Grüne Logistik stärkt Ihre Unternehmenswerte

29.04.21 09:00 von Elena Bose

grüne LogistikLogistik ermöglicht arbeitsteiliges Wirtschaften und trägt damit wesentlich zu unserem hohen Lebensstandard bei. Gleichzeitig haben Logistikprozesse direkte Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Öffentlichkeit und Politik fordern daher schon lange umweltschonende Technologien und Transportkonzepte, um diesen Konflikt zu entschärfen. Lesen Sie, was eine sogenannte Grüne Logistik ausmacht.

Was ist „Grüne Logistik“?

Grüne Logistik wird häufig auch als Ökologistik oder Green Supply Chain Management bezeichnet und umfasst die Integration des Umweltaspektes in logistische Bereiche.

Ziel ist, den Ressourcenverbrauch und die Umweltbeeinträchtigungen, wie Abgasemissionen, Wasser- und Bodenbelastungen oder Flächenverbrauch, zu reduzieren:

Gefordert werden neben Effizienzsteigerungen auch CO2-reduzierte Logistikdienstleistungen sowie umweltschonende Technik bei Abläufen, Anlagen und Fahrzeugen.

Optimierung von Lieferketten

Die Logistikfunktionen Lagerung, Transport und Verpackung werden an den Zielen Ressourceneffizienz und Umweltverträglichkeit ausgerichtet. So soll die richtige Menge der richtigen Objekte am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Qualität und zu wirtschaftlichen Kosten zur Verfügung gestellt werden – und das unter möglichst geringen Emissionen und Ressourcenverbräuchen.

Das Lagermanagement hat das Ziel, die Energieeffizienz im Lager zu verbessern. Analog dazu zielt ein nachhaltiges Transportmanagement darauf, die Transport-Schädlichkeit zu vermindern. Aber auch Transporte selbst sollen vermindert bzw. vermieden werden.

Im Rahmen des Verpackungsmanagements wird

  • Verpackungsmaterial reduziert
  • Mehrweg-Verpackungsmaterial eingesetzt
  • Schädlichkeit von Verpackungen gemindert

Motivation für eine nachhaltige Logistik

Ohne eine ökologische Logistik kann das Ziel der Dekarbonisierung – die Umstellung unserer Wirtschaft auf eine kohlenstofffreie Wirtschaft – nicht erreicht werden. Die Politik passt hierzu kontinuierlich Gesetze bzw. Rahmenbedingungen an und treibt den Klimaschutz voran.

Die wichtigsten energie- und klimapolitischen Vorhaben der Bundesregierung sind zurzeit das Klimaschutzprogramm 2030 und das Klimaschutzgesetz, die 2019 vom Klima-Kabinett der Bundesregierung beschlossen wurden.

Es sollen

  • bis 2030 der Ausstoß von Treibhausgasen um 55 Prozent reduziert,
  • bis 2038 der Kohleausstieg ermöglicht und
  • die Mobilität umgebaut werden.

Nachweis klimafreundlicher Aktivitäten

Durch die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungsketten müssen Unternehmen mehr und mehr Aussagen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch im Bereich Logistik treffen können.

Nur wie beweisen sie ihre umweltfreundlichen Aktivitäten? Mit Emissionsbilanzen und einem positivem CO2-Fußabdruck.

 

Was ist der CO2-Fußabdruck?

Er ermittelt umfassend Klimawirkungen von Produkten und Unternehmen. Neben Kohlenstoffdioxid-Emissionen werden auch Fluorkohlenwasserstoffe, Lachgas, Methan und Schwefelhexafluorid in die Bewertung mit einbezogen.

Der Product Carbon Footprint (PCF) ermittelt die Klimaverträglichkeit eines einzelnen Produktes: Von der Gewinnung des Rohmaterials bis hin zur Entsorgung bzw. zum Recycling.

Werden die Emissionen, die ein gesamtes Unternehmen innerhalb eines Jahres erzeugt, untersucht, spricht man vom Corporate Carbon Footprint (CCF). Hier gibt es drei Kernbereiche (Scopes):

  • Scope 1: Emissionen aus eigenen Fahrzeugen und Anlagen
  • Scope 2: Eingekaufte Energie, z. B. Strom oder Wärme
  • Scope 3: Vor- und nachgelagerte Bereiche der Wertschöpfungskette, z. B. bezogene Güter und Dienstleistungen, Pendelverkehr zur Arbeitsstätte oder verkaufte Produkte sowie deren Weiterverarbeitung bzw. Entsorgung

 

Unternehmen mit einer vorausschauenden und umweltfreundlichen Logistik sind besser auf die Einhaltung von Umweltvorschriften vorbereitet. Außerdem werden durch eine Grüne Logistik Produkt- und Unternehmenswerte erheblich gestärkt – nicht zuletzt auch aufgrund der Erwartungshaltung von Kunden und Mitarbeitern sowie möglicher Kostenvorteile.

Was sind die Herausforderungen hin zu einer grüneren Logistik?

Ein hoher Margendruck und fehlende Infrastruktur werden häufig als Hürden genannt, wenn es um die Umsetzung von ökologischer Nachhaltigkeit bei Logistikprozessen geht. Aber auch die Konzentration des Investitionsbudgets auf das Kerngeschäft sowie mangelndes Know-how werden häufig aufgeführt.

Gleichzeitig wissen Unternehmer, dass umweltschonende energetische Maßnahmen zu einem besseren Image und Effizienzsteigerungen zu weniger Verbrauch und sinkenden Kosten verhelfen.

Sie müssen sich fragen, was wichtiger ist: Lohnkostenvorteile im Ausland nutzen oder vor Ort produzieren, um so Schadstoffemissionen einzusparen? Oder Gelder für Klimaschutz im Transportwesen bzw. für eine effiziente Stromversorgung einplanen? Investitionen für eine neue, umweltfreundlichere Verpackungstechnologie verwenden?

Wie wird Logistik nachhaltiger?

Grüne Logistik schließt sowohl klimafreundliche Herstellungsverfahren und Lieferantennähe als auch die Reduktion von Plastik als Verpackungsmaterial mit ein. Aber auch nachhaltige Strategien, zum Beispiel bei der Energiegewinnung, zählen zur grünen Logistik.

Unternehmen können ihre Energiebeschaffung und den -verbrauch optimieren oder sich zum Beispiel mit erneuerbaren Energien vom volatilen Strom- und Gasmarkt unabhängiger machen.

Mehr lesen: CO2-Einsparung – Kosten und Mehrwert einer Photovoltaik Anlage

Aber auch die Optimierung des Flottenmanagements ist ein guter Weg, Emissionen zu reduzieren. Hierzu zählen der Einsatz einer guten Fuhrparkmanagement-Software sowie der Einstieg in die Elektromobilität. Gerade Elektroautos samt Ladestationen werden aktuell stark gefördert.

Mehr lesen: Förderung der Elektromobilität – Hohe Prämien für E-Autos und ihre Ladestationen

Fazit

Grüne Logistik richtet sich auf Klimaverträglichkeit von Produkten, Dienstleistungen und Unternehmen aus, ist umfassend und eine strategische Notwendigkeit. Denn die Politik hat sich zur Dekarbonisierung der Wirtschaft verpflichtet und gibt diese Aufgabe auch an Unternehmen weiter. Neben politischen Vorgaben beziehen auch Kunden und Investoren mehr und mehr Nachhaltigkeits- und Umweltfaktoren in ihre Entscheidungen mit ein und betrachten Wertschöpfungsketten ganzheitlich. Höchste Zeit, auch Ihre Logistik nachhaltiger zu gestalten!

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Themen: Nachhaltigkeit

Elena Bose

Autor: Elena Bose

Nach ihrem Masterstudium der Germanistik und digitalen Medien war Elena Bose bei einem Tochterunternehmen der tesa SE im Bereich Produktdigitalisierung tätig. Dort verantwortete sie die internationale B2B-Marketingkommunikation. Seit 2020 verstärkt sie das Business Development Team der MVV Enamic GmbH als Referentin für Marketingstrategie für Geschäftskunden. Der Fokus ihrer Arbeit liegt unter anderem auf B2B-Branding und dem Ausbau des digitalen Marketings.

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