesend ist. Durch eine elektronische Steuerung können Betriebe ihren Energieverbrauch unterm Strich um bis zu 70 Prozent reduzieren.
  • Professionelle Lichtplanung. Lichtexperten garantieren, dass Beleuchtung bedarfsgerecht eingesetzt wird. Sie sorgen dafür, dass alle Arbeitsplätze richtig ausgeleuchtet sind und schaffen damit optimale Arbeitsbedingungen.
  • Schonung und Recycling von Rohstoffen. Leuchten aus wiederverwertbaren Materialien wie Aluminium, Eisen, Kunststoffen und Glas schonen knappe Ressourcen.

Welche ressourcenschonenden Recyclingmöglichkeiten gibt es für die Beleuchtung?

Die deutschen Hersteller haben über das Verwertungsunternehmen Lightcycle ein flächendeckendes Netz für die Entsorgung von Lampen und LED eingerichtet. Denn neben elektronischen Bauteilen enthalten sie wertvolle Rohstoffe, wie seltene Erden, Glas, Aluminium und Metall, die sonst verloren gehen würden. Ihre Wiederverwertung bzw. fachgerechte Entsorgung schreiben auch die europäische Richtlinie WEEE und das Elektro- und Elektronikgesetz vor.

Verwertbare Bestandteile von Altlampen

Die einzelnen Bestandteile von Altlampen werden mit Hilfe verschiedener Recycling-Verfahren am Ende ihres Lebenszyklus genauestens getrennt. Sauberes Glas wird der Produktion neuer Lampen zugeführt, Mischglas dem Glasrecycling. Kunststoffe werden in der Regel thermisch verwertet und Metalle wie Indium, Gallium oder Cadmium herausgelöst und in der Metallverarbeitung wiederverwendet. Leuchtstoffe werden ausgeblasen bzw. ausgewaschen und können erneut in der industriellen Produktion eingesetzt werden. Quecksilber aus Leuchtstofflampen wird sachgerecht entsorgt.

Wie nachhaltig ist der Produktionsprozess von (LED)-Leuchten?

Nicht nur der Betrieb von Lampen, auch die Herstellung und der Transport zum Handel verbraucht Energie. Sogenannte Lebenszyklus-Analysen zeigen, wofür im Leben einer Lichtquelle wieviel Primärenergie verbraucht wird. Besonders positiv fällt dabei die Öko-Bilanz von LED-Leuchten aus: Für die gleiche Lichtleistung benötigt sie wesentlich weniger Primärenergie als eine vergleichbare Halogenlampe.

Ist die Entsorgung nachhaltig?

In Deutschland schreibt das Elektro- und Elektronikgesetz (ElektroG) vor, wie Leuchtstoffröhren und alte Lampen richtig zu entsorgen sind, damit ihre Rohstoffe nicht verloren gehen. Dies gilt insbesondere für technische Leuchten, also für Leuchtmittel, die in Produktionshallen oder in Büros zum Einsatz kommen. Sie sind mit einer durchgestrichenen Mülltonne gekennzeichnet und können wahlweise kostenfrei über eine Entsorgungsfirma oder einen Schrotthändler entsorgt werden.

Das ElektroG ist sehr erfolgreich: Mittlerweile werden laut Umweltbundesamt über 93 Prozent der Altlampen recycelt und über 90 Prozent der Rohstoffe einer Lampe wiederverwendet.  Wichtig ist dies vor allem auch, damit keine Schadstoffe wie Quecksilber – die in geringen Mengen in Leuchtstofflampen enthalten sind – in den ganzheitlichen Müll gelangen. Besonders nachhaltig ist die Entsorgung von LED: Sie sind frei von Schadstoffen und können so umweltgerecht und ohne großen Aufwand recycelt werden. Lesen Sie dazu mehr in meinem nächsten Beitrag über die Nachhaltigkeit von LED, der hier in Kürze veröffentlicht wird.

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Fazit

Drei Viertel der Lichtanlagen in Europas Unternehmen sind älter als 25 Jahre. Anstelle der veralteten Stromfresser sind LED-Lampen heute das Mittel der Wahl, um stromsparend und umweltbewusst für angenehmes Licht zu sorgen. Sie helfen Ihrem Unternehmen dabei, Ihre Energiebilanz zu verbessern und Ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Ganz „nebenbei“ reduzieren Sie Ihre Stromkosten spürbar und sorgen für optimale Arbeitsbedingungen. Besonders positiv fällt die Nachhaltigkeitsbilanz aus, wenn die Umstellung auf LED professionell geplant und von einem intelligenten Lichtmanagement begleitet wird.

Themen: Beleuchtung

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David Wagenblass

Autor: David Wagenblass

David Wagenblass ist seit 2007 in verschiedenen Positionen für MVV tätig. Über 10 Jahre verantwortete er das Kooperationsmanagement im Geschäftskundenvertrieb. Aktuell ist er für die Entwicklung und Vermarktung von Ladeinfrastrukturlösungen für Unternehmen und Wohnimmobilien zuständig.

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