Photovoltaik rechnet sich wieder - Speicherlösungen auch?

19.06.19 09:30 von Cemrehan Engin

PV und SpeicherDie Strompreise steigen, Photovoltaik-Anlagen und Speicherlösungen werden günstiger: Angesichts dieses langfristigen Trends stellen sich viele Unternehmen die Frage, ob sich eine PV-Anlage für sie rechnet. Tatsächlich spricht bei einem planungssicheren Eigenverbrauchspreis von rund 7 Cent/kWh vieles dafür. Lesen Sie mehr darüber, warum der Eigenverbrauch besonders wirtschaftlich ist – und wie er sich mit Speicherlösungen erhöhen lässt.

Mit selbst produziertem Strom unabhängig von steigenden Energiepreisen werden: Das wird für Unternehmen immer lukrativer. Im Besonderen gilt das für Firmen mit permanentem Strombedarf – etwa für Serverräume oder Produktionsprozesse. Denn der Eigenverbrauch von Strom ist für Industrie- und Gewerbebetriebe attraktiver als die Vermarktung. Das liegt vor allem an der Einspeisevergütung, die in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken ist. Im Jahr 2001 lag diese staatlich garantierte Vergütung noch bei stolzen 50,6 Cent/kWh. Für PV-Anlagen, die im Jahr 2018 ans Netz gingen, erhielten die Betreiber nur noch rund ein Fünftel dieses Betrags. Mehr zum Ende der EEG-Förderung von PV-Anlagen.

Mit Speicherlösungen den Eigenverbrauch erhöhen

Eigenverbrauch schlägt also Einspeisung. Darum entscheiden sich auch immer mehr PV-Anlagenbesitzer dafür ihr Solardach mit einem Speicher zu kombinieren, etwa einem Batteriespeicher mit modernen Lithium-Ionen-Akkus. Dieser speichert überschüssigen Solarstrom, auf den die Unternehmen dann nachts oder an bewölkten Tagen zurückgreifen. Dadurch steigt der Eigenverbrauchsanteil.

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Teure Lastspitzen ausgleichen

Mit einem intelligenten Stromspeicher können Unternehmen zudem teure Lastspitzen ausgleichen. Sie reduzieren damit die Kosten für die Bereitstellung der Maximallasten. Der Stromspeicher kann so helfen, das Spitzenlastmanagement weiter zu optimieren und die laufenden Energiekosten deutlich zu senken. Mehr zum Ausgleich von Lastspitzen mit Stromspeichern.

Sind Speicher also das „Allheilmittel“ für Unternehmen? So weit will Urban Windelen nicht gehen: Der Geschäftsführer des Bundesverbands Energiespeicher sieht Speicher als eine von mehreren Flexibilitätsoptionen. Das Wachstum der Branche zeige, wie attraktiv Speicherlösungen sind. Für das Jahr 2019 rechnen Experten mit einem Umsatzplus von rund 10 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro.

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Herr Dr. Thomas KoyDas aktuelle Praxisbeispiel

Die Einführung einer Speicherlösung prüft derzeit zum Beispiel die Holzmanufaktur Liebich. Das Unternehmen hat 2018 eine Photovoltaik-Anlage installiert – mit positiven Erfahrungen, wie das Best Practice Beispiel zeigt. „Die Einsparung beim Energieverbrauch entspricht der kompletten Finanzierung der Anlage“, sagt Inhaber Dr. Thomas Koy: „Außerdem entlasten wir dadurch die Umwelt um mehr als 100 Tonnen CO2 pro Jahr.“ Die Vorteile einer möglichen Speicherlösung sieht er in einer noch größeren Unabhängigkeit vom Energiemarkt und der Vermeidung teurer Lastspitzen.

Investitionsbudget schonen

Bleibt die Frage, wie sich die Investition in PV-Anlage und Speicherlösung am besten stemmen lässt.

  • Unternehmen können zum einen auf Förderprogramme zurückgreifen, etwa von der KfW. Mehr erfahren.
  • Eine weitere Option ist das Photovoltaik-Contracting – „Dach gegen Anlage“. Das Unternehmen verpachtet die freien Dachflächen an einen Contracing-Partner. Dieser installiert die erforderliche Photovoltaik-Technik und den Speicher, übernimmt deren Finanzierung und Wartung.

Fazit

Photovoltaik-Anlagen rechnen sich wieder, besonders bei einem hohen Eigenverbrauch. Durch eine Kopplung mit Speicherlösungen lässt sich dieser Eigenanteil noch ausbauen. Doch wer die Neuinstallation oder eine Nachrüstung in Erwägung zieht, sollte die Wirtschaftlichkeit genau prüfen. Im Zweifel lohnt es sich, in der Planungsphase Experten heranzuziehen. Wer das Investitionsbudget entlasten möchte, sollte sich in diesem Zuge auch über eine Contracting-Lösung informieren.

 

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Themen: Photovoltaik

Cemrehan Engin

Autor: Cemrehan Engin

Cemrehan Engin hat Energiewirtschaft studiert und ist seit November 2017 als Produktmanager im Business Development bei der MVV Enamic GmbH tätig. Dabei widmet er sich innovativen Energielösungen für Geschäftskunden. Seine Expertise liegt vor allem in den Bereichen Dekarbonisierung und 'All Electric Society', mit besonderem Fokus auf Photovoltaik, Speichertechnologien und Energiemanagement.

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